1985 fand die erste Reise mit neun Jugendlichen nach Kansas statt

30 Jahre Amerikareisen - Jubiläum und mögliches Ende

Dreißig Jahre Freundschaftsreisen nach Amerika- ein großes Jubiläum und doch kein Grund zu feiern für den CPYE e.V., der seit 1988 in der Nachfolge der Tempelhofer Jugendorganisation „Paper Press“ die Reisen organisiert.

Der Verein, der auch den bezirklichen Rocktreff organisiert, schaut besorgt in die Zukunft. Das Bundesjungendministerium setzt inzwischen andere Schwerpunkte, als Jugendbegegnungsreise in die USA zu fördern. Die deutschamerikanische Freundschaft ist nach Aussage von Koch in dieser Stadt nicht mehr viel Wert. Der CPYE e.V. ist inzwischen der einzige freie Träger, der Jugendbegegnungsreise außerhalb von Schulfahrten anbietet. Die Befürchtung des Vereins: „Es kann also sein, dass nach 30 Jahren die Reisen nicht mehr stattfinden können, denn frei finanziert, ohne irgendeine Förderung, wären die Kosten für den Einzelnen vermutlich zu hoch. Der Verein will jedoch trotzdem versuchen, weiterhin die Reisen anzubieten. Etwas trotzig schreibt Ed Koch: „Und wenn wir die allerletzen dieser Stadt sind, die die deutsch-amerikanische Freundschaftsflagge hoch halten.“

Die erste Reise startete am 26. März 1985 mit einer neunköpfigen Berliner Gruppe. Diese Reise wurde von der Tempelhofer Jugendorganisation „Paper Press“, noch heute ein umtriebiger jugend- und kommunalpolitischer Pressedienst, veranstaltet.

Mathias Nitsche war damals ehrenamtlicher Helfer im Jugendfreizeitheim Mariendorf. Er wollte ein Jahr in den USA verbringen und so verschlug es ihn nach Kansas, in kleines Nest „in der Mitte im Nirgendwo“. Er kam bei der Bürgermeisterin des Ortes, Peggy Blackman, unter. So nahm alles seinen Lauf. Sie half Gastfamilien zu finden und schuf so die Grundlage, dass die Berliner Gruppe Mathias besuchen konnte. Zuerst ging es nach New York City. Ed
Koch, der damalige Einrichtungsleiter vom JFH Mariendorf, erinnert sich noch sehr gut daran. Ihn hat der Amerika-Virus gepackt und er war mittlerweile selbst circa 25 Mal dort: „Eigentlich sollte es ja nur ein Besuch bei Mathias über Ostern werden. Daraus sind bis heute 46 Jugendbegegnungsprojekte mit 556 Teilnehmer/innen geworden.“

Viele Amerikareisen folgten. 1990, dem ersten Jahr nach der Wende, und 1991 nach der Wiedervereinigung, erlebten die Reisen einen ungeahnten Zulauf, denn sie bislang in den Ostbezirken Berlins lebenden Jugendlichen wollten nun auch ins gelobte Land. Zwischen 1987 und 1999 wurden 39 USA-Studien- und Bildungsreisen für Erwachsene angeboten.  New York, Washington D.C., Chicago, Atlanta, Houston, Las Vegas, Los Angeles, San Francisco und Hawaii waren die Ziele. Ed Koch erzählt, das er über die Erlebnisse in Amerika ganze Bücher schreiben könnte. Geplant hat er diese Art der Veröffentlichung nicht. Auf den Vereinsinternetseiten www.cpye.de und www.paperpress.org kann man jedoch auch so vieles nachlesen.

Alles über den Jugendaustausch: www.cpye.de
CPYE - gegründet am 26. August 1988 durch Bernd Puhlmann und Ed Koch - ist die Abkürzung der englischen Übersetzung des Vereinsnamens „Komitee zur Förderung von Jugendaustauschprojekten e. V.“.

Immerhin: Auch 2015 wird es in den Osterferien wieder eine Jugendreise nach Amerika geben, die aber schon seit Monaten ausgebucht ist.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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