Leserbrief

Das Lokal Bohm hatte auch eine dunkle Seite

IZur Vervollständigung der interessanten Vergangenheit eines Lichtenrader Lokals.

In der September-Ausgabe (09/2015) des Lichtenrader Magazins berichtet Marina Heimann von der interessanten Vergangenheit des Lichtenrader Lokals Bohm. Leider erwähnt sie einige wirklich interessante Details dieser Vergangenheit nicht, die hier ergänzt werden sollen.

Das Lokal Bohm in der Krusauer Straße 39 war Mitte der Dreißiger Jahre Sturmlokal der nationalsozialistischen Motor-SA und beherbergte den Lichtenrader Motorsturm 15/M 31. Dabei ging es unter den „Gleichgesinnten“ der Motor-SA sicher ebenso gesellig zu wie in anderen „Vereinsgemeinschaften“ und es gab auch hier „natürlich immer einen Grund zu feiern“, wie Frau Heimann schreibt.

So wird in der Lichtenrader Zeitung und Anzeiger vom 9. Mai 1934 von einem „Frühlingsfest des Motor-Sturmes 15/M 31, Lichtenrade“ berichtet und im Einzelnen ausgeführt, dass das Fest einer voller Erfolg war, der Saal und die übrigen Räume des Sturmlokals die zahlreich erschienenen Gäste kaum aufnehmen konnte, die Räume geschmackvoll dekoriert wurden, eine ganze Anzahl an Darbietungen gezeigt wurden und die „Versteigerung eines zehnpfündigen Schweinebratens viele heitere Szenen“ erbrachte. Der Zweck, „stets Kameradschaft zu üben und ein herzliches Verhältnis zu den Lichtenrader Volksgenossen herzustellen“, sei mit dem Fest voll und ganz erreicht worden. „Sturmführer Gründer brachte dies auch in seinem Schlußwort zum Ausdruck und dankte auch noch im besonderen Herrn Gebell für ein ganz wunderbar in frischen Stiefmütterchen ausgeführtes Hakenkreuz.“

Doch neben der Geselligkeit und Heiterkeit eines biederen Vorort-Faschismus hatten die SA-Kameraden und ihre Motorstürme noch andere ernstere Funktionen. Bei Bedarf prügelten sie renitenten Volksgenossen die nationalsozialistische Ideologie ein und terrorisierten, misshandelten und ermordeten die von ihnen aus der Volksgemeinschaft ausgesonderten Menschen. Die Motorstürme wurden am 23.8.1934 von der SA getrennt und dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK) als selbständiger Organisation der NSDAP angegliedert. Im Januar 1935 bestand der NSKK-Motorsturm in der Krusauer Straße aus mindestens 14 Männern (10 Personenkraftwagenfahrer und vier Kraftradfahrer).

Am 4. Juni 1940 berichtet die Neue Tempelhofer Zeitung begeistert von der „vormilitärischen Ausbildung in der Motorstandarte 31“, zu der auch die Sturmkameraden der Krusauer Straße gehörten und die sich so auf die Teilnahme am Welteroberungskrieg der Nazis vorbereiteten. Mit „heller Begeisterung“, „leuchtenden Augen“ und „Freude an ihrer Arbeit“ widmeten sich die Wehrstaffelmänner der praktischen Ausbildung: „Geländeübungen, ... Überraschung und Täuschung des Gegners, Entfernungsschätzen, Gebrauch des Kompasses, kleine Gefechtsübungen..., selbstverständlich Schießlehre und Schießen im Gelände auf bewegliche Kopfscheiben sowie Handgranatenwerfen...Die theoretische Schulung im Sturmverband beim abendlichen Wochendienst in den einzelnen Sturmheimen – sicher auch in der Krusauer Straße – hatte reichliche Früchte getragen. ...Den Männern in der Heimat sind die Kameraden draußen an der Front im Kampfe um Deutschlands Ehre und Freiheit Vorbild. Ihnen nachzueifern ist ihr Streben.“

Auch diese Facetten gehören zur interessanten Geschichte des Lichtenrader Lokals und sollten nicht unter den Tisch gekehrt werden.

Andreas Bräutigam Berliner Geschichtswerkstatt e.V.Projektgruppe Lichtenrade Goltzstraße 49, 10781 Berlin

Lichtenrader Vorschulgruppe folgte der Einladung von Dr. Luczak

Im Gänsemarsch auf die Kuppel des Bundestages

Die Lichtenrader Kitakinder kommen zwar erst nächstes Jahr in die Schule, doch sie wissen schon jetzt, dass im Deutschen Bundestag die Gesetze gemacht werden.

Die Vorschulgruppe einer Lichtenrader Kita besuchte zum Ende der Parlamentarischen Sommerpause den Deutschen Bundestag. Dabei durfte natürlich auch ein Besuch im Büro des direkt gewählten Tempelhof-Schöneberger Bundestagsabgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak (CDU) nicht fehlen.

Die neugierigen Besucher erkundeten das Reichstagsgebäude, wo sie nicht nur aufmerksam der Führung folgten, sondern auch kluge Fragen stellen konnten. Im Gänsemarsch ging es im Anschluss auf die Kuppel, von der aus man die ganze Innenstadt überblicken kann. Mit ihren orangefarbenen Warnwesten waren die Kinder ein echter Hingucker und begeisterten Mitarbeiter wie Touristen gleichermaßen.

Nach einem aufregenden Besuch des Reichstagsgebäudes gab es eine kleine Stärkung im Büro von Dr. Jan-Marco Luczak. Der Bundestagsabgeordnete, der selbst in Lichtenrade zuhause ist, nahm sich natürlich Zeit für seine kleinen Gäste und zeigte ihnen sein Büro. Zum Abschluss durften die Kinder auf dem „Chefsessel“ des „Mannes auf den Wahlplakaten“ auch einmal Platz nehmen.

„Ich freue mich immer darüber, wenn Menschen Interesse an meiner Arbeit und unserer Demokratie haben. Eine so junge Besuchergruppe war für mich allerdings neu und eine ganz besondere Erfahrung, die mir noch lange in guter Erinnerung bleiben wird“ so Luczak, der von dem Besuch der kleinen Gäste sichtlich angetan war.

Neuer Service beim Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade

Neue Jobs in Tempelhof und Lichtenrade

Im Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade sind über 50 Unternehmer organisiert, die ihren Firmensitz oder ihren Wohnort hier in Lichtenrade haben oder auf anderem Wege mit Lichtenrade verbunden sind. Wir möchten durch unsere Netzwerkarbeit nicht nur unsere Unternehmen sondern den gesamten Arbeits-und Wohnort Lichtenrade stärken und noch lebenswerter machen.

Warum soll ein Lichtenrader in Tegel arbeiten und durch den langen Anfahrts- und Abfahrtsweg auf ein Stück Lebensqualität hier im schönen Lichtenrade verzichten?

Wir bieten daher interessierten Lichtenradern und natürlich auch Arbeitssuchenden aus Tempelhof und Mahlow gern unsere offenen Stellen an. So können wir gemeinsam unsere Potentiale hier vor Ort nutzen.

Viele Branchen vom Handwerker über den Dienstleister bis hin zum Einzelhandel sind in unserem Netzwerk vertreten, sodass vielleicht auch für Sie die passende Stelle dabei ist.

Eines unserer Netzwerk Mitglieder ist auf den Bereich Arbeit und Personal spezialisiert und koordiniert die Personalsuche innerhalb unseres Netzwerkes.

Unser Mitglied Andreas Loosch mit seinem Unternehmen ALArbeitsvermittlung & Personalberatung Berlin ist ein durch die DEKRA zertifizierter Arbeitsvermittler und Personalberater, der nicht nur von hier die Geschicke seines Unternehmens lenkt, sondern darüber hinaus auch selbst in Lichtenrade wohnt und lebt.

Auf unserer Homepage www.un-lichtenrade.de haben wir eine gesonderte Rubrik „JOBS“ für Sie eingerichtet. Diese untergliedert sich in Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und Praktikumsplätze.

Besuchen Sie unsere Homepage und finden Sie Ihren neuen Job in Lichtenrade.

Bewerbung unter:
www.un-lichtenrade.de

Bunte Vogelwelt erhält jahreszeitlich großen Zuwachs

Stare sammeln sich zum Naturschauspiel am Dorfteich

Der Lichtenrader Dorfteich ist zu jeder Jahreszeit ein attraktives Ziel für einen Spaziergang – zum Entspannen ebenso wie zum Entdekken. Denn für die Natur ist das „Giebelpfuhl“ genannte Gewässer sehr wertvoll. Zu den Brutvögeln gehören Stockenten sowie Blessund Teichhühner. In jüngerer Zeit ziehen auch Graureiher und der kleinste heimische Wasservogel, der Zwergtaucher, ihren Nachwuchs am Dorfteich auf.

Bereits im Sommer steuern kleinere Starengruppen zum Sonnenuntergang die Schilfbestände an und suchen sich dort einen geschützten Schlafplatz. Im September werden diese Trupps, die aus allen Himmelsrichtungen zum Dorfteich kommen, zunehmend größer. Dabei sammeln sich die Stare zunächst auf Bäumen in der Umgebung, etwa an der Dorfkirche, im Domstift oder am Lichtenrader Damm. Von diesen Vorsammelplätzen steigen die Vögel dann gemeinsam in einem großen Schwarm auf und fliegen einige Zeit wie in einer Wolke umher. Weitere Trupps gesellen sich hinzu, und die Wolke wächst stetig an. Dabei fliegen die Vögel nicht blindlings umher, sondern synchron mit den Nachbarn. Dabei entstehen eindrucksvolle Figuren am Himmel, die nicht nur den Beobachter faszinieren, sondern potenzielle Feinde, wie Sperber oder Habicht, irritieren. Diese verlieren angesichts der sich ständig ändernden Figuren den Blick auf den einzelnen Vogel und schaffen es dadurch kaum, ein Tier zu erbeuten.

Ebenso faszinierend löst sich die Staren-Wolke schließlich auf: Wie bei einer Windhose bildet sich ein Schlauch von der Wolke zum Boden – hier besteht er aus hunderten Tieren, die rasend schnell von der Wolke ins Schilf hinabschießen – und es schaffen zu landen, ohne mit einem Artgenossen zusammenzustoßen. Schließlich haben alle Stare einen Platz im Schilf ergattert, es herrscht ein lautes Stimmengewirr, und hier und da setzen sich die Tiere noch einmal um. Zur Nacht verstimmen die Tiere, ehe sie am frühen Morgen wieder den Schlafplatz am Dorfteich verlassen.

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