BI Lichtenrade/Mahlow Nord gegen Fluglärm

Neue Tricks durch neuen Maschinenmix

Für eine bloße Täuschung hält Bernd Röstel von der BI Lichtenrade/ Mahlow Nord gegen Fluglärm das Versprechen von weniger Lärm durch einen veränderten
Flugzeug-Mix.

Es handele sich nur um eine Momentaufnahme – zumindest was das Ausbleiben der schweren Maschinen wie Boeing 747 und Airbus A380 betreffe.

„Sicher, das Fluggerät wird immer moderner – die alten Kisten verbrennen zu viel Kerosin und müssen kostenträchtig intensiver gewartet werden – da werden sie bei der besten Gelegenheit ausgemustert“, meint Röstel, und: „Doch schauen wir genauer hin. Der Flugzeug-Mix ist in 2015 ein anderer als in 2012 und ein anderer als im Jahr 2019. Der prognostizierte Flugzeug-Mix des Planfeststellungsbeschlusses von 2004 für das Jahr 2023 war auch dem Traum geschuldet, ein internationales Drehkreuz am BER zu etablieren – für lange Distanzen werden die großen Maschinen eingesetzt.“

Der 2004-er Flugzeug-Mix bedeute auch ein Kompromiss zwischen Belastung und Entlastung der von Fluglärm betroffenen Anwohner des Flughafens BER. Und er sei zudem eine einigermaßen solide rechtsverbindliche Berechnungsgrundlage gewesen, auf welcher die Flughafengesellschaft den Betroffenen Schallschutz zu gewähren hat.

Sollte jetzt die Berechnungsgrundlage wie angekündigt verwässert werden und in fünf oder zehn Jahren der Flugzeug-Mix (durch die irgendwann erfolgte Eröffnung des BER) sich wieder durch Langstreckenstreckenflüge mit den „Flug-Jumbos“ negativ verändern, stiege auch die Lärmbelästigung wieder.

„Die von Fluglärm Betroffenen müssten mit dem abgespeckten Lärmschutz leben. Oder sie müssten nun selbst in mühsamer Eigeninitiative die Lärmbelastung und den daraus resultierenden Schallschutzbedarf einzeln nachweisen – aufwendig und teuer“, befürchtet Röstel.

Betroffen seien zuerst die 6.000 Anwohner von den 26.000, die noch keinen Schallschutzantrag gestellt haben. Gründe hierzu gebe es massenhaft – von strittigen Berechnungsmethoden bis hin zu unterschiedlichen Rechtsauffassungen, was die Definition von Wohnräumen betreffe.

Bürger fordern: Keine Mauer soll den Ortsteil zerschneiden!

Lichtenrade kämpft seit 19 Jahren wie ein gallisches Dorf

Die Lichtenrader haben es mal wieder gezeigt: Sie wollen keine Mauer quer durch ihren Ortsteil. Am 12. September demonstrierten circa 800 Menschen vor der Salvatorkirche auf dem Pfarrer-Lütkehaus-Platz gegen die Pläne der Bahn, dass die Züge ebenerdig durch Lichtenrade fahren sollen.

19 Jahre wehrt sich nun Lichtenrade - fast wie ein kleines gallisches Dorf - gegen die Pläne der Bahn. Klein ist der Ortsteil mit über 50.000 Einwohnern schon längst nicht mehr. Die Bürgerinitiative Lichtenrade Dresdner Bahn möchte für die Dresdner Bahn einen Tunnel - möglichst im Schildvortrieb.

Der Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI), Manfred Beck, sagt ganz klar: „Das ist die umweltfreundlichste und menschenfreundlichste Bauweise.“ Beck begrüßte die Teilnehmer der Demonstration und auch die Politiker der verschiedensten Parteien, die aber ganz bewusst an dieser Stelle keine Redeplattform bekommen sollten.

Manfred Beck erläutert den jahrelangen Kampf der BI. Nach dem Planfeststellungsbeschluss vom Eisenbahnbundesamt wurden nun verschiedene Klagen beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht, die von der Bürgerinitiative unterstützt werden. Dafür hat die BI ihre Rücklagen innerhalb kürzester Zeit von 50.000 Euro auf 100.000 Euro aufgestockt und ist somit gerüstet die Verfahrens-, Anwalts- und Gutachterkosten zu bezahlen. Für Manfred Beck ist klar, dass die Bahn in Lichtenrade den Tunnel nicht bauen will, weil sie damit eine präjudizierende Entscheidung für andere Bauvorhaben treffen würde und auch in anderen Gegenden dann ein Tunnel gefordert werden würde. In der Lichtenrader Internetzeitung wurde in den verschiedensten Berichten die aktuelle Situation geschildert.

Die BI wird von vielen Vereinen und Initiativen unterstützt. So auch von der Arbeitsgemeinschaft Verkehr im Gebietsgremium des Aktiven Zentrum Lichtenrade
Bahnhofstraße, wo man sich gemeinsam mit der Zukunft der Bahnhofstraße beschäftigt.

„Gerade ist die Bahnhofstraße im Rahmen des Städtebauförderprogramms ‚Aktive Zentren‘ mit Fördermitteln von rund 20 Mio. Euro in den nächsten 8 Jahren ausgestattet worden, da werden alle Bemühungen um eine Aufwertung der Lichtenrader Einkaufsstraße als Stadtteilzentrum konterkariert“, sind sich Rainer Welz und Volker Mönch aus dem Gebietsgremium einig.

Thomas Moser

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

Infotafeln zum Entenfütterverbot

Im November 2015 hatte dass Patrick Liesener (CDU) einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg eingebracht hatte, dass am Dorfteich Lichtenrade Informationstafeln über die Folgen von Fütterung von Enten anzubringen sind. Der Antrag hatte Erfolg und nun wird der Vollzug verkündet.

„Die Fütterung von Enten an den Teichen, kann immer wieder dazu führen, dass zum einen das Gewässer umkippt oder das Futter anderem Getier, wie z.B. Ratten, als Mahl dient“ berichtet Bezirksstadtrat Daniel Krüger.

„Daher besteht in Tempelhof-Schöneberg Fütterungsverbot. Trotz des Verbotes sind jedoch immer wieder Menschen zu beobachten, die aus falsch verstandener
Tierliebe Enten füttern. Ich freue mich daher, dass zwei Informationstafeln am Dorfteich Lichtenrade aufgestellt wurden“ so Krüger. Mit der Aufstellung der Schilder wurde ein Wunsch aus der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg umgesetzt. Sie informieren die Bevölkerung über die Folgen von Brotfütterungen bei Enten und den Teichen. Weitere Entenfütterungsverbotsschilder stehen am Rothepfuhl, am Klosterteich sowie am Blümelteich. Finanziert wurde diese Maßnahme sowohl vom Fachbereich Grünflächen als auch vom Fachbereich Umwelt des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg.

ToM

Das Lichtenrader Kunstfenster ist wieder da

40 Künstler machen die Bahnhofstraße zur Galer

Eine jahrlange Tradition ist wieder wachgeküsst worden. Eine engagierte Gruppe hat sich zusammengefunden und das Lichtenrader Kunstfenster wiederbelebt. Vom 1. bis 29. Oktober wird in den Schaufenstern vieler Geschäfte das 9. Lichtenrader Kunstfenster mit lokalen Künstlern zu sehen sein. Die Bahnhofstraße wird über eine Laufstrecke von 750 Metern zur Galerie!

40 Künstler sowie 35 Geschäfte beteiligen sich. Kunstinteressierte erhalten einen Überblick über das, was Lichtenrade künstlerisch zu bieten hat, von Impressionismus über Realismus bis hin zur Moderne, dargestellt als Kunstwerke auf Leinwand oder Postkarte, als Fotografie oder Skulptur!

Im Rahmen der Feierlichkeiten rund um das 110-jährige Jubiläum der Bahnhofstraße will das Kunstfenster für eine Qualitätssteigerung der Einkaufsmeile sorgen
und ein künstlerisches Ausrufezeichen setzen. Das Kunstfenster, das in den Vorjahren von der AG Bahnhofstraße und dem Kunstamt Tempelhof-Schöneberg initiiert und getragen wurde, wird nun von anderen Aktiven gestemmt.

Die gesamte Planung und Organisation liegt in den Händen von Sylvia Zeeck von der Künstlergemeinschaft Lichtpunkt 49 aus Lichtenrade, und Claudia Scholz von Family & Friends, die sich an vielen Punkten in Lichtenrade aktiv einbringt. Die Künstlerin Sylvia Zeeck hat auch das Plakat und das Bild der Titelseite auf dem Künstlerbooklet gestaltet. Das Aktive Zentrum Lichtenrade Bahnhofstraße bringt sich mit dem Druck von Plakaten und Flyern ein.

Die Händlergemeinschaft der Bahnhofstraße unterstützt die Aktion, die von der Arbeitsgemeinschaft Kunstfenster getragen wird. Von der Stadtbücherei Lichtenrade in der Briesingstraße bis zum Café Obergfell und auch in angrenzenden Bereichen der Bahnhofstraße werden die abwechslungsreichen Kunstwerke präsentiert.

Die offizielle Ausstellungseröffnung zum „Kunstfenster Lichtenrade“ wird am 1. Oktober um 14 Uhr im AZ-Büro in der Prinzessinnenstraße 31 stattfinden. In diesem Zusammenhang wird auch ein Rundgang durch die „Galerie Bahnhofstraße“ angeboten werden. “ Dabei soll den Künstlern auf der Bahnhofstraße und auch auf den „Nebengleisen“ die Gelegenheit gegeben werden(, dass sie) sich vorstellen. Bei großem Publikumsinteresse werden weitere Rundgänge an den Wochenenden danach folgen.

Einige Künstler in aller Kürze: Der Fotograf Frank Giebel hat für das Plakat „110 Jahre Bahnhofstraße“ ein Foto zur Verfügung gestellt und für den aktuellen Lichtenrade-Führer der Westkreuz-Druckerei „Schlag nach“ das Titelfoto beigesteuert. Für das Kunstfenster erhielt er viele Anfragen von Geschäftstreibenden in der Bahnhofstraße. Entschieden hat er sich für die Lichtenrader Bücherstube. Von Lederwaren Tiedtke hat die Eigentümerin Katja Tiedtke ihn angesprochen. Sie hatte die Idee die Fotos in digitaler Form in der Bücherstube zu präsentieren. Frank Giebel hat das sofort überzeugt. Auch die Eigentümerin
von der Lichtenrader Bücherstube, Lina Hilsing, ist glücklich mit dem Photo-Künstler: „Ich finde die Fotos faszinierend. Auch die moderne Art, die Fotos auf einem großen Bildschirm im Schaufenster zu präsentieren, begeistert mich.“ Es werden circa 25 Fotos abwechselnd gezeigt. In der Bücherstube wird eine andere Künstlerin Skulpturen ausstellen. Die Malerin Ute Panke lernen wir am Stand auf dem Wein- und Winzerfest am Dorfteich Lichtenrade kennen. „Ich bin gebürtige Berlinerin und habe in den 90er Jahren den Reiz der Malerei entdeckt,“ erläutert die Künstlerin. In den folgenden Jahren erkundete sie autodidaktisch verschiedenste Techniken und Malstile. Weiter erzählt sie: „Ich begann mit der Aquarellmalerei, zeichnete mit Kohle, Pastellkreiden, Seidenmalerei und Acryl. Fasziniert von August Makke, begann ich mit Reproduktionen, die mich besonders durch ihre Farbenvielfalt um die Jahrhundertwende
beindruckt haben.“ Ihren privater Lebensmittelpunkt verlagerte die Künstlerin 2004/5 nach Frankreich, wo sie auf diversen Kunstmärkten und in Paris  ausstellte. 2015 ist Ute Panke wieder nach Berlin zurückgekehrt, wohnt jetzt in Lichtenrade und freute sich riesig, dass sie am Kunstfenster teilnehmen kann. Ihre Bilder werden in der Commerzbank (Bahnhofstr. 12-13) und im Strumpfshop (Bahnhofstr. 11) die Bahnhofstraßen-Besucher faszinieren.

Thomas Moser

Unschöne Begleiteffekte trübten die Feststimmung

Wein- und Winzerfest ist inzwischen eine feste Größe

Es war ein schönes Wein- und Winzerfest in Lichtenrade. Perfekte Rahmenbedingungen, Sonne satt, was will man mehr?

Allerdings lockte das Fest nicht nur friedfertige Gäste an: Am Morgen des dritten Festtages war der Schrecken der groß: Gleich vierf Mülltonnen hatten mitten in der Nacht Chaoten in den Dorfteich geworfen. Der nächtliche Sicherheitsdienst hatte noch in der Nacht die Polizei geholt und Anzeige erstattet. Anschließend galt es, durch handfeste Hilfe für Schadensbegrenzung zu sorgen. Aus dem Volkspark Lichtenrade hat Wolfgang Spranger eine lange Stange besorgt und Gerhard Quiring vom Lichtenrader Tennnisclub Weiß-Gelb, Doris Deom vom BUND und die Veranstalter Claudia Scholz und Stefan Piltz fasten sofort mit an. Jetzt muss nur noch eine Tonne geborgen werden.

Aber das war auch der einzige Wermutstropfen des diesjährigen Festes. Das Wein- und Winzerfest hat schon eine lange Tradition in Lichtenrade. Im nächsten Jahr wird die Nummer 30 gefeiert. Viele Jahre wurde das Fest von der Aktionsgemeinschaft Bahnhofstraße direkt auch in der Lichtenrade Bahnhofstraße gefeiert. Gefühlt sehr lange ist dies schon her. Die „Mutter vom Wein- und Winzerfest“, Beatrix Bockenkamp war jahrzehntelang Geschäftsführerin der Aktionsgemeinschaft und hat heute noch den guten Kontakt zu vielen Winzern.

Dann gab der Verein aus wirtschaftlichen Gründen das Fest an Family & Friends ab, die nunmehr seit Jahren mit Unterstützung der Aktionsgemeinschaft, aber auch mit anderen lokalen Akteuren ein gemütliches Wein- und Winzerfest mit schönen kunsthandwerklichen Ständen am Dorfteich in Lichtenrade zu Stande bekommen. In sozialen Netzwerken ist der Dank an die Aktiven und engagierten Vereine nachzulesen.

Der Schirmherr, der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller, musste zur offiziellen Eröffnung keinen Schirm mitbringen, da das Wetter perfekt war.

Michael Müller kam zwar etwas verspätet, nahm sich jedoch noch nach der Eröffnung die Zeit, dass er mit Vertretern von Lichtenrader Initiativen und Vereinen ins Gespräch kam. Themen waren die Bahnhofstraße und die Entwicklungen rund um die Dresdner Bahn. Er ist bereit, das Thema im Senat aufzugreifen, so dass man
möglichst die Entwicklungen in der Bahnhofstraße so gestaltet, dass sie unabhängig von den Entwicklungen der Dresdner Bahn laufen.

Thomas Moser

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