Im Oktober wird in Lichtenrade groß gefeiert

Seit 90 Jahren bietet der TC Tennissport in Lichtenrade

Der Tennisclub Berlin-Lichtenrade Weiß-Gelb ist ein Verein, der in diesem Jahr auf seine 90-jährige Geschichte zurückblicken kann. Das Jubiläum wird am 10. Oktober nun groß gefeiert.

Beim Tag der offenen Tür am 25. April diesen Jahres konnten sich die Besucher auf dem Vereinsgelände im Franziusweg 114-128 vom sportlichen Angebot für Kinder und Erwachsene überzeugen. Die freundliche Atmosphäre auf dem grünen Gelände, die gepflegten und gut besuchten Plätze sowie die angeschlossene Gastronomie mit Terrasse ist für viele ein Argument für einen Vereinsbeitritt.

Der TC-Lichtenrade gehört mit circa 500 Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Tennisvereinen im Süden Berlins und verfügt an zwei Standorten über 14 Tennisplätze und im Winter über 5 Hallenplätze. Die Traditionstennisanlage liegt in der Hohenzollernstraße.

Das sportliche Tennisspielen in Berlin entwickelte sich ab 1890 aus der kommerziellen sogenannten Berliner Spielplatzgesellschaft. Nachdem in Berlin nach dem 1. Weltkrieg eine breite Entwicklung des Tennissports begann,
wollte auch Lichtenrade daran teilhaben. In der Berlin-Lichtenrader Zeitung vom 13. Juni 1925 findet sich ein erster Hinweis auf den Tennisclub Lichtenrade.

Am 29. Juni 1925 fand die Gründungsversammlung statt, in der die Anwesenden beschlossen, einen Verein mit dem Namen Tennis-Club Lichtenrade e.V. zu gründen. Auf dieser Sitzung wurde beschlossen, dass die Mitglieder für die Anlage eines Platzes zunächst 100 Mark zahlen sollen. Mitglieder, die diesen Betrag bezahlt hatten, galten als Gründer im Sinne der Satzung. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 22. Juli 1925.

Im Jahre 1926 wurde mit dem Bezirksamt Tempelhof ein Pachtvertrag für den Sportplatz des Tennis-Club Lichtenrade abgeschlossen. Das Gelände befand und befindet sich noch heute in der Hohenzollernstraße in Berlin-Lichtenrade. In den Unterlagen ist ein Baugesuch für einen Aufenthaltsraum vom 9. Juni 1927 zu finden.

Am Sonnabend, den 13. August 1927 wurde das Häuschen eingeweiht. Für die Flagge auf dem Häuschen wurden einstimmig die Farben gelb-weiß gewählt.

Marianne Neumann, geb. Köhler, die schon öfters im Lichtenrader Magazin über ihre Kindheit berichtet hat, hat noch einige Bilder, die um 1928 rum entstanden sind, für ihre kleine Privatchronik gefunden. Ihre Eltern Karl und Hilde Köhler traten nach ihrem Umzug nach Lichtenrade 1926 in den Tennisclub ein.

Auch der Nationalsozialismus beeinflusste die Geschichte des Tennisclub Lichtenrade e. V. So musste § 2 der Satzung vom 10. April 1935 „im Sinne des nationalsozialistischen Volksstaates“ geändert werden.

Im Jahr 1949 beantragte der Tennisverein die Zulassung als unpolitische Organisation mit dem neuen Namen Tennis-Club Lichtenrade „Weiss-Gelb“. Die Satzung wurde erneut am 26. März 1949 geändert. Am 19. August verfügte der Magistrat von Gross-Berlin die Zulassung des Tennisvereins mit Wirkung von 15. 8. 1949.

Bevor der Tennisplatz wieder hergerichtet wurde, diente er im Winter, wie die Zeitung „Der Tempelhofer“ 1948 berichtete, für die Bevölkerung als Eislauffläche.

Im Frühjahr 1949 ergriff Karl Köhler mit den alten Mitgliedern die Initiative, um die Tennisanlage wieder herzurichten. Frau Neumann, die Tochter, berichtet über diese Zeit wie folgt: „Der von Unkraut überwucherte Boden musste befreit und das darunter liegende rote Ziegelmehl gesäubert werden. Zu dieser Aktion brachte jeder Helfer ein Küchensieb mit, durch das die kostbare rote Erde vorsichtig gesiebt und von Steinen und Unrat befreit wurde. Zu der damaligen Zeit gab es noch kein Ziegelmehl zu kaufen. Auch eine Walze, um den Tennis Platz zu stabilisieren, war nicht vorhanden, und so musste der ganze Trupp sich Holzleisten unter die Schuhe binden, um den Platzboden festzutreten. Nach vielen Wochen Arbeit konnten die Plätze eröffnet werden und die
Saison begann. Das kleine Clubhäuschen wurde gestrichen und gesäubert, um dort wieder eine erfrischende Berliner Weiße trinken zu können.“

„Ich hatte viel Freude diese Sportart auszuüben. Ich erinnere mich gerne an das damalige lustige Völkchen der Tennis-Gemeinschaft auf dem Tennisplatz und den Verbandsspielen. Sonnabend und Sonntag brachte jeder etwas zum Essen mit, und wir saßen gemütlich beisammen. Es herrschte ein fröhliches Treiben, es gab noch kein Konkurrenzdenken und das liebe Geld war noch nicht vorherrschend in der Gesellschaft.

Das Clubhaus bestand bis 1950 aus einer kleinen Holz-Bretterbude. Mein Vater spendierte einen Umbau, um das Clubhaus größer und ein wenig komfortabler zu gestalten.  Ich glaube, noch heute ist es in diesem Zustand.“ Einige Bilder aus dieser Zeit dokumentieren dies.

(wird fortgesetzt)

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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