Weinfeste:

Das Dilemma der Straßenfeste

Eigentlich hatte das Forum Lichtenrade mit dem Weinfest keine Chance gegen die etablierte Macht der AG Bahnhofstraße in bezug auf die Kontakte mit den Weinhändlern, aber diese Nicht-Chance hat man doch ganz ordentlich wahrgenommen. In der Bahnhofstraße nutzten die Familien das Angebot, am Dorfteich eher die Freunde des Weines. Mit mehr als 20 Winzern ging der Punktgewinn deutlich an den Dorfteich und da angekündigt wurde, auch in Zukunft die Wein- und Winzerfeste hier weiterzuführen, bleibt für die Veranstalter in der Bahnhofstraße nur die Erkenntnis, an einen anderen Termin mit einem anderen Schwerpunkt zu starten. Dazu gibt es demnächst Gespräche mit dem Bezirksamt. Man müsse sicher sein, daß nicht wieder eine solche Situation einträfe, daß man ein Fest plane und dann irgendwer, aus welchen Gründen auch immer, ein Konkurrenzfest beantrage und genehmigt bekomme, kritisierte Forum-Sprecher Georg Wagener-Lohse.

Mehr als ein Punktgewinn also für die Veranstalter des Weinfestes am Dorfteich. Die Lichtenrader können sich also wohl weiterhin auf attraktive Weinfeste freuen, wenn auch am Ende ein wenig schaler Geschmack bleibt.

Denn will man ein Fazit aus der verkorksten Situation ziehen, dann muß man sagen, daß der, der am wenigsten Schuld hat am ganzen Wirrwarr, das Forum, die meiste Prügel bezogen hat.

Denn man kann dem Forum nicht vorwerfen, daß es sich - wie schon im Jahr davor - für ein zu diesem Zeitpunkt vakantes Straßenfest beworben hat. Im Jahr davor fiel das Los auf „Family & Friends“ aus dem Westend. In diesem Jahr vergab das Bezirksamt nach einem Kriterienkatalog das Fest an das Forum.

Erst danach entschloß sich die AG Bahnhofstraße ein Weinfest am Dorfteich zu beantragen (AG-Vorsitzender Hagen Kliem zum Lichtenrader Magazin).

Davon war in den Briefen an die Winzer aber keine Rede mehr. Hier wurde argumentiert, man habe das Fest verlegen müssen, weil die Wasserwerke in der Bahnhofstraße bauten und dann habe ein zweiter Veranstalter (das Forum) unverschämterweise versucht, ein Konkurrenzfest durchzuführen.

Daß die Wasserwerke dazu feststellten, dass sie immer davon ausgingen, daß die Arbeiten früher beendet sein würden, die Baustelle also nach Aussagen der Pressestelle nicht dazu taugt, als Argument für eine Verlegung herangezogen zu werden, paßt in das Bild. Ein bißchen mehr Ehrlichkeit täte gut. Es ist unbestreitbar, dass „Family
& Friends“ bislang nur erstklassige Straßenfeste abgeliefert hat und es ist wohl auch so, dass nicht alle, die im Namen des Forums auftreten, diplomatische Wunderkinder sind. Aber das Forum will Straßenfeste, um den Umbau der Bahnhofstraße zu finanzieren,„Family & Friends“ will legitimerweise Geld verdienen und ist nicht bereit, sich in die Karten gucken zu lassen.

Einen Kompromiß wird es also auch in Zukunft nicht geben.


Gerd Bartholomäus

Samstags vormittag Pf.-Lütkehaus-Platz

Frischemarkt mit regionalen Produkten

Seit dem 20. September gibt es immer samstags vormittags zwischen 8 und 13 Uhr auf dem Pf.-Lütkehaus-Platz am S-Bahnhof Lichtenrade wieder einen Wochenmarkt. Hier werden Berliner und Brandenburger Händler und Landwirte ihre Produkte anbieten. Organisiert wird der Markt von der BBM Berlin-Brandenburger Märkte Veranstaltungs- und Service GmbH.

„Wir freuen uns darüber, denn ein guter Wochenmarkt ist für uns ein Stück Lebensqualität und wir hoffen, dass dieser gut und zahlreich von den Lichtenradern angenommen wird.“, sagt Frank Behrend, 1. Vorsitzender des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Berlin-Lichtenrade e.V. „Denn nur dann kann dieser  Wochenmarkt zu einer dauerhaften Einrichtung werden.“

Entstanden war die Idee eines Wochenmarktes bei einem Workshop des Bürgerforums Zukunft Lichtenrade e.V. zur Entwicklung der Bahnhofstraße und wurde in die Standortkonferenz eingebracht. Dort fand dieser Vorschlag große Zustimmung bei den teilnehmenden Lichtenradern. Es war relativ schnell klar, dass der Bezirk keinen weiteren Wochenmarkt organisieren wird, sondern ein privater Marktbetreiber gefunden werden muss. Diese Aufgabe reizte Jürgen Lütgen aus dem Vorstand des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümervereins Berlin-Lichtenrade e.V., so dass er hier aktiv wurde. Mit Erfolg, wie man sieht.

Neue Nutzung für Pflegeeinrichtung

Unterkunft für Asylsuchende

Berlin benötigt dringend weitere Unterkünfte, um Menschen die als Flüchtlinge und Asylsuchende in die Stadt kommen, unterzubringen. Vor diesem Hintergrund und in Abstimmung zwischen dem Bezirksamt und dem  Landesamt für Gesundheit und Soziales wird eine weitere Einrichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen, Asylbewerberinnen und Asylbewerbern eröffnet. Es handelt sich dabei um die ehemalige Pflegeeinrichtung am Kirchhainer Damm 74 in Lichtenrade. Dort werden nach Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten die ersten Flüchtlinge einziehen, die Gesamtbelegungskapazität von 250 Plätzen wird schrittweise belegt.

Die Menschen werden in der Einrichtung eine Unterkunft finden, bis ihr jeweiliges Verfahren abgeschlossen ist oder sie eine eigene Wohnung anmieten können. In dieser Zeit werden sie durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks gemeinnützige AG (EJF) betreut. Auf das EJF als Betreiber dieser Einrichtung wurden alle Aufgaben, die mit dem Betrieb dieser Gemeinschaftsunterkunft im Zusammenhang stehen, übertragen. In der Einrichtung werden u. a. SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen und ErzieherInnen sowie Wachpersonal beschäftigt sein.

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und das Landesamt für Gesundheit und Soziales appellieren an die Lichtenraderinnen und Lichtenrader die neue Unterkunft für Flüchtlinge und Asylsuchende positiv zu begleiten.

Das Bezirksamt ist dabei, in Absprache mit der Senatsverwaltung für Soziales und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales, eine Veranstaltung vorzubereiten, bei der den Anwohnerinnen und Anwohnern Gelegenheit geben wird, Fragen zu stellen und sich zu informieren. Dazu wird es eine gesonderte Einladung geben.

Auch 20 Helfer der Lichtenradener Suppenküche wurden geehrt

Ehrenamt kann jeder: Bezirk verlieh Ehrenamtskarten

Ehre wem Ehre gebührt. Den Menschen, die sonst im Ehrenamt für Andere da sind, wurden in einer Feierstunde im Goldenen Saal des Rathauses Schöneberg die Berliner Ehrenamtskarten verliehen. Mit der Karte bekommen diese Helferinnen und Helfer als Dankeschön für ihren Einsatz Vergünstigungen bei einer Reihe von Berliner Institutionen. Der Senat führte 2011 die Berliner Ehrenamtskarte ein. Sie ist für überdurchschnittlich engagierte Bürger bestimmt.

Dass dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg das Ehrenamt und die engagierten Menschen am Herzen liegen, wurde durch die hochkarätige Besetzung durch das Bezirksamtskollegium und der Teilnahme von Mitgliedern der Bezirksverordnetenversammlung dokumentiert. Auch Vertreter der Vereine und Institutionen waren bei der Übergabe anwesend.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler und die Bezirksverordnetenvorsteherin Petra Dittmeyer begrüßten die über 70 Ehrenamtlichen und dankten für den besonderen Einsatz.

Alleine von der Suppenküche Lichtenrade wurde 20 ehrenamtlichen Personen die goldene Karte überreicht. Jeden Sonntag um 11 Uhr stehen sie für die Suppenausgabe parat. Die Lebensmittel müssen im Laufe der Woche eingesammelt werden und am Sonntagmorgen wird geschnippelt und gekocht, was das Zeug hält. Bis zu 150 bedürftige Menschen werden Woche für Woche in Lichtenrade verpflegt. Die Aushändigung der Karte verband die Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung, Dr. Sibyll Klotz, mit ihrem  persönlichen Dank. Der „Motor im Verein“, die Vorsitzende Alex Benkel, und ihre Crew freuten sich sehr.

Den Ehrenamtlern vom Technischen Hilfswerk und vom Weissen Ring übergab Stadtrat Daniel Krüger die Karten. Jugendstadtrat Oliver Schworck ließ es sich nicht nehmen, sich bei den ehrenamtlich Engagierten vom Nachbarschaftsheim Schöneberg zu bedanken.

Die Helfer haben verschiedene Einsatzgebiete. Sie sind aktiv bei der Unterstützung nach der Geburt, in einer Jugendeinrichtung, beim Besuchsdienst für Demenzkranke und besuchen als Singpaten die Kita Stegerwaldstraße. Schworck, der selbst auch Schirmherr der „Zwiebelfrösche“, den fleißigen JuniorRangern, ist, überreichte an Ehrenamtliche der Naturschutzstation Marienfelde die Ehrenamtskarten.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler dankte den Ehrenamtlichen vom Deutschen Roten Kreuz und des Nachbarschaftszentrums der ufa-Fabrik. Beim NUSZ von der ufa-Fabrik sind die Helferinnen und der Helfer auf dem Kinderbauernhof und bei der Hausaufgabenhilfe aktiv. Die Geschäftsführerin vom NUSZ, Renate Wilkening, freut sich besonders über Eva Mehnert, die sich mit ihren 88 Jahren durch das Ehrenamt fit hält.

Petra Dittmeyer überreichte Karten an den „Verein Freunde alter Menschen“ und an die Berliner Geschichtswerkstatt. Die Geschichtswerkstatt ist mit der Aufarbeitung historischer Themen beschäftigt und leistet eine breite Öffentlichkeitsarbeit. Die Berliner Geschichtswerkstatt ist auch in Lichtenrade aktiv. Den feierlichen musikalischen Rahmen der Übergabe gestaltete die Akkordeonspielerin Susanne Gulich. Beim anschließenden Empfang in der historischen Verwaltungsbücherei gab es Gelegenheit sich mit den anderen Aktiven auszutauschen. Dabei sorgte Aladdin Haddad für die Untermalung mit seiner Gitarre. Zum Abschluss gab es noch die Möglichkeit, an einer Rathausführung teilzunehmen. Immerhin konnte in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum vom Rathaus Schöneberg gefeiert werden.

Die Verleihung der Karte war ein kleines Dankeschön, das die Ehrenamtler sehr erfreut hat. Die Ehrenamtsverantwortlichen im Bezirk, Enno Skowronnek und Christine Fidancan, freuen sich über so viel Engagement im Bezirk. Die bezirkliche Ehrenamtsbörse findet am 9. Oktober von 11 bis 17 Uhr in der Urania statt.

Thomas Moser
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Post für BI vom Verkehrsminister

Führen Gespräche in den Tunnel?

 Die Bürgerinitiative Lichtenrade - Dresdner Bahn e.V. erhielt in den letzten Tagen Post vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

In einem Schreiben vom 17.7.2014 schlugen Manfred Beck und Rainer Welz von der BI die Gründung eines Projektbeirates vor. Staatssekretär Michael Odenwald teilte am 26. August mit, dass die Notwendigkeit eines solchen Projektbeirates „derzeit nicht gegeben ist.“ Zur Begründung heißt es: „In dem … Gespräch zwischen dem Bund, der Deutschen Bahn AG und dem Land Berlin zu den Randbedingungen für ein mögliches Umschwenken auf eine von Ihnen für den Ortsteil Lichtenrade geforderte Tunnellösung wurde vereinbart, dass nach einer gutachterlichen Aufbereitung der Tunnelvarianten durch die Deutsche Bahn AG insbesondere zum vorgeschlagenen „kurzen Tunnel“ das Gespräch im Spätherbst 2014 fortzusetzen.“

Nach Abschluss dieser Gespräche signalisierte man wieder weitere Gesprächsbereitschaft mit der BI Dresdner Bahn.

Diese kurze Tunnelvariante wurde vom Bürgerforum Zukunft Lichtenrade, mit Unterstützung der Grünen-Politikerin Renate Künast, als kostengünstigere Alternative ins Spiel gebracht.

Die BI Lichtenrade - Dresdner Bahn lehnt die kurze Lösung ab. Manfred Beck betonte, dass diese Variante schon vor Jahren geprüft und aus technischen Gründen verworfen wurde.

Außerdem werde so der nördliche Teil von Lichtenrade nicht wirkungsvoll geschützt, kritisiert Beck. Die BI fordert, dass der Tunnel schon vor dem Bahnhof Schichauweg beginnt.

Thomas Moser
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