Durch eine Krankheit wagte er sich auch an eigene Lieder

Manfred Piechowski: Der Reinhard Mey aus Lichtenrade

Für Musik war der Lichtenrader Manfred Piechowski schon immer zu haben! Nachdem er nun seine erste CD veröffentlicht hat, plant er Liederabende, bei denen die Besucher mitsingen können.

Es fing schon früh an, mit der Liebe zur Musik! Die erste Schallplatte war vom bekannten Liedermacher Reinhard Mey, mit 14 Jahren gründeten Buddelkastenfreunde eine Band, viele  Jahre veranstaltete er mit Freunden ein „Lichtenrader Kellertheater“, seit 1990 sang er in einem Chor und noch vieles mehr an künstlerischen Aktivitäten gab es.

An das Schreiben von eigenen Liedern traute sich der Sänger und Gitarrist nicht ran. Da dachte er: „Das kann ich gar nicht!“ Piechowski erzählt, dass er zwar vor über 30 Jahren für seinen Sohn Fabian mal ein Lied geschrieben hat, aber ansonsten nahm er immer davon Abstand.

So „musste“ Manfred Piechowski (58) erstmal längere Zeit schwerer krank werden, um seine Liebe für eigene Lieder in deutscher Sprache zu entdecken. Die Geburtsstunde für seine neue Kleinkunst mit Gitarre war dann das Jahr 2009.

Auf einer Kur im Jahr 2011 trafen sich zwei Patienten, die beide ihre Gitarren dabei hatten. Kurz entschlossen pinnten sie ein kleines Plakat an das Schwarze Brett und luden die anderen Patienten zu einem Liederabend ein. Ein einschlägiges Motto war schnell gefunden: „Heinz trifft Manfred - Der einzige Künstler im Rollator.“ Die Veranstaltungen wurden von
Mal zu Mal voller, die Künstler trugen Lieder vor und das Schönste war, wenn alle Patienten ihre Wunschtitel mitsangen: „Die Leute wollen nicht nur konsumieren.“ Bekannte deutsche und englische Lieder wurden gesungen, auch der „Kleine grüne Kaktus“ war dabei, als in der Cafeteria der Klinik so eine Art Lagerfeuerromantik aufkam. Eine gute Alternative zu Karaokeabenden war entstanden und Kontakte mit den Mitpatienten waren schnell geknüpft; denn: „Mit Musik ging alles besser!“

Auch das Lebensmotto war nun endlich gefunden, da Manfred Piechowski mit seiner neu gefundenen Liebe zur Musik eine besondere Lebensqualität gewann und so richtig entspannen konnte. Der Musiker, der im Hauptberuf im ITManagement des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg arbeitet, ist davon überzeugt: „Musik ist gesund! Nein, noch viel besser, Musik macht gesund!“

Wenn man mit Manfred Piechowski über seine künstlerischen Ambitionen spricht, blüht er richtig auf. Seine Lach- und Schmunzelfältchen, um Augen und Mundwinkeln, zeugen von einer ganz besonderen Lebensfreude! Aber, wie gesagt, seine Liebe zur Kunst und zur Musik gibt es schon lange. Die erste Band „Lazy bone“, an dessen Name sich Manfred kaum mehr erinnern konnte, fing wie viele Schülerbands ohne große Vorkenntnisse an. In der Musikschule lernte Manfred Gitarre, bevor am 17. März 1974 dann die „Chou Bananah Group“  egründet wurde. Die Freunde spielten nicht nur in Jugendheimen, wie dem damals bekannten Mariendorfer „Bungalow“, sondern hatte auch im Kant-Kino, im Quartier Latent (beim ehemaligen Betreiber vom Quartier Latin) und sogar im ICC ihre Auftritte. Der Tagesspiegel titelte damals einen Artikel über die Band: „Ein ehrliches Konzept.“ Wenn Manfred  iechowski das Bandalbum durchblättert, kommt er immer wieder ins Schwärmen und kann kaum aufhören zu erzählen.

Im häuslichen Rahmen veranstaltete Manfred und eine kleine Theatergruppe seit 1987 ein „Lichtenrader Kellertheater“ mit verschiedenen eigenen Sketchen. Das erste Programm heiß „Beziehungskisten.“ Anfang der 90iger Jahr wurde die Kabarettgruppe „Gift & Gülle“ gegründet, die über sechs Jahre in verschiedenen kleinen Theatern von Berlin (Fürst Oblomov, Kneifzange, Quartier Latent und viele mehr) spielten. Gerne denkt Manfred Piechowski an seine gesanglichen und schauspielerischen Auftritte zurück. Dabei erinnert er sich an die besonders gelungenen Nummern „Zwei auf der Brücke“, die von einem Selbstmörder handelte, und vom „Hausmeister von der Himmelspforte.“

Lange Zeit sang Manfred im jungen Lichtenrader Salvator-Kirchenchor „dis-Harmonie“ und singt seit 2010 nun mit viel Freude, zusammen mit seiner Frau Gabi, im Friedenauer St. Konrad
Gospelchor mit. Nebenbei hat er als Tenor und Bass noch kleine Auftritte mit dem Männer- A cappella - Chor, die „Männers.“ Eigene Liedermacher-CD und Mitsingkonzerte

Seine wahre musikalische Liebe ist jedoch das Chanson: „Das war schon immer mein Ding!“ Wenn man ihn dann so singen hört, drängt sich der Vergleich mit dem Liedermacher  Reinhard Mey einfach auf, was Manfred Piechowski  durchaus auch freut.

Nun hat der Lichtenrader Liedermacher, mit einer guten Stimme, seine eigenen Lieder professionell auf eine CD gebracht. Als beschwingten Eröffnungstitel empfängt der Sänger seine Zuhörer: „Komm herein“. Etwas melancholisch, aber auch mit viel Lebensfreude, heißt es im Lied: „Lass dich bloß nicht heut besiegen, lass dich nimmer unterkriegen. Lass es wieder krachen, wackeln, füll uns jetzt ganz schnell die Tassen.“ Die Lieder zeugen von einer sehr positiven, optimistischen und auch religiösen Einstellung zum Leben.

Die Erstellung der CD „Alles nur für dich“, die 13 Lieder umfasst, hat ein ganzes Jahr in Anspruch genommen, erzählt der Liedermacher. Der CD-Verkaufpreis beträgt 8 Euro. Der Mehrerlös geht an die Kindernothilfe, die der Künstler schon sehr lange unterstützt.

Sein nächstes großes Projekt sind nun Mitsingkonzerte, zu denen er noch einige Künstlerkollegen gewinnen will. Die Idee ist, dass einige eigene Lieder präsentiert werden, was sich  dann aber immer wieder damit abwechselt, dass gemeinsam mit dem Publikum bekannte Lieder gesungen werden.  Wir können gespannt sein, wann es so weit es. Jedenfalls werden
wir darüber berichten.

Es ist keineswegs hochgestapelt, wenn man über Manfred Piechowski sagt: „Sein Leben ist die Musik!“

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues

Website von Manfred Piechowski:
www.ma-pie.de

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