Im Oktober wird in Lichtenrade groß gefeiert

Tennisverein wurde Besitzer eines Luftschutzbunkers

Tennisclub Berlin-Lichtenrade Weiß-Gelb ist ein Verein, der in diesem Jahr auf seine 90-jährige Geschichte zurückblicken kann. Das Jubiläum wird am 10. Oktober nun groß gefeiert.

2001 war ein Jahr des großen Sports in Lichtenrade. Es gelang die Sensation im Berliner Hallentennis und bei den 1.Junioren stellte der Lichtenrader Verein den Berliner Hallenmeister 2000/2001. Im Jahr 2001 konnte das 1. Europäische Ranglistenturnier nach Lichtenrade geholt werden. Das 3. Europäische Ranglistenturnier wurde zugunsten der Nelson-Mandela-Stiftung durchgeführt und der Botschafter der Republik Südafrika, Prof. Dr. Bengu bekam vom Veranstalter Manfred Sturm einen Scheck in Höhe von 7.000,00 Euro überreicht.

Bei dem Flachbunker auf dem Gelände des TCL im Franziusweg handelt es sich um eine ehemalige Luftschutzanlage, die um 1943 erbaut wurde. Die Anlage war für 204 Personen gedacht. In Berlin sollen bis 1945 insgesamt 1000 Luftschutzbunker verschiedener Art und Größe gebaut worden sein. Eigentümer des Bunkergeländes war die Bundesrepublik Deutschland (Bundesfinanzverwaltung), vertreten durch das Vermögensamt der Sondervermögens-und Bauverwaltung Berlin. Die ehemalige Luftschutzanlage Lichtenrade diente dem Senator für Wirtschaft zur Einlagerung von Senatsreserven (Fischkonserven); Mieter war eine Spedition. Bereits 1970 gab es einen Kaufinteressenten, der die Anlage für die Errichtung eines Penthauses in Anspruch nehmen wollte.

Der TCL mietete laut Vertrag vom 30.September 1985 eine 38 m² große, an der südlichen Bunkerwand gelegene Freifläche, die vom TCL bereits bebaut war, zum Abstellen von Geräten. Mit Vertrag vom 22. Januar 1988 mietet der TCL einen Teil des ehemaligen LS-Bunkers (79 m²) zur Herrichtung und Benutzung als Geräteabstellraum. Im März 1999 erhielt der TCL ein Schreiben der Oberfinanzdirektion Berlin, in dem mitgeteilt wurde, dass das Bunkergrundstück zum Zwecke der Veräußerung öffentlich ausgeschrieben werden soll. Zu dieser Zeit existierten noch gewerbliche Mietverhältnisse. Bei Interesse sollte der TCL ein Angebot abgeben. Der Versteigerungstermin war der 18. September 2003.

Jetzt war schnelles Handeln und Verhandeln angesagt. In Verhandlungen mit dem Bundesvermögensamt Berlin wurde erreicht, dass der TCL die Gelegenheit erhielt, den Bunker zu kaufen. Am 11. September wurde der Grundstückskaufvertrag mit Auflassung beim Notar beurkundet und mit Wirkung zum 01.10.2003 (Besitzund Lastenwechsel) für 17.000,00 Euro an den Tennisclub Berlin-Lichtenrade „Weiß-Gelb“ verkauft.

Mit Schreiben vom 10. Juli 2002 erhielt der TCL ein Kaufangebot des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, die Anlage Franziusweg für 302.197,50 Euro zu erwerben.

Die Bemühungen einer Finanzierung unter den Kaufangebotsbedingungen des Bezirksamtes blieben erfolglos. Es bestand noch die Möglichkeit, die Anlage im Wege des Erbbaurechtes für 65 Jahre zu übernehmen. Die Mitgliederversammlung vom 18. März 2004 stimmte dem Abschluss eines Erbpachtvertrages mehrheitlich zu.

Im November konnte der Erbbaurechtsvertrag mit dem Bezirksamt-Tempelhof-Schöneberg abgeschlossen werden. Damit ging das vom TCL errichtete Clubgebäude in das Eigentum des TCL über und kann ggf. zur Sicherung von Darlehen (bspw. zur Renovierung der Plätze) beliehen werden. Der Erbbaurechtsvertrag läuft bis 2070 und kann jederzeit durch einen Kaufvertrag abgelöst werden.

2008 war der Höhepunkt des Jahres der Aufstieg der Herren 30 in die 2. Bundesliga. Das Abenteuer 2. Bundesliga war im Folgejahr leider schon zu Ende.

Sportvereine sind wichtige gesellschaftliche Begegnungsstätten, in denen Bewegung und Gesundheitsfürsorge gefördert werden. Dies betonte die damalige Bezirksstadträtin für Familie, Jugend und Sport und heutige Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, während ihres Besuchs am 28. Oktober 2011 beim Tennisclub Weiß-Gelb Lichtenrade e.V..

Aktuell ist Laslo Urrutia, im TCL vom Vater trainiert, die Nr. 62 der besten deutschen Tennisspieler. Der Tennisverein brachte verschiedene erfolgreiche Spielerinnen und Spieler hervor. Aus der jüngeren Geschichte waren es neben Laslo Urrutia u.a. auch Sebastian Rieschick. Viele Turniere der unterschiedlichsten Art wurden vom Tennisclub durchgeführt (u.a. Hallenturnier, Bambini-Turnier, auch ein sogenanntes Hausfrauenturnier 1998).

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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