Lichtenrader Lokal mit interessanter Vergangenheit (2)

Ehemaliger Flieger sammelte Accessoires der Fliegerei

In seinem Kiezlokal spezialisierte er sich auf Hochzeiten, Familienund Betriebsfeiern. Für derartige Feste standen und stehen ein großer und ein kleiner Veranstaltungsraum im Lokal zur Verfügung. Ein Naturgarten direkt am Haus, auf dem der ehemalige Festsaal stand, bot und bietet den Gästen in den Sommermonaten eine Möglichkeit
zum Feiern.

Thomas Bohm, begeisterter Flieger, trug über viele Jahre Accessoires der Fliegerei zusammen, die er liebevoll an Wänden und in Vitrinen seinen Gästen zugänglich machte und sie teilhaben ließ an seiner Leidenschaft. Im Garten
verteilte er u.a. Sitzreihen aus Verkehrsflugzeugen, ein Flugzeugrad sowie eine Anzeigentafel aus vergangenen Tagen. Kraniche und Aras taten ein Übriges um den Gast das Gefühl zu vermitteln irgendwo weit weg in Afrika zu
sein. Bald nannte man das Restaurant nur noch „Die Fliegerkneipe“, die auch in Fliegerkreisen bekannt war und anstelle des Straßennamens nannte man manchmal nur die Koordinaten (N 52°24`21“/E 13°23`45“), unter denen die Gaststätte zu finden war. 2001 musste Thomas Bohm, nach einem Flugzeugabsturz aus gesundheitlichen Gründen die Fliegerei aufgeben. Vieles änderte sich und 2008 übernahm in vierter Generation Sohn Michael das Gasthaus. Der gelernte Restaurantfachmann fand nach der Übernahme des Hauses beim Aufräumen viele alte Aufnahmen. Seitdem lassen ihn die Geschichte seiner Familie und die des Hauses nicht mehr los. So hängen viele alte Bilder aus vergangenen Tagen im Innenraum an den Wänden. Dabei sticht ein Bild heraus, auf das Michael Bohm ganz besonders stolz ist. Es zeigt seinen Urgroßvater bei einer Versammlung der „Berliner Weissbierwirthe“.

Seit 2008 führt Michel Bohm den Betrieb zusammen mit seiner Frau in alter Tradition als Familienbetrieb fort. Heute können hier wie früher Familien ihre Feste feiern, Vereine ihre Stammtische abhalten oder man kann einfach nur so auf ein Bier vorbeischauen. Dabei sollte man aber unbedingt den lekkeren Flammkuchen probieren.

Mit all den Antiquitäten aus Familienbesitz und den besonderen Fundstücken der Fliegerei hat manzuweilen das Gefühl in einem Museum zu Gast zu sein. Der Naturgarten mit alten Flugzeugteilen und dem afrikanischen Federvieh hat nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Ein Besuch der außergewöhnlichen Gaststätte mit besonderem Flair lohnt allemal, und wenn Sie Glück haben, begrüßt Sie Theo, der Kronenkranich aus Südafrika, der eigentlich eine Sie ist, am Eingang.

Marina Heimann

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