Kunstausstellung in der Lichtenrader Stadtteilbibliothek

Künstlerinnen entfachen ein Feuerwerk der Materialien

Die Lichtenraderinnen Ute Knierim und Liane Matia stellen noch bis 31. März ihre Bilder in der Stadtteilbibliothek Lichtenrade aus. Ute Knierim und Liane Matia haben viele künstlerische Gemeinsamkeiten und nennen ihre Ausstellung „Sehen und Fühlen“. Und der Titel ist auch so gemeint. denn die Bilder darf man sogar mal anfassen.

Die verschiedensten Materialien werden in ihren Kunstwerken verarbeitet. Mit Leim, verschiedenen Ölen, Pigmenten und Lacken entstehen die Kunstwerke manchmal über Monate. Marmormehl-Spachtelmasse wird zum Beispiel mit Gaze, Schellack und Tusche kombiniert. Die Materialien werden mit Spachtel, Pinsel und Lappen auf- oder abgetragen, mit Spitzen wird Farbe in Ritzen gepresst und manchmal werden Bilder auch geschaukelt.

Die Wartezeit für das Trocknen dauert teilweise Wochen, bevor man weiter an einem Bild arbeiten kann. Am Ende ist es auch für die Künstlerinnen immer ein kleines Wunder, was daraus entstanden ist. Durch die Verschiedenheit der Materialien entstehen chemische Prozesse, die durch verschiedene Eingriffe beeinflusst werden können. Es werden weitestgehend nur natürliche Materialien benutzt.

Diese besondere Kunstform wurde von Gabriele Musebrink über 30 Jahre fortentwickelt. Die beiden Lichtenraderinnen besuchten 2009 beziehungsweise 2010 teils mehrwöchige Kurse und Workshops bei der Künstlerin in Essen. Dort lernten sie den ersten Umgang mit den Materialien, der jetzt über die Jahre immer weiter von ihnen perfektioniert wird.

Auf der Website der Künstlerin heißt es, dass sie ihre ganz eigene Sprache wie künstlerische Ausdrucksform entwickelte: „Die Form ist gegründet in der informellen Kunst und geht doch darüber hinaus. Es entstehen objekthafte Bild-Hologramme.“ Weiter wird die Arbeitsweise so beschrieben: „Ausdruck von Transformation, Morphologie in der Malerei, Geburt und Tod – die Intuitive Prozessmalerei von Gabriele Musebrink ist eine Widerspiegelung natürlicher Lebensprozesse und ein Aufspüren der zu verwendenden Materialien wie Technik im Prozess des Malens.“

Die ausstellenden Künstlerinnen beschreiben es etwas handfester. Liane Matia, die schon seit ihrer Kindheit gerne malt, aber erst 2009 die Leidenschaft zur regelmäßigen Malerei entdeckt hat, sagt: „Für mich ist es wichtig mich dabei selbst zu spüren und den Alltag zu vergessen. Ich kann dabei gut versinken und mich begeistert die Malerei.“

Für Ute Knierim ist die Verbindung mit den natürlichen Materialien sehr wichtig: „Ich hätte gerne früher mit der Malerei angefangen. Jetzt besuche ich gerne Workshops anderer Künstler, um noch mehr Tiefe und eine größere Ausdrucksfähigkeit der Bilder entstehen zu lassen.“

Es fasziniert beide Künstlerinnen, dass die fertigen Bilder räumlich sind und das man sie auch fühlen und anfassen kann. Ute Knierim und Liane Matia sind regelmäßig in zwei Malgruppen.

In der Malgruppe „Freies Malen“ in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Lichtenrade unter Leitung von Clarissa Schweiger und in der „Malgruppe in der Kirche Berlin-Lichterfelde“ bei Dozent Jürgen Schulz sind die Künstlerinnen schon seit vielen Jahren. Aber darüber hinaus entwickeln sie sich regelmäßig selbst fort. Die Künstlerinnen hatten schon verschiedenste Ausstellungen und ihre Werke konnten sogar schon an Galeristen verkauft werden.

Sie beteiligten sich am 9. Lichtenrader Kunstfenster 2016 und freuen sich auf die Ausstellung bei den Geschäftsleuten im Jahr 2017. Liane Matia hat sogar jetzt noch Bilder bei „Passenden Versicherungen“, den Versicherungsmaklern Anneliese und Mathias Hachmann, in der Wünsdorfer Straße 119, hängen.

Von Ute Knierim findet man immer wieder Bilder im Schaufenster des Bekleidungsgeschäftes von Erkann Moden in der Bahnhofstraße. Die beiden Malerinnen malen auch gegenständliche Bilder und fertigen gerne private Auftragsarbeiten.

Stadtbibliotheken sind ja schon lange mehr als reine Buch- und Medienausleihen, sondern bieten für die Bevölkerung, ob jung oder alt, ein abwechslungsreiches Programm an. Ob Vorlesen für die Kleinen, Polizeiinformationen und Computerkurse für Ältere und zum Beispiel immer  wieder wechselnde Ausstellungen. So gibt es immer wieder Gründe, nicht nur die Bücher in der Online-Ausleihe zu buchen, sondern auch persönlich vorbei zu kommen. Ein Computerbereich und auch der Lesebereich für Zeitungen und Zeitschriften sind in der Stadtbibliothek sehr beliebt.

Im Lesebereich der Edith-Stein-Bibliothek hängen ein kleiner Teil der Werke der Malerinnen und können während der üblich Öffnungszeiten (Montag bis Freitag 11 bis 19 Uhr) bewundert werden. Dicht an dicht hängen die Werke der Frauen. Der Platz in der Leseecke ist begrenzt. Man muss sich schon in einzelne Werke vertiefen, um die Tiefe der Bilder für sich zu entdecken.

Obwohl die Künstlerinnen die Malerei als Hobby betreiben, sieht man den Bildern viel Professionalität an. Sie sind nicht kitschig, sondern eher kunstvoll abstrakt. Jeder Betrachter kann für sich interessante Motive entdecken, die durch die Kunstform entstanden sind. Den Künstlerinnen macht ihre Malerei erkennbar Freude und Spaß und dies wollen sie gerne an die Betrachter der Kunstwerke weitergeben.

Kontakte zu den Künstlerinnen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
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