Das erste Mal in 16 Jahren Kampf scheint ein Sieg möglich, BI:

„Wir wollen in die Röhre und nicht auf eine Wand gucken!“

Die meisten Lichtenrader wünschen sich einen Bahntunnel für die Verbindung zum geplanten Großflughafen. Die Fluglärmdiskussion rund um den geplanten Flughafen BER ist erst einige Jahre alt. Über Lärm der Eisenbahn und eine Zerschneidung des Ortsteils Lichtenrade durch die Wiederinbetriebnahme der Dresdner Bahn wird schon seit über 16 Jahren diskutiert, geplant, demonstriert und abgewartet. Bei einem Tunnel würden die Lichtenrader gerne auch „in die Röhre gucken.“

Ganz aktuell verkündet der Wahlkreis-Bundestagsabgeordnete Dr. Jan Marco Luczak (CDU), dass Bahnchef Rüdiger Grube erstmals von einer Tunnellösung für Lichtenrade gesprochen hat. Das berichteten übereinstimmend Ende Januar CDU-Bundestagsabgeordnete, die ein Treffen mit Grube hatten. Luczak fordert nun, dass das jetzige Verfahren gestoppt wird und die neue Variante geplant wird. „Das sind sehr erfreuliche Nachrichten für Lichtenrade und Berlin“, sagte Luczak gegenüber dem rbb-Fernsehen: „Ich werde den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und Herrn Grube bitten, sich an einen Tisch zu setzen und das Projekt unter Dach und Fach zu bringen. Der Tunnel ist jetzt in greifbarer Nähe. Diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen.“

Eins ist aber auch deutlich, dass das Land Berlin sich an den Kosten zumindest beteiligen muss. Dafür hat man auch sich in der letzten Koalitionsvereinbarung auf Landesebene ausgesprochen. Es wird wohl darauf ankommen, mit welcher Summe sich das Land Berlin beteiligen wird. Der stellvertretende BI-Vorsitzende Rainer Welz betont die Wichtigkeit der Verabredung zwischen SPD und CDU auf Landesebene: „Die Schachtel im Schaufenster des Koalitionsvertrages muss mit Leben gefüllt werden. Auch habe man im vergangenen Jahr mit Staatssekretär Michael Odenwald (CDU) gesprochen.

Das Bundesverkehrsministerium habe dabei Entgegenkommen signalisiert und deutlich gemacht, dass eine Tunnellösung politisch vorstellbar sei. Welz dazu: „Vorher sind wir 14 Jahre gegen ein Bollwerk der Ministerialbürokratie angelaufen.“ Die BI drängt darauf, dass die Gespräche zwischen Bund und Land, zwischen den Verkehrsstaatssekretären Michael Odenwald und von Berliner Seite Christian Gaebler (SPD), aufgenommen werden. Nach Information der Berliner Morgenpost bemüht sich der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) um einen Gesprächstermin beim neuen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).

Die „Bürgerinitiative Dresdner Bahn“ ist von Anfang an aktiv dabei, hat sich Fachwissen erarbeitet und Spenden akquiriert, um schlimmstenfalls eine gerichtliche Auseinsandersetzung  führen zu können. Für die BI ist eindeutig, „wir brauchen einen Tunnel für die Menschen in Lichtenrade!“

Verschiedene Bundesverkehrsminister waren schon eingeschaltet. Seit Gründung der BI ist der mittlerweile 8. Bundesverkehrsminister, aktuell Dobrindt, im Amt. Eine stolze Durchlaufquote für ein Amt mit offensichtlich begrenzter Verweildauerchance.

Für die BI gibt es viele Punkte, die für eine Tunnellösung sprechen. Der Vorsitzende der BI, Manfred Beck, erläutert die Position: „Bei einer ebenerdigen Lösung würde es vielfältige Probleme bei der Unterführung der Bahnhofstraße geben. Das starke Gefälle der Bahnunterführung wäre die steilste Unterführung in Berlin. Bei Regen und Schnee könnten schnell Probleme auftreten.“ Auch sei die Schließung des Straßenüberganges Wolziger Zeile für viele Menschen ein Problem und die Kiez-Einkaufsmeile Bahnhofstraße würde eine reine Durchfahrstraße werden.

Eine andere Diskussion bringt Beck so richtig in Rage. So hat das „Bürgerforum Zukunft Lichtenrade“ einen verkürzten Tunnel vorgeschlagen. Wie das Lichtenrader Magazin in der September-Ausgabe 2013 berichtete, schlägt das Bürgerforum und der Vorsitzende, Dr. Georg Wagener-Lohse, einen kürzeren Tunnel vor, der erst nach dem Bahnhof Schichauweg mit der Absenkung beginnt. Darüber ist Manfred Beck von der BI Dresdner Bahn jedoch entsetzt.

Diese Diskussion hatten wir schon mit Experten der Bahn vor über 10 Jahren und waren uns einig, dass dies gar nichts bringen würde und die Kosten auch nicht erheblich senken würde. Nach Auffassung der BI würde der kürzere Bahntunnel mit einem stärkeren Gefälle andere Probleme aufwerfen und weniger Anwohner wären dann entlastet.

Die bislang von der Bahn nicht bestätigte Aussage von Grube ist eine große Hoffnung für die Anwohner in der Nähe der Bahntrasse. Die Beteiligten sind sich jedoch einig, dass „die Kuh noch längst nicht vom Eis ist“. Die BI hat inzwischen Bahnchef Grube um ein Gesprächstermin gebeten.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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