„Family & Friends“ erhielten Zuschlag - Jentsch für Weihnachtsfest

Wein- und Winzerfest wurde im Losverfahren vergeben

Es ist vollbracht. Nach monatelangem Tauziehen hat das Bezirksamt über die Vergabe des Wein- und Winzerfestes 2013 entschieden: Den Zuschlag erhielt der Veranstalter „Family & Friends“ , der das Straßenfest in Kooperation mit der schon totgeglaubten AG Bahnhofstraße durchführt.

Die Entscheidung fiel im Losverfahren. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, erläuterte der zuständige Bau-Stadtrat Daniel Krüger. Eine dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe habe sich mit der Vergabe von Straßenfesten in Lichtenrade längere Zeit beschäftigt. Eine Vergabe nach qualitativen Gesichtspunkten, wie ursprünglich angedacht, sei aber letzlich nicht möglich gewesen.

Krüger sieht keine Möglichkeit und personelle Kapazität, um etwa ein Kriterium ‘Anteil an kunstgewerblichen Ständen’ wirkungsvoll umzusetzen, da die Konzepte der Veranstalter in der Praxis immer von der Planung abweichen können, wenn sich nicht genügend entsprechende Mitwirkende finden lassen.

Nach Absprache mit dem bezirklichen Rechtsamt sah man demzufolge eine „ehrliche Ausgangsposition“ nur mit einem Losverfahren, in dem dann eine Rangfolge festgelegt wird. 

Ohne Würdigung der handelnden Personen“ fand nach Aussagen von Krüger die Verlosung statt, mit dem Ergebnis, dass für das Wein- und Winzerfest „Family & Friends“ das Rennen gemacht hat und Joachim Jentsch wieder den Weihnachtsmarkt ausrichten wird. Künftig werde man Termine für mögliche Straßenfeste in Lichtenrade festlegen. Veranstalter können sich bis zu einem festgelegten Termin bewerben. Dann werde, wie jetzt schon für das Wein- und Winzerfest und für den Weihnachtsmarkt 2013, ein Losverfahren stattfinden.

So rechtlich einwandfrei, wie das Verfahren möglicherweise ist, so furchtbar könnten die Auswirkungen auf die künftigen Straßenfeste in der Bahnhofstraße sein. Für das Wein- und Winzerfest kann man nur deshalb hoffen, weil beide Kandidaten schon seit Monaten parallel die Standwerbung betreiben. Wenn man aber berücksichtigt, daß die Planungen für ein Straßenfest üblicherweise bis zu einem Jahr betragen, kann nicht viel herauskommen. Diese Erfahrung mußte auch Joachim Jentsch machen. Seine beiden Feste, Weihnachten und der Maientanz, liefen nicht in der bisher gewohnten Qualität. Zu seiner Entschuldigung mußte man sagen, für Weihnachten hatte er gerade einmal zwei Monate Zeit und der Maientanz wurde vom Bezirk her zweimal vergaben. Und zwei halbe ergeben nun mal kein ganzes Straßenfest, wobei pikanterweise der zweite Maientanz wetterbedingt dann auch noch so kurzfristig abgesagt wurde, so daß auch unser Reporter durch die leeren Straßen irrte und den Maientanz suchte.

Eine Weiterentwicklung der Feste, das Lernen aus Fehlern etwa, ist bei einer Losvergabe nicht möglich. Es steht zu erwarten, daß sich weitere Veranstalter bewerben, denen an Lichtenrade wenig liegt, die mit Straßenfesten einfach nur Geld verdienen wollen.

Vielleicht bewirbt sich das Lichtenrader Magazin auch. Nicht, daß wir wirklich ein Straßenfest organisieren wollten, aber wir könnten die Rechte einfach weiterverkaufen.

 

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