Zaun stand in hellen Flammen

Wieder Brandstiftung im Volkspark Lichtenrade

ZGlück im Unglück hatten bei einem Brand am 1. April im Volkspark Lichtenrade die angrenzenden Anwohner: Früh gegen 1 Uhr wurden Polizei und die Feuerwehr von Anwohnern des Volksparks Lichtenrade alarmiert. Ein Zaun aus Trockenholz am Werkhof des Parks stand in hellen Flammen. Das trockene Holz brannte wie Zunder, weithin sichtbar loderten die Flammen. Ein Übergreifen der Flammen durch Funkenflug auf andere Teile des Volkspark oder die angrenzenden Reihenhäuser konnte verhindert werden.

Seit einiger Zeit schon zieht ein Feuerteufel durch den Volkspark Lichtenrade. Da werden Trockenholzhecken und -zäune angezündet, wodurch auch Bäume in Mitleidenschaft gezogen werden. Jedes Mal werden Polizei und Feuerwehr alarmiert, um zu löschen und ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Beide fahren mit ihren Fahrzeugen auf das Parkgelände, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Schäden entstehen.

Den ganzen Sommer über warnt der Trägerverein Besucher des Parks davor, offenes Feuer zu machen oder mit den Holzkohlengrills zu dicht an die Sträucher und Bäume zu gehen, Mit Holzkohlengrills werden schon genug Schäden auf den Wiesen und im Unterholz verursacht.

Diese Brandstiftung jetzt zu Beginn der Brutzeit verschreckt Vögel, die ihre Nester in die Hecken und Naturzäune gebaut haben. Ob die betroffenen Vögel erneut nisten werden, ist nicht gewiss.

„Die wenigen Mitglieder des Volksparkvereins, die noch in der Lage sind, im Park zu arbeiten, werden durch die Vernichtung ihrer Arbeit nicht gerade motiviert, den Park wieder herzurichten“, erklärt der Lichtenrader Manfred Könings, und: „Statt ihre Kräfte sinnlos zu vergeuden, sollten die Brandstifter sich lieber an den Arbeiten im Volkspark Lichtenrade beteiligen.“ Denn Nachwuchs, der sich in der Natur wohl fühlt und gerne mit anpackt wird dringend gesucht.

Bei den Vorstandswahlen wurde Wolfgang Spranger nun für weitere 2 Jahre zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Dieter Genz wurde sein Vertreter. Wir gratulieren!

Auf dem Gelände entstehen über 200 Reihen- und Doppelhäuser

Wohnungen statt Camping: Die Idylle hat ein Ende

Für die rund 120 Leute auf dem Lichtenrader Campingplatz an der Nuthestraße, direkt an den SBahn-Gleisen hat die Idylle in absehbarer Zeit ein Ende. Hier wohnen und leben auch ganzjährig Menschen, die sonst keine Wohnung bekommen oder sich keine leisten können. Für viele Nutzer ist dies ihr einziges Zuhause. Das 90.000 quadratmetergroße Grundstück gehörte ursprünglich der Bahn.

Bis Ende des Jahres müssen alle Camper ihren Platz verlassen. Ein Investor will an dieser Stelle bauen. Klar war, dass der Campingplatz nicht auf Dauer für die Camper zur Verfügung stehen wird. Schon vor Jahren, als ein Großinvestor an der ehemaligen Mälzerei ein Einkaufszentrum bauen wollte und auch diese Grundstücke im Auge hatte, stand die Räumung an. Dann gab es jedoch einen Aufschub, der offensichtlich nun beim neuen Investor endgültig vorbei ist.

Das rbb-Fernsehen berichtete in einem ausführlichen Beitrag darüber. Der Platzbetreiber erklärt dem rbb, dass er bis zuletzt mit dem Bremer Investor verhandelt hat, zumal auch sein Existenz davon bedroht ist. Es trifft rund 150 Camper, die jetzt tief erschüttert sind. Man ist davon ausgegangen, dass die Plätze noch bis 2018 zur Verfügung stehen und entsprechend haben einzelne Camper noch investiert.

Einige haben auf dem Platz ihren festen Wohnsitz und befürchten, dass sie keinen bezahlbaren Wohnraum finden. Einige haben Schulden, sind ohne Arbeit oder haben mehrere Tiere. Ein Anwohner berichtet, dass es dem Senat
bewusst sein muss, dass Ende Dezember hier viele mit einem Koffer auf der Straße stehen werden: „120 Leute, das ist wie ein komplettes Hochhaus.“

Der Baustadtrat des Bezirks, Daniel Krüger, erklärt dem rbb-Fernsehen, dass man leider nichts tun könne: „Das ist sicher für die Betroffenen bedauerlich.“ Er sieht auch nicht die Möglichkeit, dass der Bezirk adäquate Ersatzflächen zur Verfügung stellt und andererseits entsteht an dem jetzigen Ort auch notwendig gebrauchte Wohnungen: „Wir gehen davon aus, dass mit dem Bau im nächsten Jahr begonnen wird.“ Rund 215 Reihen- und Doppelhäuser mit Dachgeschoss und Gartenterrasse sollen entstehen. Diese Neubauten werden sich die Camper in der Regel nicht leisten können. 

Thomas Moser
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Bürgermeisterin kam zum Kiezspaziergang nach Lichtenrade

Lichtenrader Spaziergang mit Schirm und Marina Heimann

Zum 31. Kiezspaziergang lud Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler zum zweiten Mal nach Lichtenrade ein. Viele ließen sich durch den Regen nicht abschrecken. Diesmal wurde der Ortsrundgang von der Stadtführerin und Lichtenrader Magazin-Mitarbeiterin Marina Heimann tatkräftig unterstützt.

Treffpunkt war der S-Bahnhof Lichtenrade von wo aus die Entwicklung des Dorfes Lichtenrade mit dem Bau des Bahnhofs Lichtenrade im Jahr 1883 erst so langsam Fahrt aufnahm. Die Gebäude, so wie sie heute sind, entstanden im Jahr 1892. Viele Ausflugslokale machten auf und die Berliner fuhren zu einem Ausflug ins Grüne; also auch nach Lichtenrade. Das Dorf war geprägt von vielen Feldern und Wiesen. Am Bahnhof wurde die Mälzerei erbaut, die wegen der Gleisanbindung für die Schöneberger Brauerei sehr interessant war. Das denkmalgeschützte Gebäude ist bis heute, obwohl es weitestgehend leer steht, das Wahrzeichen von Lichtenrade.

Der Spaziergang ging, mit Regenschirmen gewappnet, rüber zum Pfarrer-Lütkehaus-Platz, der vor der katholischen Kirche Salvator liegt. Pfarrer Wilhelm Lütkehaus, später Monsignore, war immer auch ein Mann der kleinen Leute. Auf dem Platz, der heute Parkplatz und Endpunkt einiger Busse ist, war die Wendeschleife der 99er Straßenbahn, die bis 1961 von Kreuzberg bis Lichtenrade rumpelte.

Interessante Ausführungen machten Angelika Schöttler und Marina Heimann zum LiLaReSa, dem Lichtenrader Lankwitzer Regenwasser-Sammelkanal. Zusammen mit den Gräben sorgten und sorgen sie für die Entwässerung von dem feuchten Dorf Lichtenrade.

Dann ging es vorbei am bekannten Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, in dem der ehemalige Lichtenrader und ehemalige Berliner Bürgermeister, Klaus Wowereit, einst die Schulbank drückte.

Spannend war die Ausführung von Marina Heimann über einen bekannten historischen Kriminalfall im Dorf Lichtenrade. Die „Schwarze Hand“ wollte mit einer Bombendrohung Geld von Otto Kraatz erpressen. Ein Berliner Kriminalkommissar musste monatelang in dem Vorort wohnen, um den Fall aufzuklären. Eine spannende Geschichte, die man bei den Lichtenrade-Führungen von Marina Heimann hören kann.

Weiter ging es zur Lichtenrader Spinne. Am Anfang von Alt-Lichtenrade, hinter dem Café Obergfell ist ein kleiner Stein über die Lichtenrade Mühle, die mal an diesem Ort stand.

Es sind nur einige Schritte bis zum Dorfteich, dem Giebelphuhl. Auch hier gab es Berichtenswertes, denn bis Anfang der 60. Jahre war hier ein Schwanenpaar zu Hause. Der Gedenkstein zur deutschen Wiedervereinigung ist am Rande des Dorfteiches zu finden.

Am Dorfteich entlang ist man gleich am ehemaligen Dorfkrug, den viele Lichtenrader noch als Disko und Balletschule kannten. Heute befinden sich hier eine Zahnarztpraxis und die Tanzschule Laurana. Die Eigentümerin des Hauses, Regina Lehne-Dannehl, empfing die Kiezgänger im großen denkmalgeschützt hergestellten Saal.

Der Dorfkrug ist im Familienbesitz geblieben, dass Bildnis ihrer Großmutter zeugte davon. Sorge macht ihr, dass für ihr Ergänzungskonzept behördlicherseits Probleme gesehen werden. Nur für eine Tanzschule sind die Kosten kaum zu stemmen. Daher ist die Überlegung, dass in dem Saal auch Feiern und Familienfeste möglich gemacht werden. Sie hofft auf ein Einsehen der Behörden.

Die letzte Station war dann die Dorfkirche, die in ihrer Geschichte schon einige Male ihr Erscheinungsbild geändert hatte. Sogar ein Blick ins Innere wurde möglich gemacht.

Marina Heimann bedankte sich bei der Bürgermeisterin für den Besuch in Lichtenrade und überreichte ihr eine DVD vom Kabarett Korsett, einem Volkshochschulkurs, in dem die Stadtführerin selbst mitwirkt. Angelika Schöttler dankte auch für die Unterstützung der Stadtführerin und stellte in Aussicht, dass es durchaus irgendwann einen dritten Kiezrundgang in Lichtenrade geben wird.

Zuletzt lachte sogar die Sonne über dem historischen Dorfkern. Ein interessanter und abwechslungsreicher Kiezspaziergang.

Informationen zu Stadtführungen von Marina Heimann unter: www.brueckenpfad.de

Thomas Moser
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Kinderschutz

Kinderschutz: Unterstützung ist gefragt

Der Lichtenrader Mutter Corinna E. geht es darum, kindlichen Opfern von Gewalt- und Sexualstraftaten mehrfache Befragungen zu ersparen. Dafür hat sie eine Petition an den Berliner Justizsenator und Innensenator formuliert, für die sie um Ihre Unterstützung bittet.

Derzeit werden Opfer mehrfach bei der Berliner Polizei und Gerichten detailliert zu den Einzelheiten der Tat befragt. Diese Befragung kann die Kinder stark belasten und traumatisieren. Die Tochter von Corinna E. ist mit acht Jahren Opfer eines mehrfach vorbestraften Sexualstraftäters geworden, sie kennt diese Praxis aus eigener Erfahrung.

Solche Mehrfachbefragungen wären unnötig, wenn die Polizei in Berlin, so wie in anderen Bundesländern, bereits bei der polizeilichen Vernehmung der Opfer eine Videoaufzeichnung anbieten würde. Die Strafprozessordnung erlaubt dieses Verfahren eindeutig.

Nur in Berlin wird es selten genutzt: In 2014 wurden in Berlin 723 Kinder als Opfer sexuellen Missbrauchs und 534 Kindesmisshandlungen polizeilich protokolliert. Von 2010-2014 erfolgte eine Videoaufzeichnung jährlich höchstens 100 Mal.

Die Anfertigung von Videoaufnahmen bei den Vernehmungen dient nicht nur dem Schutz der Kinder: Diese ersten Aussagen haben auch eine besondere Beweisbedeutung, da sie noch frisch sind und nicht mehrere Monate zwischen den Aussagen liegen, wie es zwischen Anzeige und Prozessbeginn üblich ist. Kinder können sich, je mehr Zeit vergeht, immer ungenauer an die Taten, Zeitpunkte und Dauer erinnern.

Die Beweisfunktion ihrer Aussagen nimmt so immer mehr ab und schützt letztendlich den Täter.

Corinna E. hat über ein Mitglied das Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade um Hilfe gebeten. Wir nutzen diesen Bericht daher, um Sie auf das Anliegen von Corinna E. hinzuweisen.

Die Petition finden Sie hier:

https://www.openpetition.de/petition/online/kinderschutz-kindlichenopfern-von-gewalt-und-sexualstraftaten-mehrfache-befragungen-ersparen

Wer die „Jute Tat“ unterstützen möchte, kann Zertifikate kaufen

U.v.H-Schülerfirma engagiert sich für Flüchtlingskinder

„Wir haben eigentlich alles. Das Einzige, was wir brauchen, ist der Kontakt zu Euch.“ Das war die Antwort, die Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums erhielten, als sie Kinder aus der Flüchtlingsklasse an der Schule gefragt haben,  woran es ihnen hier fehle.

„Und diesen Kontaktaufbau haben wir zu dem Leitmotiv unseres Projekts gemacht“, erklären die 16 Schüler des Gymnasiums. Unter dem Label „Jute Tat“, wollen sie die Geflüchteten vertraut mit ihrer Umgebung machen, ihnen die Möglichkeit geben, aus dem tristen Alltag ihrer Unterkunft auch mal herauszukommen, und sie so behandeln, wie die heimischen Schüler an ihrer Stelle auch behandelt werden wollten.

„Es steht für uns außer Frage, dass Integration nur so gelingen kann, es braucht das Zusammenkommen und Beisammensein beider Seiten. Aus diesem Grund unternehmen wir mit gleichaltrigen geflüchteten Mädchen und Jungen verschiedene Veranstaltungen“, sagen die Schüler. „In diesem Rahmen gehen wir beispielsweise Fußball spielen, machen Fotoshootings oder kochen zusammen“.

Die ersten Events haben die Schüler der „Juten Tat“ bereits hinter sich: Die Premiere war am Donnerstag, den 25. Februar, als sie mit elf Flüchtlingen bowlen waren. „Dabei hatten wir alle die Chance, uns einander näher kennenzulernen, und Spaß hatten wir sowieso!“

Infos zu der Gruppe, zum Bowling und zu allen Veranstaltungen, die noch folgen werden, finden Interessierte sowohl auf der Webseite www.jute-tat.de als auch auf dem Facebookprofil www.facebook.com/jute.tat.

Und dann haben die Schüler noch eine Bitte: „Damit wir unser Projekt auch zukünftig fortführen können, würden wir Sie bitten, uns über unsere Webseite durch den Kauf eines Zertifikates zu unterstützen“. Mit jedem Zertifikat wird einem Flüchtling eine gemeinsame Veranstaltung mit den Schülern ermöglicht.

„Tun auch Sie eine jute Tat“, bittet das Jute-Tat-Team, „für ihre Hilfe danken wir vielmals!“

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