Eltern konnten Schulbibliothek erhalten

Seit 20 Jahren werden Schüler zum Lesen animiert

Seit nunmehr 20 Jahren, seit Mai 1996 wird die Schulbücherei der Nahariya-Grundschule durch eine Elterninitiative ehrenamtlich geführt. Notgedrungen, denn die Zweigstelle der Stadtteilbibliothek des Bezirks fiel dem Rotstift zum
Opfer. Damit wollten sich die Eltern aber nicht abfinden. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“, sagten wir uns damals, erinnert sich Regina Muschalle. Sie ist die einzige, die auch nach 20 Jahren vom Gründungsteam noch dabei ist. Alle anderen Mütter kamen später hinzu oder hörten auf, wenn die Kinder die Schule verließen.

„Die persönlichen Kontakte und die Begleitung der Kinder durch die Grundschulzeit sind für mich eine große Motivation des Ehrenamtes“, sagt sie.

Zu Beginn hatte die kleine Schulbibliothek nur am Mittwoch geöffnet. Doch bald waren genug Mütter dabei, so dass man auch montags öffnen konnten. Heute ist sogar täglich geöffnet. Immerhin: im August 2003 wurde die ehrenamtliche Arbeit im Schöneberger Rathaus mit einem Sonderpreis für herausragendes ehrenamtliches Engagement gewürdigt.

Durch viele Basare und Trödelmärkte konnte der Altbestand der 60er bis 8oer Jahre weitgehend ersetzt werden und viele aktuelle Bücher angeschafft werden. Von einst 1.800 Bücher konnte man den Bestand auf derzeit 4.300 erweitern. Eine neue Einteilung der Sachgebiete und extra Kennzeichnung von Antolin Büchern hilft den Kindern, sich leichter zurecht zu finden.

Ein zusätzliches niedriges Regal mit Holzkisten wurde besonders für die Erstleser neu angeschafft und übersichtlich gestaltet.

Auch englische Bücher zählen von Anfang an zum Bestand der Bibliothek. „Damals habe ich Bücher von meinen Amerika-Reisen mitgebracht, da man sie bei uns im Buchhandel nicht wie heute kaufen konnte.

Vor kurzen wurde die Bücherei auf Computer umgestellt, wodurch das alte Kartensystem entfällt. Die Schüler haben einen Büchereiausweis, mit dem sie sich die Bücher ausleihen können. Es gibt auch viele Vorteile, sieht man nun gleich am Computer, ob ein Kind noch Bücher zu Hause hat und können schneller mahnen.

Neben der reinen Bücherausleihe gibt es aber noch viel mehr zu tun. Die Eltern veranstalten  Büchereieinführungen für neue Klassen, damit diese die Bücherei kennenlernen.  Auf Wunsch der Lehrerwird regelmäßig vorgelesen. Auch einzelne Schüler werden zum Lesenüben geschickt. „Die Leseförderung der Kinder ist uns sehr wichtig!“, betont Regina Muschal-le, „wir helfen bei der Auswahl der Bücher für Referate und Vorlesewettbewerbe. Auf Wunsch werden Klassenkisten zusammen gestellt. Oft zu einem bestimmten Unterrichtsthema.

Und sie erinnert sich an besondere Erlebnisse: „Wir hatten zum Beispiel ein polnisches Kind neu an unsere Schule. Für ihn haben wir ein Deutsch-polnisches Bilderwörterbuch angeschafft. Das hat er sich lange Zeit immer wieder ausgeliehen. Irgend wann kam er freudestrahlend zu uns, um zu erzählen, das er das Buch von den Eltern zu Weihnachten bekommen hat. Später war er einer unser besten Leser an der Schule.

Auch nach 20 Jahren bleiben einige Wünsche der Betreiber: „Es sind noch einige Altlasten vorhanden, die wir gerne ersetzen würden. Aber Sachbücher sind sehr teuer. Da würden wir uns über Hilfe freuen, „ sagt Regina Muschalle. Spenden von Büchern, besonders für 1. Bis 4. Klasse würden gerne entgegen genommen, keine alten Lexikas oder dicke Bücher sondern kindgerechte Sachbücher. Und schon wegen der neuen Rechtschreibung sollten diese nicht zu alt sein.

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