Große Eröffnungsveranstaltung am 7. März im Gemeinschaftshaus

Frauenmärz startet auch im 30. Jahr wieder in Lichtenrade

Der Frauenmärz gehört zu den größten kulturellen Höhepunkten im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. In diesem Jahr wird der 30igste Geburtstag der Veranstaltungsreihe gefeiert. Und das Programm hat es in sich. Das Thema lautet: „Schlaglichter-Frauen in der Kultur.“

Die große Eröffnungsveranstaltung wird diesmal am Samstag gefeiert. Am 7. März startet der Frauenmärz um 19 Uhr wie gewohnt im Gemeinschaftshaus Lichtenrade. In den letzten Jahren war der Andrang so enorm, dass der große Saal fast aus allen Nähten platzte.

Die Veranstaltung hatte im Bezirk Tempelhof, in einem kleineren Rahmen, seinen Ursprung. Der Frauenmärz wurde 1986 von engagierten Frauen im Bezirk ins Leben gerufen und füllt seit dieser Zeit jeden Märzmonat mit einem bunten Programm.

Was aus der engagierten Zusammenarbeit von Musikschule, Volkshochschule und Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Frauenemanzipation begann, ist eine feste und beliebte Institution im Bezirk Tempelhof-Schöneberg geworden.

Viele Politikerinnen jeglicher Couleur wie Ingrid Holzhüter, Hanna-Renata Laurien, Jutta Limbach, Carola von Braun, Ingrid Stahmer, Regine Hildebrand, Renate Künast, Antje Vollmer, Brigitte Zypries und viele andere unterstützten
den Frauenmärz von der ersten Stunde an.

Mit gefördert wird der Frauenmärz natürlich auch von zahlreichen männlichen Unterstützern und steht, auch wenn er von Frauen gemacht ist, bei den meisten Veranstaltungen für alle offen, für Frauen und Männer.

Eine bunte Veranstaltungsreihe soll es wieder werden. Jedes Jahr wird bis zur letzten Minute überlegt, geplant, angefragt und koordiniert.  Für den Frauenmärz wird alljährlich immer wieder ein besonders buntes und anspruchsvolles Programm auf die Bühne gezaubert.

Die Zauberin vom Frauenmärz, die Leiterin der Dezentralen Kulturarbeit, Ute Knarr-Herriger, ist seit vielen Jahren ein Garant für ein grandioses Programm. Jahr für Jahr gelingt es Ute Knarr-Herriger mit großem persönlichen Einsatz, Kultur vom Feinsten zu präsentieren.

Der quirligen Ute ist es in diesem Jahr zu verdanken, dass die in Berlin lebende US-Amerikanerin Gayle Tufts ihr „Denglisch“ im Gemeinschaftshaus Lichtenrade präsentieren wird.

Aber erst einmal wird die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Stadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Jutta Kaddatz, die Gäste begrüßen. Das Grußwort wird die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters MdB, an die Besucherinnen vom Frauenmärz richten.

Zum kulturellen Start wird es einen „Dance Flashmob“ geben. Das Raha Nejad Ensemble wird  den Saal erobern. Die Schauspielerinnen und Schauspieler vom Improvisationstheater „frei.wild“ sind auch in diesem Jubiläumsjahr wieder dabei. Sie bringen ihre spontanen Künste mit viel Niveau witzig und spritzig auf die Bühne. Und, wie schon oben verraten, wird die Schönebergerin Gayle Tufts das Publikum in ihren Bann ziehen. Im Programm heißt es dazu: „Eine zum Schreien komische Abrechnung mit sämtlichen handelsüblichen Stereotypen und Klischees zum Thema Liebe.“ An ihrer Seite wird der „very begabte“ Komponist und Klavierspieler Marian Lux die Entertainerin musikalisch begleiten. Ein Feuerwerk der Unterhaltung dürfte garantiert sein.

Auch wird wieder die freie Journalistin Petra Schwarz durch das Programm führen. Süßes und Salziges gibt es von der ufaBäckerei und es wird wieder die beliebte Tombola locken.

„Vieles ist inzwischen bewegt worden, aber schon genug? Wie steht es um die Frauen in der Kultur? Was sind ihre Lebenswege? Wie geht es den jungen Künstlerinnen, wo stehen sie?“ Diese einleitenden Fragen sollen aufzeigen, dass sich der diesjährige Frauenmärz auf die Spurensuche begibt: „Wir möchten Frauen, ihr Leben in und mit der Kultur vorstellen, bekannte und weniger bekannte, junge und ältere Frauen. Schlaglichter!“

Es wird einen Frauenmärzbrunch mit Kultur, verschiedenartige Lesungen, eine Fotoausstellung, Vorträge und Workshops geben. Ein Galerierundgang und ein Chansonabend „Bin ich Knef?“ werden den März ein wenig freundlicher erscheinen lassen.

Von Politikerinnen und Politiker der verschiedensten Parteien werden politische Tagesfahrten und Führungen angeboten. Die SPDAbgeordnete, Bürgermeisterin und Senatorin Dilek Kolat lädt zu einem geführten Rundgang durch das Rote Rathaus ein, die Grüne Renate Künast (MdB) diskutiert bei einer Frauenteestunde über die Vereinbarkeit von Ehrenamt, Beruf und Familie, die SPD-Bundestagsabgeordnete Mechhild Rawert lädt zu einer Kunst- und Architekturführung durch den Reichstag ein und der Tempelhof-Schöneberger CDU-Bundestagsabgeordneter Dr. Jan-Marco Luczak möchte bei einer politischen Tagesfahrt den Bundestag und die Deutsche Oper näher bringen.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues

Ein vollgepacktes Programm, nachzulesen unter: www.lichtenrade-berlin.de oder: www.frauenmaerz.de

Schritt zu mehr Aufenthaltsqualität in der Bahnhofstraße

Auch den Fußgängern einen gewissen Platz einräumen

In Lichtenrade wird heiß diskutiert über die Umsetzung der Pläne im Rahmen der „Aktiven Zentren“ und über die Art und Weise, wie das zur Verfügung stehende Geld sinnvoll eingesetzt werden kann, um den Wohlfühlwert des Zentrums rund um die Bahnhofstraße zu verbessern. Das Lichtenrader Magazin gibt den interessierten Gruppen Gelegenheit, ihre Vorstellungen den Lesern mitzuteilen. Heute schreibt die ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade.

Wir haben es in der Zeitung gelesen: Im Rahmen des städtebaulichen Förderprogrammes „Aktive Zentren“ fließt Geld für den Umbau der Bahnhofstraße. Anlass genug, darüber nachzudenken: Was macht den Reiz einer Stadt aus? Es ist doch die Erfahrung, in einer wohltuenden Umgebung an Geschäften entlang zu schlendern, Menschen zu treffen, entspannt einzukaufen und einzukehren. Alle Lichtenrader wünschen, dass sich der Einzelhandel positiv entwikkelt, dass wir attraktive Geschäfte, Plätze und Einkehrmöglichkeiten behalten oder neu hinzugewinnen. In Lichtenrade stehen wir vor der Entscheidung, ob wir dem alten Bild der Geschäftsstraße folgen oder dem neuen Typ einer Straße trauen, die neben dem Auto auch dem Fußgänger und dem Radfahrer ihren angemessenen Platz einräumt. Die Händlerinitiative beispielsweise hat sich dafür entschieden, dass der Schritt zu mehr Aufenthaltsqualität gemacht werden soll.

In den Diskussionen über die hierfür notwendigen Maßnahmen tritt nun aber immer wieder auch ein Konfliktpunkt in den Vordergrund: das Problem der Parkplätze. Die einen sagen: Wer die Einkaufsstraße erhalten will, der muss so viele Parkplätze wie möglich vorhalten, denn eingekauft wird nun mal mit dem Auto. Die meisten Parkplätze bekommt man dann heraus, wenn man die Bürgersteige zurücksetzt und die Autos quer stellt – so wie wir es jetzt haben.

Andere sagen: die Straße gehört allen Verkehrsteilnehmern, auch den Fußgängern, den Radfahrern, den alten Menschen und den Menschen mit Behinderungen. Und auch sie kaufen gerne ein und kommen dabei ins Gespräch, weil sie sich begegnen.

Wenn auf und neben der Straße vor lauter Autos kein Platz mehr ist für die Menschen, werden die Menschen fernbleiben und die Straße bleibt leblos. In der neueren Stadtplanung hat sich diese Erkenntnis längst durchgesetzt. Der öffentliche Raum beeinflusst das menschliche Verhalten. Wir meinen deshalb, dass eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie eine Belebung des Einzelhandels nur gelingen kann, wenn der Verkehr ruhiger fließt und der öffentliche Raum zurückgewonnen wird.

Dazu gehört, dass Fußgänger sich auf angemessen breiten Gehsteigen entspannt bewegen können. Dazu gehört, dass Radfahrer gefahrlos vorankommen. Dazu gehört auch, dass beide mehr Raum erhalten.

An dieser Nahtstelle der Diskussion gilt es, einen tragfähigen Kompromiss zu finden. Niemand wird bestreiten, dass wir ausreichend Parkplätze in der Bahnhofstraße benötigen. Das ist nicht die Frage. Es geht aber wohl um die Frage, ob dies auf Kosten der Bürgersteige gehen muss. Vor uns steht die Aufgabe, ein intelligentes Parkraumkonzept zu akzeptieren, das ausreichend häufige Parkmöglichkeiten für Einkäufe und Raum für angemessen breite Bürgersteige bietet.

Im Rahmen des „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes“ wird ein Planungsbüro mit der Erarbeitung eines Verkehrsgutachtens beauftragt werden. Von dort dürfen wir Lösungen für ein solches Parkraumkonzept erwarten, das auch die zahlreichen firmengebundenen Parkplätze mit einschließt.

Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade

Eigentlich ‘trauriges’ Jubiläum in der Finchleystraße

Lichtenrader Suppenküche kann viel mehr als Supppen

Die Suppenküche Lichtenrade e.V. ist eine bekannte Institution im Berliner Süden. In einem Bungalow am Graben in der Finchleystraße 11 werden Sonntag für Sonntag circa 150 Suppen und ein gesunder Nachtisch ausgegeben.

Vor 10 Jahren, im April 2005, startete die Lichtenrader Suppenküche in der heute noch existierenden Form; nur der Ort musste zwischendurch mal wechseln. Die Idee hatte bereits 2003 der inzwischen verstorbene evangelische Seelsorger Ernst-Ludwig Koch. Es fing zunächst mit 10 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern an, die am 4. September 2005 ungefähr 10 Gäste bekochten. Die erste bunte Gemüsesuppe und ein Obstsalat wurden ausgegeben. Ein bedeutsamer finanzieller Anschub wurde von der katholischen Salvator-Gemeinde geleistet. Tische und Stühle mussten angeschafft und überarbeitet werden. Kleinere Umbauten mussten erfolgen und viele „Kleinigkeiten“ waren zu organisieren. Nach und nach wurde ein Großkücheninventar erworben, weil dass die notwendige Grundlage für die gut besuchte Suppenküche ist. Bei allen Aspekten mussten selbstverständlich immer die hygienischen Vorschriften beachtet werden.

Für die Suppenküche war und ist wichtig, dass jeder, der Hilfe benötigt, sie auch erhält. Die Essensausgabe und die anschließende Lebensmittelausgabe erfolgen ohne Ansehen der Person, des Alters, der Herkunft und Religion. Jeder erhält ein kostenfreies warmes Essen. Die Suppenküche verzichtet ganz bewusst auf den Nachweis der finanziellen Bedürftigkeit. In der Suppenküche ist man überzeugt, dass sich die Menschen nicht ohne Not lange anstellen und in beengten Räumlichkeiten essen. Die Leiterin der Suppenküche Alex Benkel-Abeling: „Bitte glauben sie mir, dass man den Menschen die Armut leider allzu oft ansieht.“ Auch durch Krankheit in Armut geratene Mitbürger, darunter viele Rentner, gehören zum Kundenkreis der Suppenküche.

Die Suppenküche lebt nur von Spenden und von ehrenamtlicher Arbeit. Zurzeit sind circa 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aktiv. Weitere Hilfe, in den unterschiedlichsten Feldern, ist jedoch erwünscht. Hilfe wird beim Transport der Lebensmittel, bei der Essenszubereitung oder Ausgabe oder für die Pflege der Internet-Website benötigt. Die Lebensmittelspenden werden jede Woche am Freitag und Samstag eingesammelt und am Sonntag wird die Suppe gekocht und die Lebensmittelausgabe vorbereitet. Ab 12 Uhr beginnt dann die Essensausgabe. Für viele Menschen ist die Suppenküche mittlerweile auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt geworden.

Als Spenden sind die Lebensmittelspenden der Geschäfte die wichtigste Grundlage. Ohne Lebensmittel kann es keine Suppe geben. Die Geld-Spendenquellen sind genauso wichtig, da es verschiedenste Betriebsausgaben gibt und Anschaffungen immer wieder dringend notwendig sind. Als regelmäßige Spenden kann auf die von Kunden nicht eingelösten Pfandbons von Edeka-Reichelt in der Goltzstraße und von Edeka-Gayermann am Schichauweg (Barnetstraße 41/42) zurückgegriffen werden.

Die Suppenküche freut sich immer wieder über Einzelspenden. Darüber hinaus organisieren die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Beköstigungsstände zum Beispiel beim Lichtermarkt. Auch diese Einnahmen werden für die
Kosten in der Suppenküche benötigt.

Die Suppenküche hat viel Kontakt zu Vernetzungspartnern, die bei Umbauten und Reparaturen die Einrichtung tatkräftig unterstützen. Neue Mitglieder sind im Förderverein der Suppenküche herzlich willkommen.

Die Suppenküche ist in den verschiedensten sozialen Feldern tätig. Seit mehreren Jahren läuft eine enge Kooperation mit dem Georg-Büchner-Gymnasium. Im Projekt „Soziale Jugendbildungsarbeit“ lernen die Schüler aus meist gutsituierten Elternhäusern Aspekte von Armut kennen. Außerdem lernen sie, dass man ohne große finanzielle Mittel vor Ort Hilfe leisten kann. Und so ganz nebenbei bekommen die Schüler einen neuen Blick auf Lebensmittel, da die Suppenküche Lebensmittel verwendet, die die jungen Menschen sonst vermutlich entsorgen würden.

In der Suppenküche sind regelmäßig junge Erwachsene und Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit der Jugendgerichtshilfe. Die jungen Menschen leisten in der Suppenküche Sozialstunden ab und lernen so ganz nebenbei Sozialkontakte mit ganz anderen Menschen zu pflegen und auch Ausdauer und Zuverlässigkeit. Übrigens ist der Kontakt mit diesen Jugendlichen auch für die Schüler sehr hilfreich. Von der Stiftung SPI und dem Diversionsbüro „Schadenswiedergutmachung statt Strafe“ wird für straffällig gewordene Jugendliche und Heranwachsende freiwillige gemeinnützige Arbeit vermittelt. Die Suppenküche leistet in diesem Rahmen eine Arbeit mit pädagogischen Ansätzen.

Die Suppenküche ist in Lichtenrade eine soziale Einrichtung, die nicht mehr wegzudenken ist. Eine Sorge sind die Räumlichkeiten, mit denen man an die Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Die Zukunft wird zeigen, ob es hier Möglichkeiten einer räumlichen Veränderung gibt. In der Suppenküche sieht man hautnah, dass Armut auch in Lichtenrade ein wachsender Bereich ist.

Der mit 1000 Euro dotierte Förderpreis vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg wurde der Suppenküche Lichtenrade Ende Februar, nach Redaktionsschluss für diese Ausgabe, übergeben. Wir gratulieren!

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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www.suppenkueche-lichtenrade.de

Eigentümer warnen

Fliegende Handwerker

Mit Beginn des Frühjahrs kommen auch wieder die Firmen, die durch die Straßen gehen und bei den Eigentümern versuchen, Aufträge an der Haustür zu erhalten. Der Grundeigentümerverein Lichtenrade e.V. warnt vor derartigen Beauftragungen, da sich hinter solchen Firmen häufig unseriöse Geschäftspraktiken verbergen.

„Fachlich falsche Arbeiten, überteuerte Preise und unnötige Leistungen kommen bei diesen Firmen immer wieder vor.“, warnt der Vorsitzende Frank Behrend und rät, sich bei Bedarf von Handwerksbetrieben immer vorher schriftliche Angebote geben zu lassen. „Nur dann sind eine Prüfung und ein Vergleich möglich.“

 

Viele Jahre war der Lesezirkel in Lichtenrade ansässig

Seit 90 Jahren beliefert Firma Weißgerber ihre Leser

In unserer schnelllebigen Zeit ist ein Betrieb, der 90 Jahre erfolgreich wirtschaftet, schon etwas Besonderes. Der Lesezirkel Weißgerber gehört dazu. Und auch, wenn das Betriebsgelände in der Mohriner Allee heute im  benachbarten Neukölln angesiedelt ist, ist die Verbindung zu Lichtenrade immer noch groß. Sei es, weil die Familie noch heute im Ortsteil wohnt, sei es, weil man viele Jahre die Firma von hier aus betrieben hat.

Vor 90 Jahren hatte Emil Weißgerber, der Gründer des Weißgerber Lesezirkel, eine Geschäftsidee aufgegriffen, die bis heute genial und zeitlos ist. Die Idee basierte auf einer Mehrfachvermietung von Zeitschriften-Sortimenten, den sogenannten „Lesemappen“. Nach Ablauf einer Woche wurden die Lesemappen vom Lesezirkel- Abonnenten wieder zurückgeholt und an einen anderen Kunden zu einem günstigeren Preis weitervermietet.

Bereits 1930 übergab Emil Weißgerber die Firma an seine beiden Söhne Otto und Walter, die zusammen den Lesezirkel in Schöneberg in der Lützowstraße weiterführten. 9 Jahre später schied Walter Weißgerber aus der Firma wieder aus, und der andere Sohn, Otto Weißgerber, führte das Unternehmen weiter. Anschließend betrieb er seinen Lesezirkel, damals noch, „Die Deutsche Lesemappe“, in Klein-Machnow.

Im Jahr 1940 verlegt Otto Weißgerber seinen Betrieb nach Lichtenrade. Wegen des Vertriebs von Presseerzeugnissen wird Otto Weißgerber von der Wehrmacht bis Mitte 1944 unabkömmlich gestellt.  Danach wird Otto Weißgerber Soldat – die Firma ruht. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Entlassung aus russischer Kriegsgefangenschaft beginnt Otto Weißgerber mit persönlichen Besuchen bei alten Kunden, die Firma E. Weißgerber & Söhne wieder aufzubauen. Dies ist von Schwierigkeiten geprägt, inzwischen gibt es 34 weitere Lesezirkel in Berlin. Im Laufe dieser Jahre wächst der Sohn, Lothar Weißgerber, (die 3. Generation) in die Firma hinein. Otto Weißgerber ist auch bei den Mitbewerbern sehr angesehen und kann im Laufe der Zeit weitere Lesezirkelbetriebe, welche aus Altersgründen aufgegeben werden müssen, übernehmen. Nach und nach gelang es 1948, den Kundenstamm zu vergrößern und das Liefergebiet auf ganz Westberlin auszudehnen.

Als kleiner Junge half der heutige Senior seinem Vater beim Ausliefern: er fuhr in den Ferien die Hefte mit dem Fahrrad-Anhänger aus.  Durch einen glücklichen Umstand kommt schließlich 1976 der Berliner Lesezirkel „Fahrenholz-Kunkel“ hinzu. Dadurch bekommt der Weißgerber Lesezirkel eine beachtliche Größe und braucht dringend neue Geschäftsräume. Lothar Weißgerber übernahm in dritter Generation 1979 die Geschäftsführung. Lothar Weißgerber ist stolz auf das Unternehmen und auf seine Familie: „Ohne meine Frau wären wir nicht so weit
gekommen.“ 1983 folgte dann der Umzug in die Attilastraße 116 in Tempelhof.

Die Tochter Ute Weißgerber-Knop (4. Generation) tritt 1984 in den Betrieb ein. Durch Zukäufe von Lesezirkelkunden werden auch die neuen Räume nach fünf Jahren zu klein. Es folgte wieder ein Umzug in die Buckower Chaussee 148 in Lichtenrade.

1989 mit der Maueröffnung ergibt sich durch Horst Hoffmann aus Forst/Lausitz die Chance, dort eine Niederlassung zu eröffnen. Durch dessen Engagement können zwei weitere Lesezirkel, welche in den neuen Bundesländern das Geschäft aufgeben wollen, übernommen werden.

Somit beliefert der Weißgerber Lesezirkel auch das südliche Land Brandenburg mit Schwerpunkt Potsdam und durch die Forster Filiale (heute unter der Leitung von André Bever) den Raum Cottbus. Durch die engagierten Mitarbeiter wächst der Lesezirkel ständig.

Im Dezember 2011 zieht der Weißgerber Lesezirkel in die heutigen Räume in der Mohriner Allee 30-34. Hier bieten sich sehr gute Voraussetzungen für den stetig expandierenden Lesezirkel.

Heute leitet Ute Weißgerber-Knop, die Urenkelin des Gründers, in vierter Generation das Familienunternehmen mit 40 Mitarbeitern.

Mit 15 Lieferfahrzeugen werden monatlich über 150.000 Zeitschriften ausgeliefert. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen 90 Jahren optimal auf die Kundenwünsche eingestellt. Ute Weißgerber-Knop macht es „Spaß auf Kundenwünsche einzugehen“. Besonders auch die Privatkunden haben erkannt, dass man mit dem Lesezirkel Kosten und Zeit spart.  Eine Erfolgsgarantie sind die sehr zuverlässigen und freundlichen Zusteller.

Und der Weißgerber Lesezirkel hat aber immer auch etwas von seinem Erfolg abgegeben: so werden regelmäßig Jugendeinrichtungen und andere soziale Projekte mit Firmenspenden unterstützt.

Lothar Weißgerber 1979 am Tempelhofer Damm

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