Erstmalig wurde drei Tage lang gefeiert

28. Wein- und Winzerfest - nahe an der Perfektion

Das Lichtenrader Wein- und Winzerfest fand in diesem Jahr zum 28. Mal statt. Und wer in den letzten Jahren die Feste begleitet hatte, sah vor ein paar Jahren mit Sorgen auf einen vermeintlichen Niedergang. Weniger Winzer, einige Ramschstände, nicht jeder fand die Entwicklung toll.

Doch das ist alles vergessen. Das Winzerfest und der eigentlich aus der Not geborene Standort Dorfteich scheinen sich gesucht und gefunden zu haben und man muß lange zurückdenken, um sich an ein Weinfest in dieser Qualität und dieser Größe wie in diesem Jahr zu erinnern.

Über 30 Winzer und weitere Weinstände präsentierten aus allen deutschen Anbaugebieten sowie Österreich, Frankreich, Spanien und Portugal ihre edlen Tropfen.

Eine gute Weinauswahl. Die Händler und Winzer konnten im Gegenzug mit dem Umsatz mehr als zufrieden sein. Denn die Besucher strömten nur so zum Dorfteich. Natürlich kamen auch die verwöhnten Biertrinker nicht zu kurz und konnten nicht alltägliche Spezialitäten kosten, wie etwa polnische Biere.

Wenn man am Abend über das Fest schlenderte, konnte man fast ausnahmslos eine weinselige, entspannte und friedliche Stimmung spüren. Es gab keine schlimmen Ausfälle, auch wenn der eine oder andere Gast den Heimweg nicht ganz gradlinig angetreten ist.

Auch mit interessanten Speisen wurde der Gaumen verwöhnt. Und auch die Spanferkel vom Lichtenrader Partyservice Buder warenwieder dabei.

Die Begleitstände konnten sich ebenfalls sehen lassen. Kein billiger Ramsch, sondern Kunsthandwerk auf hohem Niveau, viele Stände zeigten sich dem Fair-Trade-Gedanken verpflichtet.

Wesentlichen Anteil hatte daran wohl die Veranstalter „Family & Friends“, die mit ihren Erfahrungen in diesem Bereich aus dem Westend punkten konnten, aber die auch staunend feststellten, dass ein solcher Besucherandrang wie in Lichtenrade anderswo kaum erreicht werde.

Besucher Horst Laube schilderte seinen Eindruck vom diesjährigen Fest mit kurzen Worten: „Wetter super, Leute entspannt, gute Stimmung!“

Und tatsächlich zeigte der Spätsommer sich von seiner besten Seite. Der Freitag war noch etwas durchwachsen und das Fest war noch nicht ganz so gut besucht. Ein Grund war sicher das nicht ganz so optimale Wetter. Außerdem haben die Lichtenrader es noch nicht so recht wahrgenommen, dass das Fest erstmalig über drei Tage ging und am Freitag bereits seine Tore geöffnet hatte. Ein Wunsch, besonders der Winzer, der sicher in den nächsten Jahren auch noch besser von den Lichtenrader Wein-Fans angenommen werden wird. Am Samstag und Sonntag war das Wetter dann wirklich traumhaft.

Von der AG Bahnhofstraße begrüßte Hagen Kliem die Gäste und den Schirmherrn der Veranstaltung, den Bundestagsabgeordneten Dr. Jan-Marco Luczak (CDU), der das Fest eröffnete.

Das Bühnenprogramm konnte mit der sonstigen Qualität durchaus mithalten, wobei Bühnenprogramm sogar etwas zu kurz greift, denn die „The Four Shops” etwa waren wirklich musikalisch unterwegs! Das Schlagzeug in den Einkaufswagen gestellt und ab um den Lichtenrader Dorfteich! Bunt, schrill und mobil zog das ungewöhnliche Quartett über das Pflaster und ließ im Retrolook mit Afrofrisur und riesigen Sonnenbrillen den Charme der 70er Jahre wieder auferstehen. Und auch das beliebte Damenorchester Salome hielt es am Ende ebenfalls nicht auf der Bühne und zog mit viel Blech und Power durch die Gassen.

Wunderbar war auch immer wieder der Gaukler und Feuerspucker Gilbert, le Saltimbanque de Paradis, der seinen Lastwagen auch gleichzeitig als Bühne nutzt. Der aus Frankreich stammende Künstler ist einer der letzten Vertreter jener fast ausgestorbenen Spezies von Artisten, die mit sensationellen und auch kuriosen Darbietungen auf der Straße das Publikum in seinen Bann ziehen kann. Ein Typ, den man einfach gesehen und erlebt haben muss.

Nicht vergessen sollte man den Lichtenrader Gospelchor unter Leitung von Juliane Lahner, der sich unter anderem mit der Abgeordneten der Grünen, Renate Künast, verstärken konnte.

maus/Thomas Moser
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Spende beim Wein- und Winzerfest übergeben

20 neue Regale gestiftet

Die Kleider- und sonstige Sachspenden können in der Lichtenrader Flüchtlingseinrichtung endlich vernünftig sortiert werden! Dank einer Spende der Aktionsgemeinschaft Bahnhofstraße wurden 20 neue Regale im Wert von 638 Euro beschafft und aufgebaut.

Die Spendenbereitschaft, zum Beispiel für Bekleidung der in den Flüchtlingseinrichtungen Untergebrachten, auch für die Einrichtung am Kirchhainer Damm, ist groß. Die Schwierigkeit war bislang, dass man dort nicht genügend Platz zum Sortieren und Lagern hatte. Damit war der richtige Überblick nur schwer möglich. Eine gute Übersicht ist aber wichtig, damit man eine ordentliche Verteilung gewährleisten kann. Die bislang provisorische kleine Kleiderkammer in den Kellerräumen wurde erweitert. Jetzt kann für Spenden die Räumlichkeit der ehemaligen Kegelbahn genutzt werden. Aber es fehlten dafür noch Regale. Was tun?

Doris Deom vom BUND Tempelhof-Schöneberg, ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen im Bezirk tätig, erfuhr von diesem Problem und sprach Angelika Heigl von der Aktionsgemeinschaft an. Macherin Heigl organisierte gleich alles. Zum Wein- und Winzerfest konnte man dann eine Spende der Aktionsgemeinschaft für das Flüchtlingsheim übergeben. Die Spenden sind aus dem Erlös des alljährlichen traditionellen Wohltätigkeitskonzertes der Bundeswehr im Lichtenrader Gemeinschaftshaus.

Da alle Helfer in der Einrichtung mit den alltäglichen Dingen des Lebens beschäftigt sind, war die Leiterin Christiane Wahl sehr zufrieden, dass man sich auch um die Beschaffung der Regale und den Aufbau kümmerte. Der ehrenamtlich tätige Klaus Helbig redet nicht viel, sondern legt lieber selbst Hand an. Beim Aufbau wurde er von Angelika Heigl und Hagen Kliem von der AG unterstützt. Jetzt können die ehrenamtlichen Helferinnen der Kleiderkammer endlich alles richtig sortieren und sehen, was noch benötigt wird. Diese Arbeit wird noch den Oktober dauern.

Doris Deom freut sich, dass alles geklappt hat: „Das macht mich richtig froh!“

Thomas Moser
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Kleine und große Entdeckungen entlang der S2

Gut für mehr als einen Besuch - der Park am Gleisdreieck

2Der Park am Gleisdreieck besteht aus drei Parkanlagen mit einer Gesamtfläche von knapp 32 Hektar, die zwischen 2011 und 2014 dem Besucher zugänglich gemacht wurden. Er unterteilt sich in einem Ostpark der mit 17 ha die größte Fläche der Parkanlage einnimmt und einem Westpark mit 9 ha. Beide gelegen in Kreuzberg. Hinzu kommt der Flachenhalspark mit 5,5 ha auf Schöneberger Territorium, der später bis zum Natur-Park-Schöneberger Südgelände erweitert werden soll.

Die Berlin-Anhaltische Eisenbahn-Gesellschaft lies 1871 durch den Architekten Franz Schwechten auf dem Gelände des Gleisdreiecks den Anhalter Güterbahnhof errichten, der im Krieg fast vollständig zerstört wurde.

Erhalten geblieben ist der Teil, in dem sich heute das Spektrum des Deutschen Technikmuseum befindet. Der Name Gleisdreieck entstand aus der Form der hier sich ursprünglich kreuzenden Bahnlinien, die aber 1912 nach einem schweren Unfall umgebaut wurden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fuhren hier nur noch die S- und U-Bahn. Der Güterverkehr wurde eingestellt und es entstand eine Brache, auf der sich im Laufe der Jahre eine vielfältige Vegetation entwickeln konnte. Die Planungsabsichten sahen den Weiterbau der Westtangente durch das Gebiet des Gleisdreieckes Richtung Norden vor. Doch bereits in den 1970er Jahren gab es Widerstand gegen die Realisierung des Projekts und erste Ideen von einer Bürgerinitiative das Gelände als Park umzubauen.

Auf Druck der Bürgerinitiative wurden die Planungen einer Autobahn vom Land Berlin aufgegeben und 1997 mit der damaligen Bahnunternehmen Vivico den Bau einer Parkanlage vereinbart. Für die Umgestaltung des Geländes veranschlagte man 18 Millionen Euro, die von den Investoren vom Potsdamer- bzw. Leipziger Platz, im Rahmen einer Ersatzmaßnahme, zur Verfügung gestellt wurden. Die Gesamtplanung des Gleisdreieckparks stammt vom
Atelier Loidl, das sich im landschaftsplanerischen Wettbewerb durchsetzen konnte.

Vom S-Bahnhof Yorkstraße (Ausgang links zur S1) erreichen wir einen der barrierefreien Eingänge zum Ostpark. Auf der gegenüberliegenden Seite erschließt sich dem Besucher der Park am Flaschenhals, der 2014 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Der Ostpark, der sich auf einem künstlichen Plateau befindet, erstreckt sich von den Yorkbrücken bis zum Technikmuseum.

Folgt man vom Eingang des Ostparks den Weg bis zum Wäldchen, fallen immer wieder die überwucherten Bahngleise ins Auge. Links neben dem Weg wurden Bereiche mit Schotter versehen, die das Ansiedeln von Käfern und Eidechsen begünstigen soll. Am ehemaligen Poststellwerk befinden sich Ballspielflächen und der 1300 Quadratmeter große Skatepark mit dem größten Outdoor-Pool Berlins. Er wurde zusammen mit Skatern entwickelt, um modernste Trainingsmöglichkeiten zu schaffen.

Am ehemaligen Poststellwerk, in dem ein Kiosk eingerichtet ist, muss der Spaziergänger sich zwischen zwei Routen entscheiden. Entweder bleibt er im Ostpark und setzt seinen Spaziergang Richtung U-Bahnhof Möckernbrücke zum Technikmuseum fort oder er wechselt von hier aus über einen Verbindungsweg in den Westpark. Dieser Weg ist Teil des überregionalen Radweges Berlin-Leibzig.

Wir bleiben zunächst im Ostpark und biegen vom ehemaligen Poststellwerk links in den Generalzug ein. Hinter dem Wäldchen befinden sich die Gleise der Museumsbahn des Technikmuseums. Von der Ladestraße aus hat man einen guten Blick auf die zwei Windmühlen vom Museumspark. An dieser Stelle kann man den Park verlassen und bequem in die U-Bahn (U1 oder U7) steigen. Wollen wir den Spaziergang Richtung Westpark fortsetzen, müssen wir zurück zum Poststellwerk. Hier wechseln wir vom Ostpark über den „Überregionalen Radweg nach Leipzig“ in den Westpark, der sich fast bis zum Potsdamer Platz erstreckt.

Im Westpark dominieren großzügig angelegte Wege und Grünflächen. Ein Blickfang sind die U-Bahnviadukte der U 2 zum Potsdamer Platz. Integriert wurde hier eine bestehende Kleingartenkolonie und die Volleyballanlage Beach 61. Außerdem entstand auf dem Tunnel und der Fernbahn ein hölzernes Sonnendeck, von dem man einen fantastischen Rundumblick auf den Westpark hat.

Möchte man nicht den weiten Weg zurück zur Yorkstraße nehmen, bieten sich auch hier einige Ausgänge mit direktem U-Bahnanschluss an.

Im Ost- wie im Westpark befinden sich Liegewiesen, Spiel- und Sportflächen und noch eine Menge anderer Dinge, die es zu entdekken gibt. Deshalb eignet sich der Park durchaus zum mehrmaligen Besuch. Durch den gesamten  Park zieht sich der „Überregionale Radweg Berlin-Leibzig“ und ist deshalb auch gut mit dem Fahrrad zu erkunden.

Marina Heimann

Im Oktober wird in Lichtenrade groß gefeiert

Tennisverein wurde Besitzer eines Luftschutzbunkers

Tennisclub Berlin-Lichtenrade Weiß-Gelb ist ein Verein, der in diesem Jahr auf seine 90-jährige Geschichte zurückblicken kann. Das Jubiläum wird am 10. Oktober nun groß gefeiert.

2001 war ein Jahr des großen Sports in Lichtenrade. Es gelang die Sensation im Berliner Hallentennis und bei den 1.Junioren stellte der Lichtenrader Verein den Berliner Hallenmeister 2000/2001. Im Jahr 2001 konnte das 1. Europäische Ranglistenturnier nach Lichtenrade geholt werden. Das 3. Europäische Ranglistenturnier wurde zugunsten der Nelson-Mandela-Stiftung durchgeführt und der Botschafter der Republik Südafrika, Prof. Dr. Bengu bekam vom Veranstalter Manfred Sturm einen Scheck in Höhe von 7.000,00 Euro überreicht.

Bei dem Flachbunker auf dem Gelände des TCL im Franziusweg handelt es sich um eine ehemalige Luftschutzanlage, die um 1943 erbaut wurde. Die Anlage war für 204 Personen gedacht. In Berlin sollen bis 1945 insgesamt 1000 Luftschutzbunker verschiedener Art und Größe gebaut worden sein. Eigentümer des Bunkergeländes war die Bundesrepublik Deutschland (Bundesfinanzverwaltung), vertreten durch das Vermögensamt der Sondervermögens-und Bauverwaltung Berlin. Die ehemalige Luftschutzanlage Lichtenrade diente dem Senator für Wirtschaft zur Einlagerung von Senatsreserven (Fischkonserven); Mieter war eine Spedition. Bereits 1970 gab es einen Kaufinteressenten, der die Anlage für die Errichtung eines Penthauses in Anspruch nehmen wollte.

Der TCL mietete laut Vertrag vom 30.September 1985 eine 38 m² große, an der südlichen Bunkerwand gelegene Freifläche, die vom TCL bereits bebaut war, zum Abstellen von Geräten. Mit Vertrag vom 22. Januar 1988 mietet der TCL einen Teil des ehemaligen LS-Bunkers (79 m²) zur Herrichtung und Benutzung als Geräteabstellraum. Im März 1999 erhielt der TCL ein Schreiben der Oberfinanzdirektion Berlin, in dem mitgeteilt wurde, dass das Bunkergrundstück zum Zwecke der Veräußerung öffentlich ausgeschrieben werden soll. Zu dieser Zeit existierten noch gewerbliche Mietverhältnisse. Bei Interesse sollte der TCL ein Angebot abgeben. Der Versteigerungstermin war der 18. September 2003.

Jetzt war schnelles Handeln und Verhandeln angesagt. In Verhandlungen mit dem Bundesvermögensamt Berlin wurde erreicht, dass der TCL die Gelegenheit erhielt, den Bunker zu kaufen. Am 11. September wurde der Grundstückskaufvertrag mit Auflassung beim Notar beurkundet und mit Wirkung zum 01.10.2003 (Besitzund Lastenwechsel) für 17.000,00 Euro an den Tennisclub Berlin-Lichtenrade „Weiß-Gelb“ verkauft.

Mit Schreiben vom 10. Juli 2002 erhielt der TCL ein Kaufangebot des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, die Anlage Franziusweg für 302.197,50 Euro zu erwerben.

Die Bemühungen einer Finanzierung unter den Kaufangebotsbedingungen des Bezirksamtes blieben erfolglos. Es bestand noch die Möglichkeit, die Anlage im Wege des Erbbaurechtes für 65 Jahre zu übernehmen. Die Mitgliederversammlung vom 18. März 2004 stimmte dem Abschluss eines Erbpachtvertrages mehrheitlich zu.

Im November konnte der Erbbaurechtsvertrag mit dem Bezirksamt-Tempelhof-Schöneberg abgeschlossen werden. Damit ging das vom TCL errichtete Clubgebäude in das Eigentum des TCL über und kann ggf. zur Sicherung von Darlehen (bspw. zur Renovierung der Plätze) beliehen werden. Der Erbbaurechtsvertrag läuft bis 2070 und kann jederzeit durch einen Kaufvertrag abgelöst werden.

2008 war der Höhepunkt des Jahres der Aufstieg der Herren 30 in die 2. Bundesliga. Das Abenteuer 2. Bundesliga war im Folgejahr leider schon zu Ende.

Sportvereine sind wichtige gesellschaftliche Begegnungsstätten, in denen Bewegung und Gesundheitsfürsorge gefördert werden. Dies betonte die damalige Bezirksstadträtin für Familie, Jugend und Sport und heutige Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, während ihres Besuchs am 28. Oktober 2011 beim Tennisclub Weiß-Gelb Lichtenrade e.V..

Aktuell ist Laslo Urrutia, im TCL vom Vater trainiert, die Nr. 62 der besten deutschen Tennisspieler. Der Tennisverein brachte verschiedene erfolgreiche Spielerinnen und Spieler hervor. Aus der jüngeren Geschichte waren es neben Laslo Urrutia u.a. auch Sebastian Rieschick. Viele Turniere der unterschiedlichsten Art wurden vom Tennisclub durchgeführt (u.a. Hallenturnier, Bambini-Turnier, auch ein sogenanntes Hausfrauenturnier 1998).

Thomas Moser
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Lichtenrader Lokal mit interessanter Vergangenheit (2)

Ehemaliger Flieger sammelte Accessoires der Fliegerei

In seinem Kiezlokal spezialisierte er sich auf Hochzeiten, Familienund Betriebsfeiern. Für derartige Feste standen und stehen ein großer und ein kleiner Veranstaltungsraum im Lokal zur Verfügung. Ein Naturgarten direkt am Haus, auf dem der ehemalige Festsaal stand, bot und bietet den Gästen in den Sommermonaten eine Möglichkeit
zum Feiern.

Thomas Bohm, begeisterter Flieger, trug über viele Jahre Accessoires der Fliegerei zusammen, die er liebevoll an Wänden und in Vitrinen seinen Gästen zugänglich machte und sie teilhaben ließ an seiner Leidenschaft. Im Garten
verteilte er u.a. Sitzreihen aus Verkehrsflugzeugen, ein Flugzeugrad sowie eine Anzeigentafel aus vergangenen Tagen. Kraniche und Aras taten ein Übriges um den Gast das Gefühl zu vermitteln irgendwo weit weg in Afrika zu
sein. Bald nannte man das Restaurant nur noch „Die Fliegerkneipe“, die auch in Fliegerkreisen bekannt war und anstelle des Straßennamens nannte man manchmal nur die Koordinaten (N 52°24`21“/E 13°23`45“), unter denen die Gaststätte zu finden war. 2001 musste Thomas Bohm, nach einem Flugzeugabsturz aus gesundheitlichen Gründen die Fliegerei aufgeben. Vieles änderte sich und 2008 übernahm in vierter Generation Sohn Michael das Gasthaus. Der gelernte Restaurantfachmann fand nach der Übernahme des Hauses beim Aufräumen viele alte Aufnahmen. Seitdem lassen ihn die Geschichte seiner Familie und die des Hauses nicht mehr los. So hängen viele alte Bilder aus vergangenen Tagen im Innenraum an den Wänden. Dabei sticht ein Bild heraus, auf das Michael Bohm ganz besonders stolz ist. Es zeigt seinen Urgroßvater bei einer Versammlung der „Berliner Weissbierwirthe“.

Seit 2008 führt Michel Bohm den Betrieb zusammen mit seiner Frau in alter Tradition als Familienbetrieb fort. Heute können hier wie früher Familien ihre Feste feiern, Vereine ihre Stammtische abhalten oder man kann einfach nur so auf ein Bier vorbeischauen. Dabei sollte man aber unbedingt den lekkeren Flammkuchen probieren.

Mit all den Antiquitäten aus Familienbesitz und den besonderen Fundstücken der Fliegerei hat manzuweilen das Gefühl in einem Museum zu Gast zu sein. Der Naturgarten mit alten Flugzeugteilen und dem afrikanischen Federvieh hat nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Ein Besuch der außergewöhnlichen Gaststätte mit besonderem Flair lohnt allemal, und wenn Sie Glück haben, begrüßt Sie Theo, der Kronenkranich aus Südafrika, der eigentlich eine Sie ist, am Eingang.

Marina Heimann

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