Ziel ist, ein bißchen bewußter einzukaufen

Bezirk will Fairtrade Town werden und Lichtenrade ist dabei

Die erste Hürde ist so gut wie genommen, der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat im letzten Jahr entschieden, sich als Fairtrade-Town zu bewerben. Die Initiative kam von den Grünen und der CDU und wurde dann ziemlich einmütig in der BVV durchgewunken.

Der Aufwand für den Bezirk hält sich dabei in Grenzen. Er muss Initiative zeigen, das Projekt entsprechend unterstützen, zwei Schulen, zwei Kirchengemeinden einige Initiativen und ein paar Dutzend Geschäfte überzeugen, mitzumachen und dann könnte es klappen.

Die meiste Arbeit dabei haben die ehrenamtlichen Helfer, die seit Wochen unterwegs sind, mit Geschäften, Vereinen und gastronomischen Betrieben zu reden und sie von der Idee des fairen Handels zu überzeugen.

Eigentlich sollte das auch kein so großes Problem sein, denn auch für die Geschäfte hält sich der Aufwand in Grenzen. Wer sich verpflichtet, für mindestens ein Jahr zwei Produkte fair einzukaufen kann im Prinzip mitmachen.

„Eine win-win-Situation“, beschreibt die Lichtenraderin Doris Deom von der BUND Bezirksgruppe, derzeit höchst aktive Botschafterin des fairen Handels. Wer sich zu dieser relativ kleinen Verpflichtung bekennt, wird demnächst,
wenn der Bezirk den gewünschten Titel erhält, in einer Liste im Internet geführt, bekommt also kostenlos Werbung für sein Geschäft.

Doris Deom ist Realistin. Es geht ihr auch nicht darum, den gesamten Alltag mit fair gehandelten Produkten zu bewältigen. „Das könnte ich gar nicht durchhalten, schon aus finanziellen Gründen“, sagt sie, obwohl die fairen Produkte durch die besseren Vertriebswege auch nicht mehr nur im hochpreisigen Segment zu finden sind.

Wichtiger aber ist für sie, dass durch die zunehmende Information und die größeren Angebote der Kunde sensibilisiert werde. Und fragt sich vielleicht, wie viel billige Produkte aus prekären Arbeitsverhältnissen man wirklich brauche. „Wenn man nur jede vierte Schokolade fair kauft, hat man schon etwas Gutes getan“, sagt sie und empfiehlt den You-Tube-Film „Schmutzige Schokolade“, um zu erkennen, unter welchen Bedingungen auch namhafte Firmen ihre Waren herstellen lassen.

Und eines ist für sie auch wichtig. Die Zeiten in denen nur Hartgesottene fairen Kaffee trinken konnten und die Kleidung aus fairem Handel schon von weitem als solche zu erkennen war, sind vorbei. Sie selbst sei nach ihrer intensiveren Beschäftigung mit dem Thema überrascht, welche Vielfalt an Produkten fair gehandelt werde. Das möchte sie auch gern vermittelt und plant nach der Anfangsphase einen Lichtenrader Spaziergang durch Geschäfte, die faire Waren anbieten.

Als Fairtrade, fairer Handel, wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem die gehandelten Waren vom Produzenten zu einem fairen Preis gekauft werden, bei dem es keine Kinderarbeit gibt. 

Oft wird hier auch biologisch gearbeitet. Müssen einige Geschäfte noch überzeugt werden, gibt es auf der anderen Seite auch Anbieter, die schon lange viele faire Produkte im Sortiment haben, aber bislang nicht darüber reden.

Auch diese Händler möchte sie für die bezirkliche Mitarbeit gewinnen, denn je mehr mitmachen und je mehr der faire Handel bekannt würde, umso mehr bekommt der Kunde Gedankenanstöße sich mit dem auseinanderzusetzen, was man oft gedankenlos kauft.

Wer sich für die Fairtrade Arbeit interessiert, ob als Händler oder als Kunde, kann sich informieren unter: www.facebook.com/FairtradetownTS oder anrufen bei Doris Deom 0163/882 49 05 (ab 14 Uhr) oder bei Claudia Scholz 030 305 55 21 (9-13 Uhr)
Anträge für Händler auch unter: www.ag-bahnhofstrasse.de

BI Dresdner Bahn sucht Experten

Frist für die Klage endet im Februar

Der Kampf um den Tunnel für die Dresdner Bahn geht in die finale Runde. Nach dem Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamtes lagen die Unterlagen bis Ende Januar aus. Jetzt läuft die Frist für die Klageeinreichung.

Die „Bürgerinitiative Lichtenrade – Dresdner-Bahn“, die 18 Jahre für eine Tunnellösung gekämpft hat, bereitet jetzt eine Klage für das Bundesverwaltungsgericht vor. Gegen die Entscheidung können nur Betroffene klagen. Vermutlich werden drei Betroffene Musterklagen gegen den Beschluss einreichen, die jedoch faktisch vom Rechtsanwalt der BI gefertigt werden.

Für diese Klagen hat die BI auf ein Sonderkonto 50.000 Euro angespart. BI-Vorsitzender Manfred Beck erklärt in rbb-online: „Aber inzwischen sind die Kosten überall gestiegen und wir haben seit Anfang Dezember wieder angefangen zu sammeln.“ Da  auch vermutlich noch Gutachterkosten anfallen, geht die BI von noch fehlenden 30.000 Euro aus. Die Bürgerinitiative bittet jetzt die Bürger, die vor 16 Jahren auch Einspruch eingelegt haben, um weitere Unterstützung. Aber auch weitere Spenden von Bürgern, Parteien und Organisationen sind gerne gesehen. Auch freut sich die BI über neue Vereinsbeitritte. Die BI hat zurzeit rund 400 Mitglieder.

Unterlagen ausgelegt Als erstes muss, neben der Klageerhebung, ein Antrag auf Anordnung der aufschiebenden Wirkung gestellt werden. Ziel ist es, dass nicht schon während des regulären Klageverfahrens der Bau begonnen werden darf. Dieser Antrag muss innerhalb eines Monats so gut begründet sein, dass das Bundesverwaltungsgericht die aufschiebende Wirkung wieder herstellt.

Für die BI ist es daher wichtig, dass auch Bürgerinnen und Bürger, die selbst in speziellen Bereichen Experten sind, die ausgelegten Unterlagen genau prüfen und entsprechende fachliche Hinweise möglichst schnell an die BI weiterleiten. Die Prüfung ist in vielen Bereichen notwendig. So ist die Frage zu prüfen, ob die Baukosten richtig und vollständig ermittelt wurden oder andere fachliche Aspekte (z.B. Entwässerung, Umwelt, Lärm und Erschütterung, Folgen für bestimmte Bewohner) geprüft und richtig abgewogen wurden. Für Hinweise und fachliche Unterstützungen, zum Beispiel durch Finanzexperten und Ingenieuren, ist die Bürgerinitiative dankbar.

Wer die Frist verpaßt hat, hier ist der Beschluss nachzulesen:

http://weblog.lichtenrade-berlin.de/archive/2015/11/19/planfeststellungsbeschluss-
kannnachgelesen-werden.htm

Thomas Moser
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Tannenhof Berlin-Brandenburg - Horst Brömer geht in Ruhestand

Nach 28 Jahren gab es einen Wechsel in der Leitung

In einer feierlichen Veranstaltung wurde beim Träger Tannenhof Berlin-Brandenburg am 14. Januar im Festsaal des Centre Monbiju, der Staffelstab in der Geschäftsführung übergeben. Horst Brömer übergibt seine Doppelfunktion an die Kolleginnen und langjährigen Mitarbeiterinnen Manuela Schulze und Babett Schott.

ach 33 Jahren im Träger, davon 28 als Geschäftsführung des Tannenhof Berlin-Brandenburg, ist Diplom-Psychologe Horst Brömer bereits zum Ende des letzten Jahres in den Ruhestand gegangen. Im Jahr 2015 vollzog der Gesamtträger eine Aufsplittung in den weiterhin bestehenden Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. und in den zusätzlich entstandenen Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH. Die Geschäfte führte Horst Brömer bis 31. Dezember in Personalunion.

Zum Jahresbeginn nahmen Manuela Schulze als Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft und Babett Schott als besondere Vertreterin des Vereins die Arbeit auf. Sie verdeutlichen auf der Festveranstaltung, dass vieles bleiben wird, aber es durchaus auch Veränderungen geben wird. Babett Schott (46) ist Diplom-Sozialpädagogin und Familientherapeutin und seit 1995 im Träger tätig, nachdem sie zuvor in der stationären Jugendhilfe gearbeitet hat. Neben der neuen Funktion als besondere Vertreterin des Tannenhof Berlin-Brandenburg e. V. wird sie weiterhin als Fachteamleitung der Tannenhof-Tages- und Wohngruppen für Kinder tätig sein.

Manuela Schulze (41) ist Diplom-Psychologin sowie approbierte Psychologische Psychotherapeutin und wechselte von einem Klinik-Verbund 2007 zum Träger. Sie verbleibt noch bis Ende des Jahres in ihrer derzeitigen Funktion als
therapeutische Leiterin der stationären Therapieeinrichtung „Der Tannenhof“ in Berlin-Lichtenrade, um danach komplett die Geschäftsführung der Tannenhof Berlin-Brandenburg gGmbH zu übernehmen.

Viele Freunde und Partner vom Tannenhof Berlin-Brandenburg wünschten Horst Brömer für den Ruhestand alles Gute und der neuen weiblichen Doppelspitze viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

Und auch, wenn der scheidende Geschäftsführer nichts über seine Pläne verriet, ist anzunehmen, dass es vermutlich eher ein Unruhestand wir.

Jedenfalls begleiteten ihn dazu die besten Wünsche des Jugendamts durch Jugendamtsdirektor Rainer Schwarz und der Regionalleiterin Irmgard Beckmann und der Bundestagsabgeordneten Mechthild Rawert, die allerdings nicht persönlcih anwesen sein konnte.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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Nutzung der Räume in der Finchleystraße sind noch unklar

Ein Lichtblick für Lichtenrade - Familienangebote im Norden

DIn Nord-Lichtenrade gibt es jetzt einen „Lichtblick“. Der bisherige Träger vom Nachbarschafts- und Familienzentrum in der Finchleystraße, AHB Berlin Leipzig gGmbH, hat am Lichtenrader Damm 87 (in der Nähe vom Lichtenrader Tor/Potsdamer Straße) mit einer Eröffnungsfeier sein Familienangebot am neuen Ort vorgestellt.

Dort wo der Ausläufer von Alt-Lichtenrade auf den Lichtenrader Damm trifft, hat der Träger Räumlichkeiten gefunden. Mit den zwei Räumen über zwei Etagen kommt man zwar schon fast an die Kapazitätsgrenze, jedoch besteht eine Option, dass der Laden direkt mit Zugang zum Lichtenrader Damm dazu angemietet werden kann. Die Räumlichkeiten wären direkt verbunden. Die Angebote reichen von einem Nachbarschafts-Café, einem Schüler-Zirkel, Mutter-Kind-Gruppen, einem Eltern-Mitmach-Workshop bis hin zu den verschiedenartigsten Beratungsangeboten. Diese sollten telefonisch unter 030-70176413 erfragt werden.

Ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk brachten zwei besondere Gäste mit. Carsten Otto und Susanne Goronzy von der Berliner Sparkasse überreichen zur Neueröffnung einen Scheck über 2.000 Euro. Die Berliner Sparkasse unterstützt seit Jahren viele Kiezprojekte. Eine Spende, die für die verschiedenen Familienaktivitäten sicher gut angelegt ist. Die Einrichtungsleiterin vom „Lichtblick“, Caroline Sommer, und der Geschäftsführer Roland Stähle freuten sich über diese Starthilfe.

Zur Eröffnungsfeier kamen auch die verschiedensten Vernetzungspartner. Und das Netzwerk ist beachtlich. Vom Jugendamt besuchte Jugendamtsleiter Rainer Schwarz und von der Jugendförderung Bereichsleiter Manfred Schulz die neue Einrichtung. Auch waren andere Institutionen, Schulen und Träger Gast in den neuen Räumen. Aber auch kleine und große regelmäßige Gäste der Einrichtung waren dabei und erfreuten sich an dem bunten Buffet.

Die Räumlichkeiten liegen nicht mehr in unmittelbarer Nähe der John-Locke-Siedlung, sind jedoch andererseits gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ein weiterer Vorteil ist sicherlich, dass Nord-Lichtenrade mit vergleichbaren Angeboten bisher kaum erreicht wurde.

Das Nachbarschafts- und Familienzentrum in der Finchleystraße musste bis Ende 2015 seine Tore schließen. Der Vertrag mit der evangelischen Kirche, die Hausherren sind, wurde nicht verlängert. Was weiter mit den Räumlichkeiten in der Finchleystraße passieren wird, werden wir berichten.

Es sind Überlegungen im Gange, dass die Suppenküche das Haus übernimmt und aus dem bisherigen eher kleinen Bungalow am Graben auszieht. Darüber hinaus gibt ist vom Jugendamt für ein Lichtenrader Nachbarschafts- und Familienzentrum ein Interessenbekundungsverfahren, das jedoch nicht an einen bestimmten Ort gebunden ist. Die Bewerbungsfristen sind abgelaufen und die Entscheidung wird für Anfang 2016 erwartet.

Info: Lichtblick, Lichtenrader D. 87, 12309 Berlin (030) 701 764 13 www.ahb-berlin.org

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade

Lob für die Klimakonferenz

Den Abend werden wir so schnell nicht wieder vergessen. Es war Samstag der 12. Dezember. Der letzte Tag des Klimagipfels von Paris. Die Umweltgruppe hatte eingeladen, aber erst um 19.43 Uhr kam die Meldung: die Volksvertreter aller in den Vereinten Nationen zusammenarbeitenden Länder hatten sich nach zähen Verhandlungen erstmalig gemeinsam verpflichtet, ernsthafte Anstrengungen zu unternehmen, um die Erderwärmung zu begrenzen. Da war der Jubel groß“, so beschreibt Reinhart Kraft von der ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade das Warten auf die Ergebnisse der Klimakonferenz.

„Der Gipfel in Paris war vielleicht so etwas wie ein geschichtlicher Wendepunkt. Kaum macht man sich klar, welches Ausmaß an Leid, Hunger und Flucht abgewendet wird, wenn die Völker auf diesem Weg der Vernunft bleiben. Dass es bei den unterschiedlichen nationalen Interessen von 195 Ländern möglich war, einen Aktionsplan gegen die Erderwärmung durchzubringen, grenzt an ein Wunder.“

Neu sei, dass auch die aufstrebenden Entwicklungsländer die Notwendigkeit erkennen, ihre Industrie klimaneutral zu gestalten. Neu sei, dass die großen Industrieländer Mittel bereitstellen, um die Entwicklungsländer bei dieser Umstellung zu unterstützen.

Neu sei, dass die Maßnahmen zur Senkung der Schadstoffemissionen, zu denen sich die Länder verpflichtet haben, alle fünf Jahre überprüft und ggf. ergänzt werden. Neu sei die Erkenntnis, dass das Klima nur zu retten ist, wenn sich die Länder schrittweise von Erdöl und Kohle verabschieden und ihre Wirtschaft auf erneuerbare Energien umstellen.

Das werde auch in Deutschland nicht ohne Interessenkonflikte abgehen. „Um so mehr braucht es Menschen, die diese Herausforderung verstehen und mittragen“.

Und so werden interessierte Mitbürger eingeladen, die Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade kennen zu lernen.

Die Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade ist ein kleiner Kreis von Menschen, die versuchen, Umweltschutz im persönlichen Lebensstil zu praktizieren und politisch hartnäckig dafür einzutreten. Die Gruppe ist offen für alle, und trifft sich an jedem dritten Dienstag des Monats zum Gespräch und zur Vorbereitung von Veranstaltungen oder Aktionen.

Einfach mal reinschauen. Das nächste Treffen der Gruppe ist am 16. Februar, 19.15 Uhr, Gemeindehaus Goltzstr.33

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