Weihnachten ist vorbei - die Hilfe geht weiter

Franzi half auch in diesem Jahr wieder den Obdachlosen

Schon seit Jahren ist Franziska Wand (29) ganz privat in der Stadt unterwegs, um Obdachlosen zu helfen und ein Lächeln zu schenken. Auch Weihnachten war sie wieder auf Tour und stand dafür schon einige Tage in der Küche.

Franzi war natürlich dabei auch auf Unterstützung angewiesen. Und auch zu dieser Aktion spendierte einen Tag vor Heiligabend der Supermarkt „EDEKA-Gayermann“ einen großen Einkauf im Wert von 155 Euro. Der Kofferraum im Auto war gut gefüllt: „Damit bekommt man einige Leute satt! Alles für drei Eintöpfe ist auf jeden Fall dabei, Milchreis und Pudding, Müsliriegel und Kaffee, Zucker und Tee.

Zur Spende von Gayermann berichtete sie uns: Über „eine liebe Dame“ sei Peter Gayermann auf sie im letzten Jahr aufmerksam geworden und habe ihr dieses Angebot unterbreitet. Diesmal fragte Franzi direkt nach und erhielt die positive Antwort.

Franzi freut sich aber auch über die anderen Spenden, die sie erhalten hat. So geht ihr Dank an Mert, der seinen Obststand jetzt vor Reichelt hat, der zwei große Kisten Obst spendiert hat aus dem Franzi einen großen Obstsalat zauberte.

Franzi bedankt sich auch bei der Lichtenrader Apotheke und bei Evas Seidenfloristik, die Leckereien, Schals und Mützen gespendet haben. Auch bekam sie noch 50 Mützen von Conny und Matze, die sie selbst geschenkt bekamen und „von einer ganz tollen Dame gehäkelt wurden.“

Ihre Freundin Steffi spendierte einen Gutschein für ein Hotel, da sie selbst ihre Reise nach Berlin absagen musste. Damit konnte Franzi dann Benny und Thomas eine riesige Freude machen, denn sie konnten mal zwei Nächte in einem warmen Hotel übernachten. Außerdem spendierte Sylvia und ihr Mann noch warme Jacken für das Paar.

Franzi freut sich: „Solche Tage sind gute Tage! Wo man sich gegenseitig unterstützt und andere was geben, damit Leute die sonst nicht viel besitzen, auch mal was haben!“

Auch 2015 berichteten wir schon über Franzi und „Eine wahre Nicht-nur-Weihnachtsgeschichte in Berlin“. Es ist jedoch mehr als eine Weihnachtsgeschichte, denn Franzi ist ständig und nicht nur zu Weihnachten mit ihrem Suppentopf und der Kaffeekanne unterwegs.

Franzi ist besonders in sozialen Netzwerken in Lichtenrade unterwegs, zumal ihre Eltern in Lichtenrade wohnen. Sie selbst lebt außerhalb der Stadtgrenze, hat aber einen engen Bezug zur alten Heimat.

Und so berichtet Franzi ganz lebendig über ihre ehrenamtliche Arbeit, die sie ganz privat organisiert: „Kartoffeln bis zum Abwinken... Gestern gab es Kartoffelsalat. Bereits am Dienstagabend stand ich gefühlte 8 Std in der Küche und habe aus 8 kg Kartoffeln, 2 kg Gurken, 1 kg Zwiebeln, 1 kg Speck, 25 Eiern und 2,5 kg Mayonnaise einen Riesen Berg Kartoffelsalat gezaubert. Meine Mama hat dazu 5 kg Wiener Würstchen spendiert. Das kam super an und die Leute waren begeistert! Gestern habe ich dann noch knapp 12 Liter Brokkolicremesuppe gekocht. Aus 3 kg Hackfleisch sind gefühlte 250 kleine Hackbällchen für die Suppe entstanden und 500 g angeröstete Kürbiskerne haben das ganze abgerundet! Die leckeren Donuts kamen auch von meiner lieben Mama, dazu Bananenkuchen von Doris und Kirsch-Mandarinenkuchen von Sarah! Super toll! Zur Feier des Tages hatte ich 5 Liter Glühwein dabei und natürlich wieder Kaffee. Meine Kollegen von der Berliner Obdachlosenhilfe kamen noch vorbei und haben uns Ihren restlichen Obstsalat und grünen Salat, den sie auf ihrer Tour nicht losgeworden sind, noch übergeben, so dass nichts wegfliegt und auch das haben wir noch an den Mann gebracht! Insgesamt ein gelungener Abend und wie immer sind wir alles restlos los geworden!“

Diese Schilderung verdeutlicht am Besten, was für Arbeit und Einsatz hinter diesen Aktivitäten steckt. Franzi ist mindestens einmal in der Woche unterwegs. Wenn es „Firma, Kind, Laden und Mann zulassen“, dann ist sie oft sogar 2 bis 3 mal in der Woche bei den Obdachlosen. Franzi arbeitet als Kauffrau in der Firma der Eltern und hat selbst noch einen Laden und einen Online-Shop. Für Franzi ist die Dankbarkeit der Leute der größte Lohn: „Manchmal ist es einfach nur Zeit und das Jemand ihnen zuhört! Dies ist oft viel wichtiger als alles andere.“

Franzis Facebook-Seite, auf der man alles erfahren kann, heißt „Ein Herz für Obdachlose-Franzi on Tour“. Da schreibt sie auch, dass sie nicht betteln möchte, aber sich über Unterstützung freue. Franzi zahlt sonst alles aus eigener Tasche. Die Verpflegung der Obdachlosen kostet natürlich Woche für Woche auch viel Geld. So sind auch kleine Spenden willkommen. Dafür hat sie ein Konto eingerichtet.

Franzi fährt seit circa zwei Jahren regelmäßig abends in die Stadt, zum Alex, zum Hackeschen Markt oder zum Hauptbahnhof. Überall findet sie obdachlose Menschen, die sich sehr über sie und den gekochten Tee und Kaffee freuen. Franzi sagt: „Uns geht es zum Glück sehr gut“ und will so mit ihrem Einsatz etwas zurückgeben. „Ich finanziere das alles aus eigener Tasche, daher ist so ein Angebot wie von Peter Gayermann gerade kurz vor Weihnachten natürlich der Wahnsinn“, erzählt begeistert die Helferin.

Franzi war ursprünglich im Auslands-Tierschutz aktiv und hat einen Obdachlosen mit Hund kennengelernt. So ist sie auf die Not aufmerksam geworden und fährt meistens alleine durch die Stadt, um diesen Menschen zu helfen.

Franzi erzählt: „Ich mache es sehr gerne und bin mit vollem Herzen dabei!“ Man sieht und spürt auch, dass Franzi mit Leib und Seele dabei ist. Wer Franzi bei ihrem Engagement mit Spenden unterstützen will, meldet sich per e-mail bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Kurz vor Weihnachten hatte Franzi am Hansaplatz ein kleines Weihnachtsfest für Obdachlose organisiert und packte dafür mit Lotta kleine Pakete.

Spendenkonto: Franziska Wand, Commerzbank, IBAN: DE 69 1004 0000 0868 7782 01

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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