Besichtigung im Pumpwerk in der John-Locke-Straße

Klärwerk wird modernisiert

In Sichtweite des Flughafens Schönefeld betreiben die Berliner Wasserbetriebe das Klärwerk Waßmannsdorf, das zweitgrößte ihrer sechs Klärwerke. Täglich werden hier bis zu 180.000 Kubikmeter Abwasser aus Berlin und Brandenburg gereinigt. 2014 haben die Wasserbetriebe ihr bislang umfangreichstes Investitionsvorhaben der letzten Jahre begonnen: Bis 2024 wird das Klärwerk für rund 275 Millionen Euro in zwei Ausbaustufen erweitert und modernisiert. Nach dem Ausbau zählt das Klärwerk Waßmannsdorf zu den modernsten Anlagen der Abwasserreinigung in Berlin und Brandenburg. Auf höchstem technischen und ökologischen Niveau soll dann ab 2024 das Abwasser gereinigt werden, damit eine Reserve für die wachsende Region entsteht. Durch Verbesserung der Umweltverträglichkeit steigert die Modernisierung die Lebensqualität in der Region, schützt den einmaligen Wasserkreislaufes in der Region und reduziert Mischwasserüberläufen im Einzugsgebiet. Das hilft vor allem dem Teltowkanal, aber auch der Spree und damit letztlich immer der Havel.

Der Ausbau erfolgt in zwei Stufen. In der ersten Stufe geht es um die Erweiterung der Kapazitäten des Klärwerks. Hierfür werden ein Mischwasserspeicher und zwei zusätzliche Reinigungslinien gebaut. Zudem werden eine Prozesswasserbehandlungsanlage und eine Anlage zur Schlammbehandlung errichtet. In der zweiten Stufe wird das Klärwerk zudem mit einer vierten Reinigungsstufe und einer Anlage zur Phosphorentfernung (so genannte „Flokkungsfiltration“) ausgerüstet.

Bereits 1927 wurde hier eine erste Vorkläranlage – der Emscherbrunnen - wegen Überlastung der Rieselfelder in Betrieb genommen. 1935 wurde eine mechanische und biologische Reinigung sowie Schlammfaulung neben dem parallel betriebenen Rieselfeld aufgebaut.

Ende der 80er Jahre stand erstmals eine Erneuerung des Klärwerks an: Eine erste Ausbaustufe wurde 1989 in Betrieb genommen. 1991 begannen die Bauarbeiten von zwei neuen Ausbaustufen für die mechanische und biologische Abwasserreinigung mit biologischer Phosphateliminierung in Kombination mit Nitrifikation und Denitrifikation.

1995 stand die Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe zur biologischen Abwasserreinigung und eines Blockheizkraftwerks an, 1997 die Inbetriebnahme einer neuen mechanischen Reinigungsstufe und des neuen Betriebsgebäudes mit Zentralwarte.

1998 wurde eine weitere biologische Reinigungsstufe in Betrieb genommen. Bei Trockenwette ist seitdem täglich eine Reinigung von 230.000 Kubikmeter Abwasser möglich. Gleichzeitig wurde das Klärwerk Marienfeld still gelegt.

Info: www.bwb.de

LRV wurde 1924 gegeründet - feiert aber dieses Jahr ein Jubiläum

Ländlicher Reiterverwein - 40 Jahre im Schichauweg

Der LRV Lichtenrade, einst 1924 von Bauern aus Lichtenrade gegründet, war bis 1977 im Dorfkern von Lichtenrade beheimatet. Am 29. März 1977 erfolgte dann der Umzug vom Dorfkern in Alt-Lichtenrade an den heutigen Standort im Schichauweg 49, wie es sich gehört natürlich hoch zu Ross. In diesem Jahr ist dies nun 40 Jahre her und der Verein kann auf eine lange Tradition mit vielen Erfolgen, aber auch Rückschlägen, beeindruckenden Persönlichkeiten in Form von Pferd und Reiter und natürlich viel erzählten Geschichten von den guten alten Zeiten zurückblicken. Aber auch für die Zukunft setzt man auf die Jugend, um das Überleben und den Erfolg sicherzustellen.

40 Jahre sind eine lange Zeit, vor allem wenn man bedenkt, wie sich eine Stadt wie Berlin in dieser Zeit gewandelt hat. Dieser Wandel von der geteilten Stadt zur pulsierenden Weltmetropole machte auch dem traditionsreichen westberliner Reitverein teilweise zu schaffen. Nur wenige hundert Meter entfernt vom Mauerweg gab es schon damals Ausreitgelände rund um das Vereinsgelände, wenn auch begrenzter als im Vergleich zu heute, wo man kilometerweit über die Felder Brandenburgs galoppieren kann. Dieser Vorteil der Stadtrandlage gegenüber vielen zentraler gelegenen Reitställen zu Zeiten der Mauer wurde in den letzten 25 Jahren durch zahlreiche neue und moderne Reitanlagen rund um Berlin atomisiert. Wie in vielen Vereinen ist das Ringen um neue Mitglieder oder das Halten der Vorhandenen eine permanente Herausforderung. Besonders wenn die artgerechte Haltung der Vierbeiner an oberster Stelle steht und hochwertiges Futter, regelmäßige Weide- und Paddock-Besuche auch für Schulpferde sowie eine verantwortungsvolle pflegerische und medizinische Versorgung nun mal ihren Preis haben, so dass der Reitsport und die Pferdehaltung bis heute ein äußerst probates Mittel sind, um den negativen Auswirkungen des niedrigen Leitzins für potentielle Ersparnisse zu entkommen.

Umso erfreulicher sind die Entwicklungen in jüngster Vergangenheit rund rum um den LRV. Mit 23 Pferden von privaten Einstellern und 14 Schulpferden, wovon sich 8 im Ponystockmaß befinden, ist der Stall derzeit voll besetzt, sogar eine Warteliste gibt es. Ein neues Longierzelt wurde im vergangenen Jahr mit engagierten Arbeitseinsatz zahlreicher Mitglieder errichtet, um die Hallenbelegung besonders während der Wintermonate zu entspannen. Der Fokus im sportlichen Bereich liegt auf der Jugendarbeit, so dass sich Turniererfolge in den letzten Monaten immer häufiger einstellen.

Das Besondere, was diesen Verein ausmacht, ist sicherlich die persönliche Note. Bei überschaubarer Größe des Stalls kennt man einander. Neben dem gemeinsamen Reiten bietet das Lokal Zur Tränke den idealen Rahmen zum gemütlichen Beisammensein. Eine Institution ist dort sicherlich die Wirtin Marianne, ihre Gänsekeulen im Winter und die Spargelsaison lokken nicht nur Reiter regelmäßig in das Lokal mit Blick in die Reithalle. In jener soll auch das 40. Jubiläum am Sonntag, den 2. April standesgemäß zelebriert werden. Ab 11 Uhr locken nicht nur die üblichen kulinarischen Genüsse, auch die Reitkünste der Jugend werden in Form einer Quadrille unter Beweis gestellt, für stimmungstechnischen Höhepunkt sorgt dann auch noch ein DJ. Sicherlich die ideale Gelegenheit diesen Verein – falls noch nicht geschehen – kennenzulernen oder wieder einmal zu besuchen. Willkommen sind Sie sicherlich!

Kristina Hange

Grundeigentümerverein Berlin-Lichtenrade informiert:

Verkehrs- statt Einheitswert

Selbst Immobilieneigentümer wissen häufig nichts mit dem Begriff „Einheitswert“ anzufangen. Es handelt sich hierbei um einen Begriff aus dem Steuerecht, mit dem man auch als langjähriger Grundstückseigentümer äußerst selten zu tun hat.

Der Einheitswert stellt eine Bewertung von Immobilien für steuerliche Zwecke dar. Bewertungsstichtag ist der 1.1.1964, für Immobilen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR ist Stichtag der 1.1.1936. Dennoch gelten die Bewertungskriterien noch heute und sind Grundlage für die Berechnung der Grundsteuer. Und je höher der Einheitswert, desto mehr Grundsteuer muss man zahlen.

Wenn das Finanzamt einen Fragebogen zur Größe und zur Ausstattung einer Immobilie schickt, sollte man aufmerksam werden. Denn dann stehen eine Überprüfung der bisherigen Einheitsbewertung und möglicherweise eine Neuberechnung des Einheitswertes an. Und viele Wertverbesserungen sind nie in die Einheitsbewertung eingeflossen und werden daher den neuen Einheitswert erhöhen und dann auch eine höhere Grundsteuer zur Folge haben.

Wird ein neuer Einheitswertbescheid vom Finanzamt zugestellt, so sollte man ihn genau prüfen und ggf. innerhalb der Monatsfrist Einspruch einlegen. Reagiert man erst, wenn der darauf basierende Grundsteuerbescheid ergangen ist, was häufig mehrere Monate später sein kann, ist es zu spät und der Einheitswertbescheid ist bestandskräftig.

Die Einheitsbewertung wird aufgrund der weit zurück liegenden Bewertungsstichtage inzwischen als verfassungsrechtlich bedenklich angesehen. Aus diesem Grund arbeitet der Gesetzgeber derzeit an einer umfassenden Grundsteuerreform. Der neue Bewertungsstichtag soll voraussichtlich der 1. Januar 2022 sein. Nach dem derzeitigen Stand soll die Grundlage für die Grundsteuerberechnung zukünftig der Verkehrswert einer Immobilie sein. Wie die Berechnung der Grundsteuer dann genau erfolgt, steht noch nicht fest. Die politisch Verantwortlichen beteuern jedoch, dass die Reform aufkommensneutral sein soll. Wollen wir es hoffen.

Frank Behrend, 1. Vorsitzender
Geschäftsstelle: Rehagener Str. 34
(030) 744 88 72

Hermione von Preuschen

Eine frühe Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frau

Am 2. Oktober 2009 wurde der Hohenzollernplatz in Hermionevon-Preuschen-Platz umbenannt. Bezirksstadtrat Oliver Schworck lud zur feierlichen Umbenennung des Platzes alle interessierten Bürger ein. Er enthüllte eines der Schilder zusammen mit dem Ehrengast, Herrn Dr. Rüdiger von Preuschen, einem Verwandten der Künstlerin.

Als der Platz einst angelegt wurde hieß er Kaiserplatz. Die Namensgebung des Platzes erfolgte auf Grund der Hochzeit des deutschen Kronprinzen Wilhelm mit Herzogin Cecile von Mecklenburg-Schwerin am 06.06.1905. Zur Freude des Ereignisses stellte der 1903 gegründete Haus- und Grundbesitzer-Verein Lichtenrade 03 e.V. einen Gedenkstein auf, der bis heute unverändert in der Mitte der Parkanlage steht. Seine Inschrift: „Kronprinzenlinde, 6.6.1905, Grundbesitzerverein“. Hinter dem Gedenkstein pflanzte der Verein die im Stein erwähnte Linde. Cecilie, die Ehefrau vom Kronprinzen Wilhelm, war für ihre Zeit eine außergewöhnliche Frau. Die modebewusste Kronprinzessin war eine intelligente und wortgewandte Persönlichkeit, die sich in sozialen Bereichen und der Frauenbildung engagierte. Nach dem Ersten Weltkrieg weigerte sie sich ins Exil zu gehen und blieb mit ihren sechs Kindern als einzige der Kaiserfamilie in der Hauptstadt. Mit der Rückkehr ihres Mannes 1923 aus dem Exil trennten sich die Eheleute da die Entfremdung zu groß war.

Mit der Umbenennung in Hohenzollernplatz noch vor Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 wollte man die aus Schwaben stammenden Hohenzollern würdigen. Aus dem Hause gingen die brandenburgischen Kurfürsten, preußische Könige und deutsche Kaiser hervor.

Mit der Umbenennung von Hohenzollernplatz in Hermione-von-Preuschen-Platz im Jahre 2009 bekam der Ort nun einen für Lichtenrade, würdigen Namen. Man
kann schon Parallelen zur Kronprinzessin Cecilie ziehen, die in etwa in der gleichen Zeit wie Hermione von Preuschen lebte. War es doch eine Zeit, in denen Frauen weit weniger Rechte hatte als heute. Dennoch setzten sich die Damen, wenn auch auf sehr Unterschiedlicher Art und Weise, gegenüber der Männerwelt durch. Engagierte sich die Kronprinzessin im sozialen Bereich und setzte sich für die Frauenbildung ein, so kämpfte Hermione-von-Preuschen stets für die Gleichberechtigung der Frau. Ins besonders lag ihr hier die schlechte Ausbildungssituation der Künstlerinnen und die Widerstände seitens der Professoren in Kunstakademien am Herzen. Für ihre ausschweifenden Reisen und Feste war Hermione von Preuschen bekannt und sorgte wohl in den kleinen Ort Lichtenrade für reichlich Gesprächsstoff. Skandalträchtig auch ihr Bild "Mors Imperator", einer Persiflage auf den altersschwachen Wilhelm I. Zu ihren Ausstellungen in ihrem Ausstellungshaus „Tempio Hermione“ in Lichtenrade kamen die Besucher in Scharen und unter Ihnen waren Namen wie beispielsweise, Robert Koch zu finden. In den letzten Jahren schrieb sie das Buch „Der Roman meines Lebens“ den ihre Tochter Helga vollendete und 1926 in Druck gab. Hermionevon-Preuschen starb 1918, mit 64 Jahren, in Lichtenrade.

Mit der Benennung des Hermione-von-Preuschen-Platzes ehrt Lichtenrade eine seiner berühmtestenBewohnerinnen.

Marina Heimann

Kirchentagshelfer in Lichtenrade gefragt:

Schlafplätze und Unterstützer gesucht

Schlafplätze und Unterstützter für Deutschen Evangelischen Kirchentag werden auch in Lichtenrade gesucht, der in diesem Jahr vom 24. bis 28. Mai in Berlin stattfindet Vor allem die jüngeren Besucher werden in Gemeinschaftsquartieren unterkommen. Für die nicht mehr ganz so jungen Besucher werden noch Privatquartiere gesucht.

Die Anforderungen sind nicht hoch – eine Liege im Arbeitszimmer sowie ein kleines Frühstück reichen vollkommen. Wer Besucher aufnehmen möche, kann sich unter der Rufnummer (030) 400 339 200 oder der Internetseite www.kirchentag.de/ privatquartier melden.

Die Ökumenischen Umweltgruppe Lichtenrade sucht noch erwachsene Helfer zum Empfang und zur Betreuung der jugendlichen Besucher in der Theodor-Haubachschule.

Anmeldung und weitere Informationen  gibt es beim Pfarrer (im Ruhestand) Reinhart Kraft unter der Rufnummer (030) 745 35 92.

ToM

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