Aktives Zentrum informiert über zentralen Aspekt für Lichtenrade:

Konzept mit Wohlfühlräumen für die Bahnhofstraße

Einer der zentralen Begriffe der ersten Informationsveranstaltung zum Verkehrs- und Gestaltungskonzept für Lichtenrade war der Hinweis, dass „Wohlfühlräume“ geschaffen werden sollten. Dies ist offensichtlich ein zentraler Aspekt bei der Fortentwicklung der Lichtenrader Geschäftsstraße, auf den sich viele Straßennutzer einigen könnten.

Nach der Vorstellung der bisherigen Analysen durch die Büros „IVAS“ und „Rehwaldt Landschaftsarchitekten“ sollten Anregungen, Ideen und Bedarfe gesammelt werden, die noch in das Konzept einfließen können. Im Rahmen des Aktiven Zentrum Lichtenrade Bahnhofstraße wird mit einem größeren finanziellen Volumen die Umgestaltung der Bahnhofstraße und des angrenzenden Gebietes geplant. Während dieses Prozesses sind die Erstellung von verschiedenen Konzepten und auch praktische Umsetzungen in den nächsten Jahren geplant. Dies erfolgt immer unter enger Beteiligung der Zu vier verschiedenen Themen wurde anhand der Straßenpläne in Gruppen engagiert diskutiert und es wurden Ideen entwickelt. Nun steht das zentrale Verkehrs- und Gestaltungskonzept an, das am 25. Januar 2017 im Ulrich-von-Hutten Gymnasium vorgestellt wurde. Die Schulaula war bis zum letzten Sitzplatz besetzt. Der neue verantwortliche Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bauen Jörn Oltmann, der auch stellvertretender Bezirksbürgermeister ist, eröffnete die dreistündige Veranstaltung. Oltmann freute sich sichtlich über die große Beteiligung und betont: „Ich komme immer gerne nach Lichtenrade, weil sich hier auch viel Bürgerinnen und Bürger engagieren.“ Für ihn steht im Mittelpunkt, dass sich alle Verkehrsteilnehmer, besonders die Fußgänger und Radfahrer, gerne in der Bahnhofstraße aufhalten.

Die neue Bezirksstadträtin für Bürgerdienste, Ordnungsamt, Straßen- und Grünflächenamt, Christiane Heiß, begrüßte ebenfalls die Gäste. Für sie sind die Barrierefreiheit und die leichte Erreichbarkeit wichtige Aspekte in der Fortentwicklung der Straße und hofft sogar auf Modelllösungen für andere Bereiche.

2013 wurde bereits ein Leitbild entwickelt. Im Jahr 2015 wurde das Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) gefertigt, dass die Grundlage für die Förderung des Gebietes war. Im Januar letzten Jahres hat sich ein Gebietsgremium mit den verschiedensten handelnden Akteuren gegründet, das sich monatlich trifft.

Nun also das Verkehrs- und Gestaltungskonzept, das erarbeitet werden soll. Für die Erarbeitung der Konzepte haben Dresdner Büros den Zuschlag erhalten. Am Anfang steht die Analyse. Für die Verkehrsplanung stellte Martin Schüffler von IVAS die bisherigen Ergebnisse in Kurzform vor. Dafür wurden an der Bahnhofstraße und in der direkter Nähe verschiedene Zählungen des Fuß- und Radverkehrs vorgenommen, Parkverhalten und Parkräume analysiert, der Lieferverkehr betrachtet und Geschäftsleute befragt.

So wurden täglich circa 8.000 bis 10.000 Kraftfahrzeuge in der Bahnhofstraße und Beginn der Goltzstraße gezählt. Der Schwerlastverkehr mit LKWs (ohne Linienbusse) liegt unter dem geringen Wert von 2 %. Der Parkraum ist in der Bahnhofstraße zu 60 % mit jeweils unter einer Stunde belegt. Die durchschnittliche Parkdauer beträgt 1,5 Stunden und nur 40 % der Parker haben eine gültige Parkscheibe. Die Parkproblematik, besonders zu bestimmten Zeiten, trifft auch für die Nebenstraßen zu. Bei den Fußgängern wurden für den Mittwoch stündlich durchschnittlich 940 Querungen und am Samstag 1.050 Querungen ermittelt. Kurz gesagt, was auch schon jeder wusste, am Samstag brennt die Luft in Lichtenrade und der Bär steppt über die Bahnhofstraße. Die Zählungen erfolgten im November 2016. Schüffler geht davon aus, dass durch die Wahl des Zählmonats durch die Witterungsverhältnisse vermutlich mehr Autofahrer und weniger Radfahrer unterwegs waren.

Angela Aurin vom Landschaftsarchitektenbüro stellte die Erkenntnisse über den Freiraum vor, wie er sich zurzeit darstellt. Damit gemeint sind Laufwege, Grünflächen, Beleuchtungen und Straßenmöbel wie zum Beispiel Bänke. Es wurden sogenannte Störstellen ermittelt, nicht barrierefrei verschwenkte Laufwege aufgezeigt und unterschiedliche Gehwegpflasterungen in Frage gestellt. Das Ziel der Architekten wäre ein eher ruhiges Stadtbild, damit der Rest wirken kann. Diese eher Gradlinigkeit führte jedoch auch zu kritischen Nachfragen. Die Überlegung sind Standards für Gehwege, Vorplätze und Platzräume.

Nachfragen bezogen sich darauf, ob der Straßenverkehr der Wolziger Zeile bei den Zählungen berücksichtigt wurde, zumal es dort nach den Bahnplanungen künftig keine Querungsmöglichkeiten für Kraftfahrzeuge mehr geben soll. Diese möglichen Änderungen wurden von Planer Martin Schüffler als eher gering gewertet, jedoch wurde dies bei den Zählungen auch nicht berücksichtigt. Dieser kritische Punkt konnte jedoch auch nicht ausgeräumt werden.

Neben den eher allgemeinen Vorschlägen zum Thema Barrierefreiheit und Wohlfühlräume, wurde beispielsweise die Anhebung der Bahnhofstraße, für bestimmte Bereiche Kreisverkehre, Straßenbelege und Parkanlagen für den Radverkehr, Einbahnstraßensysteme, E-Shuttle für die Bahnhofstraße und Kunst im öffentlichen Raum (z.B. durch einen Brunnen) als Ideen eingebracht. Die Ideen waren jedoch nicht unstrittig, so gibt es beim Thema Einbahnstraße deutliche Hinweise der Gewerbetreibenden, dass dies zu Umsatzeinbußen führen würde. Deutlich wurde auch, dass viele Aspekte bereits in der Spielleitplanung Erwähnung fanden.

Die Ideen gilt es nun für die Konzeptplaner mit ihren Erkenntnissen zusammenzutun und daraus Schritte für das weitere Handeln zu entwickeln.

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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