1953/54 wurden die Fußballer sogar Süd-Berliner Meister

Ehemalige LBCer trafen sich nach Jahrzehnten wieder

Jahrzehntelang hatten sie sich nicht gesehen, die Fußball-Herren vom Lichtenrader BC 25. Kein Wunder also, dass der Redeschwall beim Treffen in der „Tränke“, dem Lokal im Ländlichen Reiterverein Lichtenrade, kaum zu stoppen war.

Zusammengeführt hat die fast dreißig älteren Herren Wolfgang Graeper (74), der für sein  Organisationsengagement im Ortsteil bekannt ist. Er organisiert in Lichtenrade regelmäßig Treffen und Reisen seiner Buddelkistenfreunde, der Freunde aus dem Jugendklub in der Lichtenrader Lortzingstraße, und jetzt auch der Fußballkumpels aus alten Zeiten. Das nächste Treffen mit seinen Fußballfreunden wird nach der Planung im Herbst stattfinden und ein Eisbeinessen werden.

Vor einigen Monaten wurde Wolfgang Graeper angesprochen: „Es wäre doch schön, wenn wir uns alle mal treffen könnten.“ Zu der Zeit hatte der ehemalige Torwart beim LBC 25 noch kein Internet und versuchte über das Telefonbuch fündig zu werden. Zusammen mit seinem immer noch sehr sportlichen Vereinkollegen Günter Huth (77) organisierte er das Treffen.

In den Telefonverzeichnissen haben sie 38 Sportkameraden gefunden. Zum Treffen in Lichtenrade kamen dann 28 Sportsleute. Teilweise sieht man ihnen ihre Fitness durchaus an, aber das Alter hat doch seine Spuren hinterlassen. Einige wagten sich zum Gruppenfoto sogar in die Hocke: „Mach aber schnell mit dem Foto!“ Der Älteste an diesem Abend ist 80 Jahre.

Zur Erinnerung haben die Vereinskollegen einen goldenen Fußball mit ihren Unterschriften verziert. Günter Huth erklärt, dass ein großer Teil der Älteren zu den Geburtsjahrgängen 1937 bis 1939 gehören.
Dann kommt ein kleiner Alterssprung. Die nächste Altersgruppe ist heute Anfang 70 Jahre alt. Huth weiß noch über die sportlichen Erfolge 1953/1954 zu berichten, als sie Süd-Berliner Meister der Leistungsklasse wurden und gegen große Vereine gespielt und gesiegt haben. Gespielt wurde schon zu alten Zeiten, wie heute noch, auf dem Sportplatz an der Halker Zeile.

Organisator Wolfgang Graeper trat 1953 in den LBC ein und spielte von 1958 bis 1960 in der 1. Männer-Mannschaft, bevor er aus beruflichen Gründen für zwei Jahre in den Schwarzwald zog. Dort hat er in Lörrach auch Fußball gespielt.
Beim TuS Stetten hat man den Berliner „Icke“ genannt. Aus Heimweh kehrte Graeper nach Berlin zurück und spielte dann in der 2. Männer-Meistermannschaft von 1963/1964.

Wolfgang Graepers Lebensaufgabe kann man schon so bezeichnen, dass er gerne alte Freunde zusammenführt
und diese Treffen regelmäßig organisiert. Mit einem Augenzwinkern erläutert Graeper: „Das ist schon immer viel Arbeit. Aber es macht auch Spaß!“

Thomas Moser
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Kleine Modenschau in den Räumen von Mrs.Sporty

Mode aus der Bahnhofstraße

Eine Modenschau war angesetzt und es wurde ein richtig großer Event. Der Lichtenrader Modetreff aus der Bahnhofstraße 10 hatte zusammen mit Mrs. Sporty am 17. Mai in die Räume des Sport-Centers, Lichtenrader Damm 160, eingeladen.

Fünf Modells zeigten eine Stunde lang die Mode des Modetreffs, meist italienische und französischen Mode von kleineren Firmen in den Größen 36 bis 52. Dazu gab es ein Gläschen Sekt, Musik und sportliche Vorführungen und so
konnten sich die fast 80 Besucher rundum wohl fühlen. Selbst auf der Straße Lichtenrader Damm Ecke Grimmstraße hielten die Autos, da die Modells auch von der Straße aus zu sehen waren.

Mrs. Sporty unterstütze die Veranstaltung zudem, indem gezeigt wurde, wie man mit wenig Zeiteinsatz viel für die eigene Gesundheit und Fitness tun könne.

„Wegen des Erfolges planen wir eine Wiederholung im Herbst“, sagt Modetreff Chef Herbert Henschel und gruppierte sich mit ‘seinen Mädels’ noch zu einem Abschiedsfoto

Neuerungen in der stationären Suchthildeeinrichtung „Tannenhof“

Neue Lehrküche soll beim Weg zurück ins Leben helfen

Bald wird es hier gut duften! Eine Lehrküche des Trägers Tannenhof Berlin-Brandenburg e.V. wird ihrer Bestimmung übergeben. In der stationären Suchthilfeeinrichtung in der Lichtenrader Mozartstraße hat sich in den letzten Monaten viel getan. Die Neuerungen und Veränderungen beziehen sich auch auf die Neugestaltung des Physiotherapie- und Ergonomiebereiches, der Umgestaltung und Erweiterung des Restaurants und dem Neubau einer Terrasse, direkt vor dem Speisesaal.

Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Rentenversicherung Bund und Berlin-Brandenburg, sowie Vertretern des Jugendamtes, wurden Konzepte und Räumlichkeiten vorgestellt. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Bert Flemming begrüßte die Gäste. Die Therapeutische Leitung des Zentrums, Manuela Dewitz, gab einen Überblick über die konzeptionellen Schwerpunkte der Einrichtung. Das Besondere an dieser Einrichtung ist, dass Eltern mit ihren Kindern zusammen untergebracht und betreut werden.

Der grüne Lichtenrader Standort besteht bereits seit 1979 und verfügt über 40 Plätze für Erwachsene und 16 Plätze für Kinder. Die Einrichtung ist familientherapeutisch ausgerichtet. Es findet eine engmaschige Betreuung und Begleitung von Eltern und Kindern, auch im Alltag, statt. So gibt es eine ganz enge Zusammenarbeit mit
dem Kinderhaus, das sich bereits seit 1983 auf dem Grundstück befindet.
Ein besonderer Schwerpunkt ist das 14teilige Rückfallpräventionstraining.
Dabei geht es auch um Alkoholkonsum, Kriminalität, Umgang mit sozialen Konflikten und einen ausgewogenen
Lebensstil. Jedes Modul muss mindestens einmal durchlaufen werden. Die Kombination Eltern und Kind-Betreuung ist eine wichtige Motivation für suchtkranke Eltern, die so die Maßnahme seltener abbrechen. Die positive Prognose ist für diese Menschen deutlich höher als dort, wo die Eltern ohne ihre Kinder betreut werden.
Der ärztliche Leiter, Dr. Bernd Donnerhack, ging näher auf die Ergo-, Arbeits- und Sporttherapie ein. Diese können besonders von den aktuellen Erweiterungen profitieren.
Bei der Arbeitstherapie wurde der hauswirtschaftliche Bereich, der Küchen- und Gartenbereich eingerichtet. Bei der Tierpflege wird Verantwortung und Eigenständigkeit erlernt, da die Hühner auf dem Tannenhof-Grundstück
jeden Tag versorgt werden müssen. Bei all diesen Therapien geht es darum, die vielfältigsten Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben zu erlernen. Viele Fähigkeiten hatten die Süchtigen nie oder haben ihre eigenen Ressourcen nicht richtig entwickeln können.

Für Geschäftsführer, Diplom-Psychologe Horst Brömer, ist die Einrichtung in Lichtenrade eine Erfolgsgeschichte: „Der Weg, raus aus der Abhängigkeit, geht!“ Der Jugendhilfebereich arbeitet eng mit dem Tannenhof zusammen.
Schwerpunkte sind dabei die Tagesgruppen und das stationäre Angebot des Trägers. Jugendamtsleiter Wolfgang Mohns, der den Tannenhof schon öfters besuchte, ist von den Neuerungen begeistert.
Für 2014 sind weitere Änderungen im Jugendhilfebereich geplant. Der Tannenhof Berlin-Brandenburg hat den Lichtenrader Hof in Alt-Lichtenrade erworben. Zur Zeit findet der Umbau statt. Die Tagesgruppen vom Dorfteich werden dort einziehen und es wird an diesem Standort eine neue Wohngruppe eröffnet. Eine weitere Wohngruppe, das „Haus auf dem Hügel“, befindet sich im Klausdorfer Weg in Lichtenrade. Eventuell können in Alt-Lichtenrade in der nächsten Zukunft noch weitere Angebote für Kinder eingerichtet werden.

Thomas Moser
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Hochstufung für den Ortsteil

Lichtenrade jetzt Stadtteilzentrum

Durch Senatsbeschluss vom 13. Mai wird im Berliner Flächennutzungsplan das Ortsteilzentrum Bahnhofstraße-Lichtenrade zum Stadtteilzentrum heraufgestuft. Damit werden Möglichkeiten eröffnet, dieses Zentrum funktional und städtebaulich aufzuwerten, heißt es in der Presseerklärung vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg.

Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales, Stadtentwicklung, Dr. Sibyll Klotz erläutert: „Mit der Änderung im Flächennutzungsplan wird auf der vorbereitenden Planungsebene die Voraussetzung für die qualitative und quantitative Entwicklung der Bahnhofstraße in Lichtenrade geschaffen. Das ist ein weiterer Schritt bei der systematischen Umsetzung des Leitbildes für die Entwicklung und Qualifizierung der Bahnhofstraße zu einem Stadtteilzentrum mit besonderem Flair. Damit dieses Leitbild auch zukünftig erfolgreich umgesetzt werden kann, ist es erforderlich, dass alle Akteure vor Ort miteinander kooperieren, an einem Strang ziehen und gemeinsam handeln.“

Der Appell der Stadträtin an die Akteure scheint berechtigt zu sein. Verschiedene Gruppen in Lichtenrade verfolgen verschiedene Ziele (oder doch ein Ziel?), die Kommunikation untereinander lässt zu wünschen übrig, jeder fühlt sich im Recht und scheint bestimmte Interessen zu verfolgen. Ein wirkliches Vorankommen von Lichtenrade wird es nur gemeinsam geben! Eitelkeiten, wie frei nach Aschenputtel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Beste im Lichtenrade-Land?“, führen Lichtenrade nicht voran! Gibt es noch ein Chance für eine Lichtenrade-Mediation?

Thomas Moser
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Zu den heiligen Martyrer von Afrika in der Schwebelstraße

Katholische Kirche dämmert im Dornröschenschlaf

Seit Aufgabe der Kuratie im Jahre 2008 dämmert die Katholische Kirche „Zu den heiligen Martyrern von Afrika“in der Schwebelstraße 22, die unter Denkmalschutz steht, im Dornröschenschlaf vor sich hin.

Dabei fing alles so vielversprechend an. Die aus der Innenstadt, in den 1960er Jahren zugezogenen Katholiken, gaben den Anstoß zur Gründung einer Tochtergemeinde der Salvator Kirche im Norden von Lichtenrade. 1966 ins Leben gerufen, waren die Gemeindemitglieder erst in der evangelischen Bonhoeffer-Kirche zu Gast, bevor sie 1967 ihr eigenes Gemeindezentrum, noch ohne Kirche, errichteten.

Von 1975-77 wurde die Kirche mit aluminiumverkleideter, gerippter Kegelkuppel, Modelltyp „Melitta-Kirche“ (auf dem Kopf gestellter Melitta-Kaffeefilter) gebaut, von denen in Berlin noch zwei baugleiche katholische Kirchen existieren (St. Markus in Spandau und St. Dominicus in Buckow).
Architekten der Kirche waren Hermann Jünemann und Hans Schädel. Die Idee zu diesem Kirchenbau stammt vom Würzburger Dombaumeister Hans Schädel, von dem bedeutende, moderne Kirchenbauten in Würzburg bzw. Berlin stammen.

Die mit Aluminium verkleidete Kuppel, in Form eines Kegelstumpfes, wird von einem Skelett von 24 Balken getragen. Eine runde Kuppelöffnung zusammen mit einem Glasband, das um die Kuppelkonstruktion herum verläuft, versorgt den Innenraum mit Tageslicht. Von den vier Wänden des Innenraumes sind zwei gegenüberliegende Wände mit rotbraunen Ziegeln verkleidet. Die Seiten zum Hof bzw. zur Straße bestehen zum größten Teil aus Dickglas.

Die Anordnung der Sitzplätze ist für eine katholische Kirche eher ungewöhnlich. Die Bänke stehen kreisförmig um den Altar herum. Der Altar in der Mitte befindet sich direkt unter der Kuppelöffnung auf einem erhöhten Podest.

Mit dieser Anordnung schuf Hans Schädel einen transzendenten Raum, der den Gläubigen Geborgenheit vermitteln soll. Die Innenausstattung übernahm der Bildhauer, Hans Wachter, von dem u.a. der Altar und der Kreuzgang stammen.

Vor dem Hintergrund des Kreuzes ist das Leid der afrikanischen Märtyrer dargestellt, die aufgrund ihres Glaubens 1886 im damaligen Königreich Uganda, getötet wurden. Basierend auf dieser Biografie erfolgte die Namensgebung.

Die Eingangstür zur Kirche besteht aus einer besonderen Metalllegierung und trägt ein Wappen und ein Relief zur Erinnerung an dem 1979 verstorbenen Kardinal Alfred Bengsch. Ein überdachter Gang verbindet die Kirche mit dem Gemeindezentrum, an dem sich der Glockenturm anschließt.  Im 12 Meter hohen Glockenturm hängt eine 135 kg schwere Bronzeglocke von 1934, gegossen von der „Märkischen Gießerei“ aus Hennickendorf bei Berlin.

Ein Brunnen mit der heiligen Theresia von Lisieux, schmückt seit 1980 den Innenhof.

2004 gab die Kirche „Zu den heiligen Martyrern von Afrika“ ihre Selbstständigkeit auf und fusionierte mit der „Salvatorkirsche“ zu einer katholischen Kirchengemeinde.

Aus Kostengründen wurde 2008 der gesamte Gebäudekomplex von der Kirchengemeinde aufgegeben und steht seitdem verwaist an ihrem Platz.

Marina Heimann

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