Lichtenrader Daniel Gäsche

Ein Lesewettbewerb ebnete den Weg

Daniel Gäsche ist der letzte Moderator, der von Anfang an bei „rbb UM SECHS“ dabei ist. Daniel Gäsche, der eine  echte „Berliner Pflanze“ ist, wird beim rbb auch für die „Berliner Abendschau“ und für den „Sportplatz“ eingesetzt. Für den gelernten Journalisten ist es wichtig, dass Informationen charmant und seriös präsentiert werden. Angefangen hat die Medienkarriere von Daniel Gäsche als 12jähriger, als er beim Bezirks-Vorlesewettbewerb in der
Nahariya-Schule in Lichtenrade entdeckt wurde. Er erhielt vom RIAS, dem damaligen „Rundfunk im amerikanischen Sektor“ einen Anruf zum Vorsprechen: „Haste Lust?“, hieß es, und der junge Daniel hatte natürlich Lust. So war er, neben der Schule, sechs Jahre als Reporter und Moderator der RIAS-Jugendsendungen „Doppeldecker“ und „Flick-Flack“ tätig.

Nach dem Abitur machte Gäsche eine Ausbildung als Versicherungskaufmann und arbeitete in dieser Branche. Dann besann er sich doch eines Besseren und entschied sich für den Wechsel zum professionellen Journalismus. Seine erste Station war als Redakteur und Moderator beim Radiosender „Hundert,6“. Während dieser neunjährigen Tätigkeit absolvierte Daniel Gäsche ein Studium der Publizistik, Geschichte und Germanistik. Nach seinem Magisterabschluss war er beim damaligen Fußball-Zweitligisten Tennis Borussia Berlin zwei Jahre Pressesprecher. In dieser Zeit fing er schon beim SFB-Fernsehen als Morgen- und Tagesmoderator der Abendschau an. Für das „INFOradio“ berichtete der sportbegeisterte Daniel als Sportmoderator und Reporter.

Wenn Daniel Gäsche zu Hause ist, schreibt er an seinem neuen Buch „ Eingereist & Abgetaucht – Illegal in Deutschland“. Das Buch wird im März 2014 erscheinen. Daniel Gäsche hat sich auf Spurensuche begeben und viele Menschen ohne Papiere haben von ihren Schicksalen erzählt.

Der vielseitige Journalist hat schon mit Juppy von der ufa-Fabrik die Biografie „Juppy – Aus dem Leben eines Revoluzzers“ geschrieben. Mit „Born to be wild – Die 68er und die Musik“ erregte der Rockfan Gäsche einige Aufmerksamkeit, weil das FOCUSMagazin ein Interview im Buch als Drogengeständnis des Grünenpolitikers Rezzo Schlauch medial verwertete.

Thomas Moser
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Verfall der Bausubstanz trotz Denkmalschutz

Das Landhaus wartet im Dornröschenschlaf auf Prinzen

Jeder Lichtenrader kennt es, das Landhaus Lichtenrade am Bahnhof Lichtenrade. Seit dem 22. Februar 2012 steht das Landhaus zwar unter Denkmalschutz, doch ändert diese Tatsache nichts an der maroden Bausubstanz des Hauses. Im Dornröschenschlaf dämmert es dahin und es ist fraglich, ob jemals ein Prinz (Investor) kommt, um  es wach zu küssen. Auch dem Eigentümer ist es wohl kaum noch zuzumuten, die Kosten für eine denkmalgerechte Instandsetzung aufzubringen.

Dabei war das Landhaus einmal eine Institution. Es wurde im Jahre 1893-94 vom Zimmermeister Carl Haufe erbaut,  der gleichzeitig als Architekt bzw. Bautechniker tätig war. Der im Fachwerkstil errichtete Bau bestand aus dem zweigeschossigen Wirtshaus und dem Tanzsaal. Nach dem Bau der Mälzerei im Jahre 1898 fungierte es als dessen Probierstube unter den Namen Wirtshaus Lichtenrade, dessen Eigentümer ein gewisser Rudolf Deter war.

Lichtenrade lag damals vor den Toren Berlins und galt mit der direkten Bahnanbindung als leicht erreichbares  Erholungsgebiet. Davon profitierte nicht nur das Wirtshaus. Auch andere Gaststätten und Ausflugslokale kamen hinzu.

Aber das am Bahnhof stehende Wirtshaus blieb eines der beliebtesten Gaststätten. So bekam die stark frequentierte Ausflugsgaststätte bereits im Jahre 1899 einen Erweiterungsbau. Aus diesem Bau, der aus zwei Gasträumen bestand, wurde später der „Kleine Saal“, der sich an die Westwand des „Großen Saales“ anschloss. Vor dem großen Tanzsaal wurde ein weiterer massiver Anbau mit Dachterrasse gebaut, dem sich eine Holzveranda anschloss, die später verglast wurde.

Im Lichtenrader Adressbuch von1911/12 wirbt das Wirtshaus Lichtenrade bereits mit seinen Räumen für Festlichkeiten, mit regelmäßigem Sonntagsball, Kegelbahnen, Luftschaukeln und Schießbuden. Fehlen durfte natürlich nicht der Ausschank von Bier der Schöneberger Schlossbrauerei, dessen Spezialität zur damaligen Zeit das Stangenbier war.

Aber nicht nur die Räumlichkeiten wurden erweitert. Der Garten neben und hinter der Gaststätte wurde mit Linden bepflanzt, die im Sommer Schatten spendeten. Hinter dem Gebäude, zwischen Garten, Mälzerei und Bahnhof entstand ein kleiner Ruderteich. Der jüdische Kaufmann Jacob Feitel, der von 1921 bis 1936 Eigentümer der Mälzerei und des Wirtshauses war, ließ durch Gustav Haufe Teile des Gasthauses zu Wohnräumen umbauen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten musste Jacob Feitel die Gebäude verkaufen und emigrierte.

Ein gewisser Willi Schütz übernahm als Betreiber das Wirtshaus. Seit 1945 ist die Familie Buhr Eigentümer der Gaststätte, die sich fortan Haus Buhr und später Landhaus Lichtenrade nannte.

Mit dem Antrag der Familie, in dem Gasthaus ein Hotelbetrieb zu integrieren, ergaben sich einige bauliche Veränderungen. Zunächst wurden die vier Zimmer im Obergeschoss genutzt. 1965 erfolgte dann der Ausbau des Dachgeschosses. Darüber hinaus wurde die Holzveranda abgetragen, und als massiver Vorbau verlängert. Es entstanden die noch heute vorhandenen vier großen Panoramafenster.

Anfang der 1970er Jahre erhielt der große Tanzsaal eine Neugestaltung und im kleinen Tanzsaal eröffnete einige Zeit später eine Diskothek. In der Gaststätte mit Hotelbetrieb wurde rund ein Jahrhundert lang jede Art von Festlichkeiten gefeiert. 1994 schlossen sich die Türen des Landhauses für immer.

Heute nutzt die Lichtenrader Familie Heuschkel, unter den Namen „Tannen-Tipp“, alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit, den Platz vor dem Landhaus für ihren Weihnachtsbaumverkauf und ein Imbiss das Erdgeschoss des Landhauses als Lagerraum.

Ausschlaggebend für das Landesdenkmalamt das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, war die Tatsache, dass mit dem Ensemble, bestehend aus Bahnhof, Mälzerei und Landhaus ein wichtiges Zeugnis des ab 1900 neu entwickelten Ortskern Lichtenrades, immer noch zu erkennen ist.

Richtungsweisend für den Denkmalschutz waren außerdem, das an der Außenfassade des Landhauses noch gut erhaltene Schmuckfachwerk am Dachgeschoss, die fast noch vollständig erhaltenen alten Fenster und im Innenbereich die alte Holztreppe zu den Obergeschossen.

Ob aber jemals dem Landhaus Lichtenrade, unter den gegebenen Umständen (20 Jahre Leerstand) wieder Leben eingehaucht werden kann, ist fraglich.

Marina Heimann

Ausbildungsberatung

Hilfe zur Ausbildung

Das Nachbarschafts- und Familienzentrum Finchleystraße 10 (AHB Berlin-Süd gGmbH) bietet eine Ausbildungs-Sprechstunde an. Das kostenloses Beratungsangebot findet dienstags von 16-18 Uhr statt.

In der Beratung können spezielle Fragen rund um das Thema Ausbildung besprochen werden, auch wenn sich schon jemand in einer Ausbildung befindet, z. B.: Wie und wo bewerbe ich mich?.- Der Ablauf eines  Vorstellungsgespräches wird besprochen und natürlich, wie man sich darauf vorbereiten kann.

Darüberhinaus werden Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten in Lichtenrade und Marienfelde aufgezeit. Und es bleibt Zeit für individuelle Fragen und vieles mehr.

Neben der beruflichen Erfahrung als Personalrefentin und Ausbilderin bringt die Referentin konkrete Kontakte zu Firmen und Netzwerken in  Marienfelde und Lichtenrade mit!

Um vorherige Terminvereinbarung unter (030) 70 17 64 13 im Nachbarschafts- u. Familienzentrum Finchlestraße 10 wird gebeten.

Pädagogische Ausrichtung ist Bedingung für Zusammenarbeit

Brandenburger wollen die Jugendstrafanstalt mitnutzen

Nach Mitteilung der Pressestelle der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz finden Gespräche mit der Brandenburger Landesregierung mit dem Ziel statt, dass Brandenburger Arrestanten künftig auch in Berlin-Lichtenrade untergebracht werden.

In der Lichtenrader Jugendarrestanstalt (JAA) am Kirchhainer Damm, die erst Anfang 2012 vom benachbarten Grundstück der alten JAA umgezogen ist, ist nun noch Platz frei. Vorher war hier Untersuchungshaftanstalt für Jugendliche untergebracht. Die alte JAA platze aus allen Nähten. Teilweise mussten Jugendliche abgewiesen werden.

In der neuen JAA in Lichtenrade sind 60 Plätze für weibliche und männliche Jugendliche vorhanden. Am Stichtag 15. Januar 2014 waren nur 24 Plätze belegt, wobei die Zahl wegen hoher Fluktuation sehr schwankend ist. Über 35 Plätze wurden noch nicht belegt. In der Brandenburger Arrestanstalt sind durchschnittlich 5 bis 15 Arrestanten untergebracht.

Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) betonte, dass die Gespräche noch am Anfang stehen. Auf politischer Ebene finden zur Zeit, wegen des Rücktritts des Brandenburger Justizministers, keine Gespräche statt. Die Senatsverwaltung bestätige, dass jedoch auf Arbeitsebene weiter Gespräche stattfinden. Man rechne auf lange Sicht nicht damit, dass selbst bei einer Zusammenlegung es zu Abweisungen von Jugendlichen kommen könnte.

Der erst im Dezember 2013 zurückgetretene Brandenburger Minister Dr. Volkmar Schöneburg erklärte Anfang Dezember: „Es ist sehr erfreulich, dass die Berliner Seite die Initiative ergriffen hat, erneut die Möglichkeit einer Vollzugsgemeinschaft im Interesse beider Länder zu prüfen.“

Die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit wird Brandenburg nun ernsthaft prüfen. Eine Entscheidung, den Neubau der Jugendarrestvollzugsanstalt in Königs Wusterhausen aufzugeben, wurde nicht getroffen. Voraussetzung für eine Zusammenarbeit bleibt jedoch, dass sowohl die Brandenburger als auch die Berliner Bedarfe und Besonderheiten berücksichtigt werden.

Für Brandenburg kommt es insbesondere auf eine sozialpädagogische Ausrichtung des Arrestes an. Minister a.D. Dr. Schöneburg betont: „Bei der anstehenden Prüfung wird natürlich zudem maßgeblich zu berücksichtigen sein, ob sich ein gemeinsamer Jugendarrestvollzug für Brandenburg auch wirtschaftlich rechnet.“

Der Jugendarrest von Jugendlichen und Heranwachsenden ist ein kurzfristiger, im Optimalfall rasch einsetzender Freiheitsentzug. Jugendarrest wird nach einer Straftat angeordnet, wenn die Verhängung einer Jugendstrafe als zu schwerwiegend eingeschätzt wird.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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