Venen-Fit auf Reisen

„Economy-Class-Syndrom“ bedeutet das Risiko, während eines mehrstündigen Fluges oder einer langen Auto-, Bus- oder Zugfahrt, an einer Thrombose zu erkranken. Die  mangelnde Bewegung reduziert die Blutzirkulation derart, dass die Thrombosegefahr erhöht ist. Hohe Lufttrockenheit sowie mangelnde Flüssigkeitszufuhr während der Reise können zu einer Verdickung des Blutes führen. Als Folge staut sich das Blut in den Beinen, wo sich kleine Gerinnsel (Thromben) bilden können. Diese können lebenswichtige Adern etwa in Gehirn, Herz oder Lunge verstopfen.

Ursachen und Risikofaktoren

Eine Thrombose kann jeden treffen. Besonders gefährdet sind Personen, die bereits an einer Thrombose erkrankt sind oder bei denen eine Störung der Blutgerinnung familiär bekannt ist. Übergewicht begünstigt Venenerkrankungen, da der Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen mit steigendem Körperumfang vermindert ist. Raucher, Schwangere, ältere Menschen, Frischoperierte sowie Personen, die an einer Herz- oder Krebserkrankung leiden, sind einer höheren Thrombosegefahr ausgesetzt.

Thrombosen vorbeugen

- Trinken  Sie mindestens 2 Liter Flüssigkeit. Durch einen längeren Höhenaufenthalt kommt es zu einer Vermehrung der roten Blutkörperchen und das Blut wird dickflüssiger.

- Essen Sie innerhalb 24 Stunden vor der Abreise und während der Reise nur leichte Kost. Sorgen Sie schon  vor der Reise für eine geregelte Verdauung.

- Machen Sie bei der Autofahrt öfter Pausen und bewegen Sie Ihre Beine. Im Bus oder Flugzeug möglichst einen Sitzplatz am Gang wählen, wo Sie die Beine bequem ausstrecken und ein paar Schritte gehen können, immer wieder Zehen auf- und abwippen und Füße kreisen. Die Beine nicht übereinander schlagen.

- Tragen Sie während der Reise bequeme und luftige Kleidung, besonders wichtig sind bequeme, flache Schuhe, die Sie während des Sitzens ausziehen.

- Verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee und Schwarztee. Diese Getränke fördern die Ausscheidung über die Niere und tragen zu einer Austrocknung des Körpers sowie der Blutverdickung bei. Greifen Sie lieber zu Wasser, Früchte- oder Kräutertees sowie ungesüßten Fruchtsäften.

Vorbeugung für Risikopatienten

Risikopatienten sollten vor einer längeren Reise mit ihrem Hausarzt oder Venen-Spezialisten sprechen, um entsprechende Vorsichtsmaßnahmen abzustimmen. Empfehlenswert ist das Tragen von Antithrombosestrümpfen. Sie unterstützen die Venen durch erhöhten Gewebedruck von außen, wodurch der Blutrückfluss zum Herzen erleichtert wird. Versicherte erhalten solche Kompressionsstrümpfe bis zu zweimal pro Jahr auf Rezept in der Apotheke.

Eine Alternative ist  das Spritzen von Heparin bzw. verwandten Stoffen vor der Reise. Diese Stoffe

wirken direkt auf die Blutgerinnung und können die Bildung von Blutgerinnseln verhindern. Gleichzeitig erhöhen gerinnungshemmende Stoffe die Gefahr innerer Blutungen, so dass die Anwendung  mit dem Arzt besprochen werden muss.

Die oft  ins Gespräch gebrachte Acetylsalicylsäure (ASS), zeigte hingegen in Studien keinen Effekt auf die Häufigkeit von tiefen Bein- oder Beckenvenenthrombosen bei Reisenden.

 

Eine gute Reise wünscht Ihr Apotheker Dr. Andreas Dehne

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