Eine von vier Gewinnern im Wettbewerb: „MittendrIn Berlin“

Bahnhofstraße beschenkte sich zu Weihnachten selbst

Die Entscheidung im aktuellen Wettbewerb „MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative 2014/15“ ist gefallen. Das Konzept „Offen für alle: Die Bahnhofstraße!“ vom Bürgerforum Zukunft Lichtenrade e.V. und der Händlerinitiative Bahnhofstraße ist eins von vier siegreichen Projekten.

Der designierte Regierende Bürgermeister und noch aktuelle Stadtentwicklungssenator Michael Müller sowie IHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer übergaben die Auszeichnungen. Die insgesamt vier Preisträger des Wettbewerbs
können nun ihre Initiativen mit einem Preisgeld in Höhe von zusammen 110.000 Euro umsetzen. Diese Mittel geben der Bahnhofstraße die Chance, gemeinsam mit den Akteuren vor Ort die Anfänge ein künftiges und nachhaltiges Geschäftsstraßenmanagement zu installieren.

Der Titel des Siegerkonzeptes „Offen für alle: Die Bahnhofstraße!“ ist gleichzeitig Programm. Ab April 2015 werden Händler und Gewerbetreibende der zentralen Einkaufsstraße Lichtenrades gemeinsam mit den Bürgern und Vermietern eine neue Willkommenskultur schaffen. Ziel ist, aus vielen einzelnen Händlern eine über die Stadtteilgrenzen hinaus anziehende Flaniermeile zu machen, ein ebenerdiges Einkaufserlebnis. „MittendrIn“ bietet dafür wegen seiner berlinweiten Öffentlichkeitsarbeit und den starken Partnern eine wirksame Plattform. „Offen für alle: die Bahnhofstraße!“ meint nicht nur Barrierefreiheit, bezogen auf Mobilitätseinschränkungen, sondern betrachtet das Thema als ganzheitlichen Ansatz. Barrieren aller Art, für Alt und Jung, „Eingeborene“ und „Zugereiste“ sollen öffentlichkeitswirksam aus dem Weg geräumt werden. So sagte auch IHKPräsident, Dr. Eric Schweitzer: „Die Frage nach der Zukunft eines Standortes muss nicht zwangsläufig mit einer  fortschreitenden Technisierung beantwortet werden. Sie kann auch im Abbauen von Barrieren bestehen oder in  der Rückbesinnung auf den einzigartigen Charakter eines Standortes.“

Die Bürger Lichtenrades und ihre Gäste sollen in die Umsetzung einbezogen und die neue Angebotskultur der Bahnhofstraße verdeutlicht werden. Der Abbau der Barrieren wird mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen in Szene gesetzt werden, die auf ihre grundsätzliche Machbarkeit bereits mit dem Bezirksamt abgestimmt sind.

Schon sehr kurzfristig soll ein Lieferservice für die Lichtenrader umgesetzt werden: An der Ulrich-von-Hutten-Oberschule hat sich die Schülerfirma MercaLira gegründet. Sie wird in enger Abstimmung mit der Händlerinitiative
Bahnhofstraße einen Lieferservice für die Händler in und um die Bahnhofstraße anbieten.

Eher langfristig, dafür aber einzigartig und nachhaltig ist der Abbau physischer Barrieren zu sehen: Viele Geschäfte in der Bahnhofstraße sind durch mindestens eine Stufe vom Niveau des Bürgersteigs getrennt. Nur wenige ermöglichen einen Zugang mit Rollstuhl oder Elektrowägelchen. Immobilienbesitzer, Grundeigentümerverein, lokale Geldinstitute und Handwerker wollen ein Paket schnüren, das die bestehenden Barrieren systematisch abbaut und die Erfolge publizistisch begleitet.

Highlights werden sicher die geplanten Veranstaltungen sein: In der Vergangenheit wurden auf der Bahnhofstraße drei Mal jährlich verschiedene Feste angeboten. Im Laufe des Jahres 2014 hat sich gezeigt, dass die Händler auf neue Elemente der Standortwerbung setzen wollen.

Ein Spargelfest am ersten Mai-Wochenende wird den Lichtenradern und ihren Gästen ermöglichen, die Alte Mälzerei am SBahnhof Lichtenrade als ehrwürdiges historisches Zentrum des Ortsteilwachstums neu zu erleben. Bislang ist das Areal der Alten Mälzerei für die Lichtenrader nicht zugänglich.

Ein gemeinsames Frühstück auf der Bahnhofstraße ohne „fliegende Händler“ oder kommerzielle Anbieter beginnt Tradition zu entwickeln. Mit Kaffeekanne und Brötchen treffen sich die Bürger, Initiativen und Vereine Lichtenrades an letzten Sonntag im Juni 2015 mit den Händlern auf der abgesperrten Straße. Dort wird gefrühstückt, untermalt von selbstgemachter Musik. Das Thema „Ernährung und Gesundheit“ wird dabei eine thematische Orientierung und Raum zum aktiven „Netzwerken“ bieten.

Drei abschließende Tage, besser Nächte der offenen Tür sind für den 4. – 6. September vorgesehen. Dabei werden Bürgersteige und Parkraum in der Bahnhofstraße phantasievoll gestaltet, die Fassaden und Geschäfte illuminiert. Das Ziel: ein völlig neues Gefühl für Flair in der Bahnhofstraße. Gleichzeitig soll die angestrebte Neuorganisation des Verkehrs an diesem Wochenende erlebbar gemacht werden. Im Leitbild Lichtenrades ist eine
gleichberechtigte Nutzung des öffentlichen Raumes für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer sowie den Liefer- und öffentlichen Nahverkehr vorgesehen.

„MittendrIn Berlin! Die Zentren-Initiative“ ist eine Aktion des Landes Berlin, der IHK Berlin und der privaten Wirtschaft. Gemeinsame Absicht ist es, mit neuen Impulsen die Berliner Zentren und Geschäftsstraßen zu stärken. Mittendrin ruft Handel, Gewerbetreibende, Bürgerinnen und Bürger auf, zusammen Verantwortung für ihren Standort zu übernehmen und diesen aktiv mitzugestalten. Um Netzwerke zu stärken, müssen die jeweiligen Konzepte in Kooperation tatkräftiger lokaler Akteure gemeinsam entwickelt und umgesetzt. Dabei ist das  zuständige Bezirksamt, falls erforderlich, einzubinden. Unterstützt werden Konzepte, Projekte und Aktionen, die dauerhafte Effekte für die Stärkung von Zentren und Geschäftsstraßen versprechen und zu einer nachhaltigen Attraktivitätssteigerung und Belebung führen. Neben der Lichtenrader Bahnhofstraße wurden Projekte aus den Gebieten Weißenseer Spitze, Karlshorst und Alexanderplatz prämiert.

Der erste öffentliche Diskussionstermin fand bereits nach Redaktionsschluß statt. Weitere Termine:
24. Januar: Bürgerkonferenz – 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Ulrich von-Hutten-Gymnasium; 30. April: Abschlussveranstaltung, Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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