Unterschiedliche Veranstaltungen locken wieder vom 9. bis 30. März

„AkzepTANZ beim Frauenmärz für ein besseres Miteinander

Eine bunte Veranstaltungsreihe soll es wieder werden, der Frauenmärz, einre traditionellen Veranstaltung in  Schöneberg-Tempelhof. Jedes Jahr wird bis zur letzten Minute überlegt, geplant, angefragt und koordiniert. Ute Knarr-Herriger, sonst für die dezentrale Kulturarbeit im Bezirk zuständig, ist besonders in der Vorbereitungsphase zum Frauenmärz mit jeder Menge Überstunden und Engagement dabei. Der 29. Frauenmärz wird unter dem Motto „AkzepTANZ“ begangen.

Im Programm heißt es dazu: „Akzeptanz ist ein aktives Einverstandensein, also den Kreis zu öffnen und Andere und Anderes willkommen zu heißen. Für ein besseres, verständigeres Miteinander. Weit mehr als nur Toleranz! Tanz, eine perfekte Form, sich anders auszudrücken, eine eigene Sprache, die international verstanden wird. Tanz hilft über „Lücken“ hinweg, öffnet Herzen und kann sie auch retten. Also, tanzt, tanzt, tanzt!“ Die beliebte große Eröffnungsveranstaltung im Gemeinschafthaus Lichtenrade in der Barnetstraße findet am 7. März statt. Um 19 Uhr startet das Programm, das wieder von der zuständigen Stadträtin Jutta Kaddatz eröffnet wird. Jutta Kaddatz (CDU) ist stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport und „stolz auf die lange Tradition vom Frauenmärz.“

Mit eröffnen wird Heike Hennig, Autorin, Regisseurin, Choreografin und Gast-Professorin am Institut für Theater-Wissenschaften der Universität Leipzig, den Frauenmärz. Sie ist durch ihre innovative Arbeit und ausgeprägte künstlerische Positionen hervorgetreten und wird über die Landesgrenzen hinweg als „herausragende Vertreterin des zeitgenössischen Tanzes“ wahrgenommen.

AkzepTANZ wird durch das junge Tanzpaar Johann Rachstein und Natalia Mariankowska vom bezirklichen Tanzsportclub Blau-Silber Berlin e.V. auf die Bühne gebracht.

Der Circus Sonnenstich wird die Zuschauerinnen (Männer sind beim Frauenmärz aber auch immer herzlich willkommen) in eine andere Welt führen. Das zirzensische Programm wurde kontinuierlich zu einer eigenen, bezaubernden Sprache weiterentwickelt und „ein fein gewobener, sanfter Flow in eine Zauberzirkuswelt“ entsteht.

Mit Cha-Cha-Cha vom Feinsten werden Robert Beitsch und Anastasia Bodnar die Gäste beeindrucken. Luft anhalten und staunen ist im Programm versprochen. International tanzen sie für Berlin beim Wold Dance Concile. Viktoria Lapidus ist der lebende Beweis dafür, dass auch Frauen mit Rubensfiguren den Rhythmus im Blut haben. Mit ihrer Comedy-Hula Hoop-Nummer wird sie die Blicke auf sich ziehen.

Das Improvisationstheaters „frei.wild“ wird aus aufgeschnappten Inhalten und Wortfetzen ein witziges, im wahrsten Sinne des Wortes einmaliges Programm gestalten. „Spot an“ heißt es auch für das „House Of Melodie“, die „Voguing“, einen Tanzstil der 60er Jahre aus den Harlemer Ballrooms der homosexuellen Subkultur, präsentieren.

Petra Schwarz wird wieder durch das Programm führen, Süßes und Salziges wird von der ufaBäckerei angeboten und eine Tombola lockt mit attraktiven Gewinnen. Der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung hatte im Bezirk Tempelhof, in einem noch etwas kleineren Rahmen, seinen Ursprung. Was aus der engagierten Zusammenarbeit von Musikschule, Volkshochschule und Bürgerinnen und Bürgern zum Thema Frauenemanzipation begann, ist eine feste und beliebte Institution im Bezirk Tempelhof-Schöneberg geworden.


Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues


Eröffnung Frauenmärz 2014, Freitag, 7. März, Beginn 19 Uhr, Rechtzeitiges Erscheinen wird empfohlen!
Gemeinschaftshaus Lichtenrade Lichtenrader Damm/Ecke Barnetstraße, 12305 Berlin

Infos: www.dezentrale-kulturarbeit.de oder www.frauenmaerz.de

„Neues Programm wie jedes Jahr pünktlich zum Frauenmärz

Das Theater Korsett will „heiter bis bissig“ unterhalten

Im Rahmen des Programmes zum Frauenmärz gastiert das Kabarett Korsett am 28., 29. und 30. März mit ihrer 19. Premiere wieder im Gemeinschaftshaus Lichtenrade. Unter dem Titel „heiter bis bissig“ versucht die Gruppe auch diesmal die Lachmuskeln der Besucher zu strapazieren. „Was bedeuten da schon Jahresrückblicke im Fernsehen, wenn Sie die Möglichkeit haben, alles bestens aufgearbeitet und live auf der Bühne sehen zu können“, versprechen die Damen. Durch die 14 Frauen, die dem Kabarett Korsett zurzeit angehören, bekommen die Dinge, die uns tagtäglich mehr oder weniger berühren, eine ganz andere Relevanz.

Im Repertoire des neuen Programmes, welches sich aus Liedern und Texten zusammensetzt, finden sich Themen aus Politik, Wirtschaft und den ganz banalen Dingen des Alltags wieder. Darüber hinaus setzen unsere Freunde, die Tiere, bei den Darbietungen neue Akzente.

Die Stücke, die alle samt aus eigener Feder der Damen stammen, wurden auch diesmal wieder brillant von der Kursleiterin und Regisseurin des Volkshochschulkurses, Dorothee Wendt, für die Aufführung auf der Bühne arrangiert. Für die musikalische Begleitung steht Erich Kross, der Mann am Flügel, den Frauen zur Seite.

Lassen Sie sich überraschen!

Der Eintritt ist wie immer frei aber eine Vorbestellung ist erforderlich. Eintrittskarten bis spätestens 1/2 Std. vor Beginn abholen, danach verfallen die Karten.

Karten per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Petra Tschorn) oder Tel. (030)88677322 (Iris Oldenburg)


Kabarett Korsett: „heiter bis bissig“
Freitag, 28. März und Samstag, 29. März, jeweils 20.00 Uhr und Sonntag, 30.März 16.00 Uhr
Gemeinschaftshaus Lichtenrade Eingang Barnetstr.11 (Ecke Lichtenrader Damm)

BAUHAUS - Weimar - Dessau - Berlin 1919 - 1933 :

UNL-Mitglied bringt UvHSchülern das Bauhaus nahe

Am 11. Februar hat Architekt und UNL-Mitglied Norbert Rolf in der 11. Jahrgangsstufe der Ulrich-von-Hutten-Schule seine erste Unterrichts-Doppelstunde abgehalten. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wolfgang Thiessen und den Lehrerinnen der Kunstleistungskurse, Frau Körber-Akok und Frau Dierieck-Völckner wird sich der Kunstleistungskurs vertiefend mit dem Thema „Bauhaus-Weimar- Dessau-Berlin“ beschäftigen. Der Unterricht wird durch die Architektenkammer Berlin sowie das Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade unterstützt und gefördert.
Neben der allgemeinen Einführung in die Architektur, Bau- und Ingenieurkunst wird auch das Berufsbild von Architekten vorgestellt. Das Thema Bauhaus soll nach künstlerischem Inhalt dieser Hochschule in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg bis 1933 vermittelt werden. Auch die Entwicklung der Bauhausideen ab 1933, die Unterdrückung und Verbote von 1933 bis 1945 sowie die Wiederaufnahme der Ideen nach 1945 bis heute werden Unterrichtsthema sein.

 

Redakteur, Widerstandskämpfer und Literat: Paul Fechter

Aufrechter Lichtenrader kämpfte für freie Gesellschaft

Einer der prominentesten Lichtenrader Bewohner war ohne Zweifel der Theater- und Kunstkritiker Paul Fechter, der von 1921 bis 1958 im Franziusweg 63 wohnte. Dort befindet sich heute eine Gedenktafel am Haus, die darauf hinweist, dass hier am 26. Juli 1944 die letzte Sitzung, der 1863 gegründeten Mittwochs-Gesellschaft stattfand.

Wer oder was war bzw. ist die Mittwochs-Gesellschaft und in welchem Zusammenhang stand Paul Fechter zu dieser Organisation?

Paul Fechter wurde als ältester Sohn einer Handwerkerfamilie in Elbing (Polen) geboren, absolvierte ein Studium der Architektur, Mathematik und Physik und promovierte an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen zum Doktor der Philosophie. Von 1906 bis 1915 arbeitete er als Feuilletonredakteur bei der Zeitung, „Dresdner Neuesten Nachrichten“. In dieser Zeit machte er sich mit der Veröffentlichung des Buches, „Der Expressionismus“ eine Stilrichtung, auch einen Namen als Schriftsteller.

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Redakteur bei der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, die er 1933 verließ, um mit zwei Mitstreitern die Wochenzeitung „Deutsche Zukunft“ zu gründen.

Mit Rudolf Pechel war er von 1933 - 1942 auch Herausgeber der „Deutschen Rundschau“ und darüber hinaus von 1937- 1939 Redakteur des „Berliner Tagesblattes“, bevor er 1939 zur „Deutschen Allgemeinen Zeitung „ zurückkehrte.

Ferner griff er von 1937 – 1941 für die Monatszeitschrift „Weiße Blätter“ zur Feder.

Mitglied bei der Mittwochs-Gesellschaft, die 1863 ins Leben gerufen wurde, war Paul Fechter ab 1938. Sie verstand sich als freie Gesellschaft zur wissenschaftlichen Unterhaltung für die Berliner. Die Mitglieder dieser Gesellschaft setzten sich zum großen Teil aus Berlinern zusammen, die in der Öffentlichkeit  standen. Beispielsweise Unternehmer, Wissenschaftler, Kulturschaffende und Regierungsmitglieder. Die 16 Mitglieder, die anerkannte Experten auf ihrem Fachgebiet waren, luden jeden zweiten Mittwoch zu einer freien wissenschaftlichen Diskussion ein. Mitglied in den 30er Jahren war u.a. Chirurg Ferdinand Sauerbruch. Diese fanden ausschließlich in privaten Räumen der Teilnehmer statt und wurden bis 1945 in 9 Bänden dokumentiert.

In Zeiten der Nationalsozialisten spaltete sich die Gruppe in Gegner und Befürwortern.  Ein Großteil stellte sich auf die Seite der Widerstandskämpfer und beteiligte sich an Umbruchversuchen. Letztendlich wurde die Mittwochs-Gesellschaft 1944 von der Gestapo aufgelöst und vier Mitglieder hingerichtet. Ein Mitglied wurde im Gestapo Gefängnis in Moabit über zehn Monate festgehalten und Dr. Ferdinand Sauerbruch mehrmals von der Gestapo verhört. Die letzte Sitzung fand bei Paul Fechter am Mittwoch den 26 Juli 1944 im Franziusweg 63 statt.

Paul Fechter veröffentlichte 1948 sein Buch „Menschen und Zeiten“, Begegnungen aus fünf Jahrzehnten der Mittwochs-Gesellschaft.

Die Mittwochs-Gesellschaft wurde in Berlin 1996 durch Marion Hedda Ilse Gräfin Dönhoff (verstarb 11. März 2002, war Chefredakteurin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung „Die Zeit“) und Richard von Weizäcker wieder belebt. (Mitglieder sind heute u.a. Helmut Schmidt, Wolfgang Thierse, Egon Bahr.)

Paul Fechter schrieb in seiner Schaffenszeit auch Literaturgeschichten und Komödien. So zum Beispiel die Komödie „Der Zauberer Gottes“, die allerdings nach der Generalprobe im Januar 1941 durch das Reichspropagandaministerium verboten wurde und erst im Oktober 1948 im Schauspielhaus in Hamburg zur Aufführung kam.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb Paul Fechter für das Feuilleton der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Er verstarb am 9. Januar 1958 und wurde auf dem Lichtenrader Friedhof an der Goltzstraße beigesetzt.

Marina Heimann

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