Volker Mönch (Vorsitzender des Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade e.V.)

Gute Aufenthaltsqualität braucht auch Platz!

Egal welches Verkehrs- und Gestaltungskonzept man favorisiert: Lösungen, die einen sicheren und ruhigeren Verkehr sowie mehr Wohlfühlqualität für die Besucher der Bahnhof- und Goltzstraße ermöglichen, brauchen Raum. Für breitere Bürgersteige, zum entspannten Flanieren mit gemütlichen Aufenthaltsplätten zum Verweilen. Für Radwege, die sicher sind. Für einen leistungsfähigen ÖPNV, aber auch den individuellen, motorisierten Verkehr. Und: für ein Mindestmaß an Parkmöglichkeiten für die Kunden von Geschäften, Dienstleistern und Arztpraxen.

Platz, der nicht vorhanden ist
Der verfügbare Raum ist durch den Immobilienbestand fest definiert. Raumgewinn zwischen den Häusern kann nur durch eine andere Verkehrsführung, Stichwort „Einbahnstraßenring“ oder die Reduzierung von Parkraum gelingen. Mein Vorschlag ist ganz einfach, wenn auch nicht die Sparversion: Die Bahnhofstraße braucht ein öffentliches Parkhaus, um den Parkraum anders zu verteilen! Für Dauerparker vor den Geschäften, die den Platz für Kurzzeitparker blockieren. Für Besucher, die mobil genug sind, um die Bahnhofstraße fußläufig zu erschließen. Als Parkdepot für Fahrräder, als Energieladestation für e-Bikes und e-Mobile. Und vielleicht auch als Umschlagzentrum für den Lieferverkehr, der in naher Zukunft den Handel per Lastenfahrrad beliefern könnte.

Lösung: öffentliches Parkhaus
Woher das Geld und wohin mit dem Parkhaus? Bis 2025 fließen gut 20 Millionen Euro in das Aktive Zentrum Lichtenrade Bahnhofstraße. Vermutlich wäre es eine der sinnvollsten Investitionen, einen Großteil in die Lösung des Parkproblems zu investieren. In ein Parkhaus unter dem Pfarrer-Lütkehaus-Platz! Der muss nach seinem geplanten Dasein als Interims-Lagerfläche für die Baumaßnahmen der Dresdner Bahn ohnehin tiefgreifend saniert werden. Egal ob anschließend die Bahn oder die Autos im Tunnel fahren. Warum sollte man das „Loch“ nicht gleich so tief buddeln, dass dort ein Parkhaus Platz findet. Klar, das kostet Geld. Gut investiertes Geld, weil es der Entwicklung der Bahnhofstraße den benötigten Raum geben würde, den heute noch dauerparkende Automobile blockieren.

Um Missverständnissen vorzubeugen: natürlich müssen und sollen in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten sowie Kunden auch weiterhin möglichst dicht an ihr Ziel heran kommen. Selbstverständlich muss es Plätze für Kurzzeitparker und Lieferfahrzeuge geben. Personal der Gewerbetreibenden bzw. Dienstleister und deren Inhaber sollten aber schon jetzt den verfügbaren Parkraum für Ihre Kunden und aufs Automobil angewiesene Mitbürger freihalten.

Vielleicht kann das Aktive Zentrum in Gesprächen mit den vorhandenen Parkhauseignern nutzbare Kapazitäten aushandeln, die auch für die Betreiber ein Zusatzgeschäft sind. Nicht zuletzt sollte man auch beim neuen Eigner der Alten Mälzerei anfragen: Er wird ohnehin über unterirdischen Parkraum nachdenken müssen. Vielleicht sind auch da noch Parkraumreserven  möglich ...

Reinhart Kraft / Ökumenische Umweltgruppe Lichtenrade:

Einbahnstraße - verrückte Idee oder komfortable Lösung?

Die Bahnhofstraße hat zwei Gesichter. Einerseits ist sie eine bewohnte Geschäftsstraße mit Schulen, diversen Arztpraxen, Restaurants und anderen Dienstleistern. Andererseits ist sie eine stark befahrene Hauptverkehrsstraße. Der Verkehr hat in den letzten Jahren stark zugenommen, die Straße ist laut und unübersichtlich geworden. Mit der Dresdner Bahn und der Schließung des Bahnübergangs Wolziger Zeile wird der Motorverkehr weiter zunehmen.

Das mit der Untersuchung beauftragte Planungsbüro rechnet mit 10.000 bis 12.000 Fahrzeugbewegungen täglich. Wohl alle, die in der Bahnhofstraße wohnen, zum Arzt gehen oder einkaufen, wünschen sich eine ruhigere und entspannte Atmosphäre.

Man träumt von der Bahnhofstraße als einer Flaniermeile mit besonderem Flair. Und zugleich ist es unerlässlich, dass man die Geschäfte und Arztpraxen auch mit
dem Auto erreichen kann. Für die Stadtplaner stellt sich nun die Aufgabe, einen Kompromiss zwischen den bei- den Funktionen dieser Straße zu finden.

In diesem Zusammenhang ist die Frage aufgetaucht, ob es nicht vorteilhaft wäre, wenn der Verkehr auf der Bahnhofstraße nur in einer Spur und in einer Richtung fließen würde. Es entstünde ein Einbahnstraßenring über Bahnhofstraße, Zescher Straße und Goltzstraße oder Bahnhofstraße, Briesingstraße und Goltzstraße.

Was auf den ersten Blick wie eine verrückte Idee erscheint, erweist sich bei näherem Hinschauen als nachdenkenswert. Etwa die Hälfte der Verkehrsbewegungen wären in eine andere wenig bewohnte Straße verlagert.

Auf der Einkaufsstraße würde es dann wesentlich entspannter zugehen. Der Motorlärm würde deutlich zurückgehen, die Straße wäre einfacher und gefahrloser zu überqueren. Vor allem aber hätte man im Straßenraum durch den Wegfall eine Fahrbahn den nötigen Platz gewonnen für ausreichend Parkplätze, Geh- und Radwege.  Mit solchen Lösungen hat man in den Niederlanden und in Dänemark die historischen Ortskerne wiederbelebt.

Diesem Konzept stehen andererseits ernstzunehmende Argumente entgegen. Es würde Motorverkehr in eine bis dahin ruhige Nebenstraße geleitet, wo man ihn eigentlich nicht haben möchte. Es würden infolge der Richtungsvorgabe zusätzliche Strecken gefahren werden müssen. Die Umleitung des Busverkehrs bereitet Schwierigkeiten und wäre nicht ohne bauliche Ver- änderungen zu machen.

Der Vorschlag ist also zu Recht umstritten. Wir haben es mit einer echten Güterabwägung zu tun: Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf der einen Seite – Verschlechterung der Verkehrsverhältnisse auf der anderen Seite. Hier wäre es wichtig abschätzen zu können, wie sich eine solche Maßnahme auf den Einzelhandel auswirken würde. Und man müsste wissen, wie sich der Anteil des reinen Durchgangsverkehrs gegenüber dem Kundenverkehr darstellt. Deshalb sollte durch ein städtebauliches Gutachten geprüft werden, ob sich – gemessen an der Zielsetzung - eine Einbahnstraßenlösung eher positiv oder eher negativ für die Bahnhofstraße auswirken würde.

Gemeinsamer Planung für eine abgestimmte Nutzung:

Mälzerei-Eigentümer haucht Haus Buhr neues Leben ein

Der neue Eigentümer der Alten Mälzerei in Lichtenrade, Thomas Bestgen, hat auch das nebenliegende Grundstück und die Häuser von der Familie Buhr gekauft. Der Vertrag ist unterzeichnet, aber eine Übergabe des Grundstückes hat noch nicht stattgefunden.

Neben dem historischen Haus Buhr bzw. Landhaus Lichtenrade gehört auch das erste Lichtenrader Hochhaus in der Steinstraße zur erworbenen Immobilie. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ein Abriss, wie ein Großinvestor für ein Einkaufszentrum es vor Jahren geplant hatte, kommt für Thomas Bestgen nicht in Frage: „Die Mieter brauchen sich keine Sorgen zu machen!“ Thomas Bestgen wird zeitnah die Mieter informieren, wenn die Übergabe von Familie Buhr erfolgt ist. Er ist davon überzeugt, dass sich das Hochhaus mit „erträglichen Mitteln“ ertüchtigen lässt. Thomas Bestgen ist es wichtig zu betonen, dass er behutsam die nächsten Schritte angehen wird.

Für Lichtenrade bedeuten diese neue Eigentumsverhältnisse, dass der Verfall vom ehemaligen Haus Buhr, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht, ein Ende habe wird. „Den historischen Fachwerkteil werden wir sicher erhalten,“ erläutert Thomas Bestgen. Der neue Eigentümer hat schon im letzten Jahr bewiesen, dass ihm sehr an einem abgestimmten Nutzungskonzept gelegen ist. Es fand dazu auch ein erster öffentlicher Workshop in der Alten Mälzerei statt. Aber auch viele Zwischennutzungen in und vor der Alten Mälzerei hatte der Eigentümer zugelassen. So fanden Kinoabende, größere Konzerte und auch ein Adventssingen statt. Lichtenrader Initiativen ergriffen die Hand des Investors und setzen in der Regel mit Unterstützung des „Aktiven Zentrums Lichtenrade Bahnhofstraße“ die Veranstaltungen um, die von vielen Lichtenradern positiv auf- und angenommen wurden. Über das Nutzungskonzept der Alten Mälzerei sei man sich in großen Teilen mit dem Stadtplanungsamt einig, erläutert Thomas Besten.

Nach Absprachen ist man überein gekommen, dass es jetzt ein gemeinsames Nutzungskonzept für das ehemalige Haus Buhr und für die Alte Mälzerei geben soll. Für den gesamten Bereich ist ein Mischung aus kultureller und gewerblicher urbaner Entwicklung geplant. Daran wird zurzeit intensiv gearbeitet. Für den Sommer 2017, möglichst noch vor den Ferien, ist erneut ein öffentlicher Workshop geplant, indem über die Konzepte informiert und beraten werden soll. Für Thomas Bestgen ist eine enge Bürgerbeteiligung sehr wichtig. Lichtenrade darf gespannt sein, wie sich das Mälzerei- und Haus Buhr-Areal verändern wird.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues

Mäuse-Melken und blank liegende Nerven haben endlich ein Ende

Lichtenrader Internetzeitung in neuem Gewand erreichbar

Manchmal war es wirklich zum Mäuse melken und die Nerven lagen blank beim Macher der „Lichtenrader Internetzeitung“, wenn diese wieder nicht erreichbar war. Der bisherige Provider Loomes hatte fast all seine Tätigkeiten in den letzten Wochen eingestellt und oft war der Server vom Weblog tagelang nicht erreichbar.

Dieses nervige Kapitel gehört nun der Vergangenheit an: Die Technik hat sich völlig verändert und somit wird zuverlässig das Angebot der „Lichtenrader Internetzeitung“ stets erreichbar sein. Die Lichtenrader Internetzeitung ist nun direkt mit der Lichtenrade-Website von Thomas Moser (www.lichtenradeberlin.de) verknüpft. Ausfälle gehören der Vergangenheit an.

Erreichen kann man die Internetzeitung auf der genannten Website unter „News“ bzw. dem Direktlink www.lichtenrade-berlin.de/news / aktuelle-news-internetzeitung.

Super einfach kann man auf der Website nach Artikeln suchen, indem man bei „Suchen“ ein Stichwort eingibt. Neu auch Tipps und Termine, Nachbarn-News und
Berlin-News!

„Ohne die unbürokratische und schnelle Hilfe von Detlef Linek und die Crew vom Lichtenrader Unternehmen ImmoCom/Werbung Lichtenrade das Ganze so nicht umsetzbar gewesen. Meinen Riesendank an Lineks und all die fleißigen Heinzelmännchen!“ betont der Internetzeitung-Betreiber Thomas Moser.

Österreichischer Adliger, Namensgeber einer Straße in Lichtenrade

Mit 48 erlag Nikolaus Lenau den Folgen eines Schlaganfalls

Die Lenaustraße, eher eine unscheinbare Straße, im Dichterviertel von Lichtenrade. Bei der Straße, die die Kettinger Straße mit der Lintruper Straße verbindet, deutet kein Zusatzschild unter dem Straßennamen darauf hin, um welche Persönlichkeit es sich handelt. Doch hinter ihrem Namen verbirgt sich ein großer österreichischer Lyriker.

Nikolaus Lenau, mit gebürtigen Namen, Nikolaus, Franz Niembsch, (seit 1820 Edler von Strehlenau) wurde 1802 in Csatát, dem heutigen Lenauheim in Rumänien geboren. Der Vater ein habsburgischer Beamter und der Spielsucht verfallen, verstarb 1807. Seine Frau, die 1811 erneut heiratete, ermöglichte dem Sohn Nikolaus ein Universitätsstudium, der schon in früheren Jahren begann, Verse zu verfassen. 1822 studierte er in Wien Philosophie, Landwirtschaft und Medizin.

Fünf Jahre später erschienen seine ersten Gedichte in der Zeitschrift „Aurora“. Aus der Trauer um den Tod seiner geliebten Mutter im Jahre 1829 und nach einer Erbschaft der Großmutter entschied er sich letztendlich, sich voll und ganz der Lyrik zu widmen.

In Heidelberg, wo er 1831 eine Doktorprüfung ablegte, widmete sich Lenau seinen ersten Gedichtband, den er 1832 veröffentlichte. Im selben Jahr beschloss er, nach Amerika auszuwandern. Ziel waren die Niagarafälle, die dem Romantiker zu neuen Werken inspirieren sollten.

Aus dieser Zeit stammen u. a. die Gedichte: Niagara und die drei Indianer. Enttäuscht über das vorwiegend materialistisch eingestellte Amerika kam er bereits nach einem Jahr Aufenthalt wieder zurück nach Deutschland.

In seiner Abwesenheit war er mit seinem ersten Gedichtband zu einem gefeierten Dichter aufgestiegen und lebte von nun an abwechselnd in Stuttgart und Wien. 1836 veröffentlichte er seine Fassung des „Faust“ und ein Jahr später „Savonarola“ ein Werk, in dem Freiheit von politischer und geistiger Gewaltherrschaft als Merkmal des Christentums behandelt wird. Ein Großteil seiner Gedichte, die der Lyriker ab 1838 verfasste, widmete er seiner chancenlosen
Liebe, Sophie von Löwenthal, die Frau eines Freundes. 1842 vollendete er seine freien Dichtungen, „Die Albigenser“.

1844, nach einem Schlaganfall verfiel er langsam in eine geistige Verwirrung und wurde in die Nervenheilanstalt, Winnenthal bei Stuttgart eingeliefert. Hier im Schloss, in der ehemaligen Heilanstalt, ist eine Lenau-Gedenkstätte eingerichtet. 1847 kam er in die Nähe von Wien in die Pflegeeinrichtung des Dr. Görgen und verstarb nach dreijähriger Pflege. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Weidling bei Klosterneuburg, Österreich. Seine schöpferischste Phase erlangte er zwischen den Jahren 1832 bis 1844.

Lenau gilt als einer der bedeutendsten österreichischen Lyriker des 19. Jahrhunderts und in der deutschen Literatur als Vertreter des Weltschmerzes.

Marina Heimann

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