Das Wein- und Winzerfest rückt näher, aber...

Der ‘Straßen-Kampf’ geht weiter

Die Querelen um das oder die Weinfeste gehen kontinuierlich weiter, auch wenn die Zeit bis zum Fest immer knapper wird. Die Entscheidung des Bezirkes, parallel zum genehmigten Wein- und Winzerfest in der Bahnhofstraße ein zweites Fest zeitgleich mit der gleichen thematik am Dorfteich zu genehmigen, stößt bei vielen auf Unverständnis.

Und dass wirklich Konkurrenz das Geschäft belebe, wie es von den Befürwortern des 2. Festes hieß, scheint in diesem Fall wohl weit hergegriffen, eher muß man befürchten, dass zwei Halbe kein Ganzes ergeben, wie man leidvoll beim Maientanz vor zwei Jahren erleben mußte.

Es ist ja nicht zu verleugnen, daß die beteiligten Weingüter auch bei den guten Festen der letzten Jahre nicht mehr geworden sind. Wenn die, die kommen, sich dann auf zwei Standorte aufteilen, droht ihnen durchaus auch ein wirtschaftliches Minus, was auch die letzten dazu bringen könnte, Lichtenrade ade zu sagen, und das wäre schade.

Für die, die gar nicht mehr nachvollziehen können, wie es zu diesem Chaos kommen konnte, hier eine kurze Chronik der Ereignisse.

Die AG Bahnhofstraße, Vertreter der Geschäfte in der Bahnhofstraße mit schwindender Unterstützung im Gewerbe, erklärte 2012 den Rückzug von allen Straßenfesten und präsentierte dem Lichtenrader Magazin auch gleich den idealen Nachfolger: Markthändler und Veranstalter Jentsch.

Ohne groß in der Gerüchteküche zu kramen, muß die gedachte Zusammenarbeit mit der Rest der AG und Jentsch wohl nicht zufriedenstellen geklappt haben, denn nach kurzer Zeit war der vermeintliche Heilsbringer out und „Family & Friends“ aus dem Westend wurden aus der Tasche gezogen.

Jentsch hatte seinerseits aber schon investiert und ein Büro im Bezirk bezogen, wollte nicht kleinbeigeben und die AG hatte durch die eigenen Aufgabe der Tradition - was sie ja auch hätte ganz anders regeln können - ein Vakuum geschaffen.

Der Maientanz 2013 wurde zweigeteilt vergeben, im Ergebnis ein halbes Fest, das Zweite von „Family & Friends“ fiel aus wegen stürmischer Wetterlage - ausnahmsweise mal nicht politisch gemeint.

Die Losvergabe durch das Bezirksamt, bei dem sich jetzt auch das Bürgerforum Zukunft Lichtenrade beteiligte, das sich immerhin der Zustimmung der Mehrheit der Gewerbetreiben in der Bahnhofstraße sicher sein konnte.

Aber der Zuschlag für das Weinfest 2013 erfolgte dann an „Family & Friends“. Die Gruppe brachte - das muß man neidlos anerkennen - ein gelungenes Weinfest auf die Bahnhofstraße, was aber beim Bezirksamt - zuständig Baustadtrat  Krüger - aber nicht dazu führte, hier eine länger- oder mittelfristige Vergabe des Festes zu ermöglichen, was ja immerhin eine Chance für die Zukunft gewesen wäre. Denn jedem war klar, jedes Jahr eine Verlosung drei Monate vor dem Fest bedeutet über kurz oder lang das Aus des Weinfestes.

Gespräche zwischen den beiden Hauptkontrahenten, dem Forum einerseits und „Family & Friends“ bzw. der AG Bahnhofstraße scheiterten.

Zu kontrovers waren die Vorstellungen. Das Forum wollte das Heft in der Hand behalten, um etwaige Gewinne in den Ausbau der Bahnhofstraße zu stecken, „Family & Friends“ waren ihrerseits aber nicht bereit, nur als beauftragter Veranstalter zu agieren.

Unter Druck des Forums, erklärte sich das Bezirksamt im Frühling bereit, einen Kriterienkatalog für die Vergabe der Straßenfeste zu verfassen. Und nach diesem Kriterienkatalog erhielt das Forum - auch durch die Unterstützung der
Gewerbetreibenden den Zuschlag für das Weinfest.


„Family & Friends“ veanstaltete in diesem Jahr dann den Maientanz am Dorfteich, auch ein durchaus gelungenes Fest, wobei auch die Veranstaler einräumten, daß das Gelände um den Dorfteich nicht optimal sei, da viele Angebote, wie etwa ein Kinderkarrussel dort nicht genehmigungsfähig waren. Überdies schienen die  Protagonisten den Lichtenrader Streit leid zu sein, und erklärten, sie wollten sich aus Lichtenrade zurückziehen.

Doch dazu kam es nicht, denn Hagen Kliem hatte im Namen der AG Bahnhofstraße, schon drei Tage vorher eine Genehmigung für ein paralleles Weinfest am Dorfteich beantragt und „Family & Friends“ zog mit.

Das Forum Lichtenrade und das verbundene Unternehmer-Netzwerk Lichtenrade wollen die Entscheidung des Bezirkes so zwar nicht akzeptieren und bis zur letzten Minute kämpfen, können aber das Fest möglichrweise nicht verhindern.

Die Leidtragenden sich vor allem die Winzer, die mit großem Aufwand und finanziellem Risiko nach Lichtenrade kommen.

Christian Jüttner von Jüttner-Entertainment, der das Weinfest für das Forum in der Bahnhofstraße managen soll, ist sicher. „Unser Fest wird stattfinden und wir werden ein attraktives Angebot auf die Beine stellen. Jüttner bringt immerhin auch die Erfahrung von ‘Köpenicker Sommer’ und ‘Rosenfest Britz’mit, um nur einige zu nennen.

Ich bin gespannt.
Gerd Bartholomäus

 

Gemeinnützige Baugenossenschaft Steglitz

Neue Wohnungen

Neue Wohnungen in Lichtenrade Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Steglitz eG hat in Lichtenrade ein Bauvorhaben auf den Weg gebracht. „SüdLicht11“ entsteht im Ortsteil Lichtenrade, zwischen Töpchiner Weg 182- 196 und Alt Lichtenrade 27/29.

Der erste Spatenstich wurde am 23. Juni von den Vorständen Thomas Ahlgrimm und Ulrich Wrusch, dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Rainer Schröder, von Herr Becker von der bauausführenden Firma Kondor Wessels
und Herrn Adomeit von der Firma GNEISE Planungs- und Beratungsgesellschaft Herr durchgeführt.

Das Neubauprojekt besteht aus 192 modernen Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, mit ausreichend PKW Stellplätze und einem Spielplatz im Herzen der Anlage. Alle Wohnungen werden darüber hinaus über eine Terrasse oder Balkon verfügen und sind weitestgehend barrierearm gestaltet. 52 Wohnungen sind für Rollstuhlfahrer geeignet.

Alle Häuser entstehen im KfW-70 Standard. Die 192 Wohnungen werden sich auf 11 Häuser verteilen. Nach Angabe der Wohnungsgenossenschaft soll die Kaltmiete bei 8.00 Euro - 8.50 Euro je m² liegen.

Mit etwa 5.200 Mitgliedern und 3.200 Wohnungen in verschiedenen Berliner Bezirken gehört die Gemeinnützige Baugenossenschaft Steglitz eG zu den mittelgroßen Genossenschaften der Stadt. Der Bestand, überwiegend aus den 1920er und 1930er Jahren, ist und wird zeitgemäß modernisiert und saniert.


Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues

Science-Fiction und Fantasy in der realen Welt

Kreative Lichtenraderin stellt bereits ihr zweites Buch vor

Sie schreibt für ihr Leben gern! Maria Hertting sprüht vor Freude, wenn sie über ihre große Liebe, dem Schreiben, spricht: „Ich war immer schon eher der schriftliche Typ.“ Ende des letzten Jahres ist ihr erster Roman und im Mai 2014 ein Fantasy-Kinder- und Jugendbuch entstanden.

Seit ihrer Kindheit schrieb Maria Hertting Gedichte und Geschichten. Maria Hertting (65) ist in Berlin geboren und lebt seit Jahren in Lichtenrade.

Die Lehrerin für Biologie und Chemie arbeitete an einer Gesamtschule: „Als ich mich entschied Lehrerin zu werden, hat mich meine Biologie- und Chemielehrerin inspiriert. Aber Deutsch ist immer mein Faible gewesen.“

Sie hatte früh geheiratet und zwei leibliche Kinder groß gezogen. Nebenher ist kaum Zeit für andere Beschäftigungen geblieben. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2004 adoptierte sie, ganz offiziell aus Amerika, ein drittes Kind. Dem jetzt 10jährigen Sohn Christopher schenkt sie ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit. Ob Schüler oder eigene Kinder: Kindern galt von jeher ihre Liebe. Jetzt gehört Christopher der Nachmittag und in ihrer freien Zeit schreibt Maria Hertting.

Nach der Adoption reduzierte sie erst die Arbeitszeit und gab nach zwei Jahren ihren Beruf ganz auf. So konnte sie sich voll und ganz ihrem Sohn und der Schriftstellerei widmen. Tagsüber, nach der Schule, steht ihr Sohn Christopher im Mittelpunkt. Wenn Sie am Vormittag und am Abend ohne Terminverpflichtung zu Hause sitzt,
kann sich das Schriftstellerherz von Maria Hertting entfalten.

Im November 2013 hat sie ihren ersten Roman „F6103“ veröffentlicht. Das Thema hatte sie schon lange im Kopf. Die 676 Seiten sind innerhalb von drei Jahren entstanden.

Es ist eine fantastische Geschichte, die Sciencefiction-Fans in ihren Bann zieht. In der Geschichte, die im 24. Jahrhundert spielt, werden Menschen eines totalitären Weltenstaates als Eigentum des Staates angesehen. Krankheiten sind ausgerottet und die Lebenserwartung hat sich erhöht. F 6103 wächst in der Welt auf, in der ein
Computer die Auswahl der Spermien übernimmt.

Hier gibt es keinen Platz für Emotionen oder sogar Liebe. F 6103 hat aber genug davon und kämpft für ein selbstbestimmtes Leben. Hat sie aber die Kraft, um die unbekannte Welt zu entdecken?

„Krimis könnte ich überhaupt nicht schreiben“, erzählt die Autorin. Das Schreiben ist für mich wie ein Strohhalm: „Wie ein Schauspieler kann ich in eine andere Rolle schlüpfen. Beim Schreiben kann ich meine Fantasie ausleben.“

Mit ihrem ersten Kinderbuch „Mein Freund vom Stern Iso Oktarus – Eine Reise durch Raum und Zeit“ will Maria Hertting auch Kinderherzen in eine Fantasiewelt entführen. Das Jugendbuch ist für das Alter von 10 bis 100 Jahren geeignet und lässt sich für Jüngere besonders gut vorlesen. In dem Buch hat Maria Hertting „lehrermäßig“
ihr Chemie- und Biologiewissen eingebracht.

Die Autorin fragt: Ist es dir schon mal so ergangen, dass du nicht wusstest, ob die Fantasie dir einen Streich spielt oder ob das Abenteuer, das du gerade erlebst, wirklich stattfindet? Genauso ergeht es Christopher.

Ein Lichtwesen von einem anderen Stern sucht Kontakt zu ihm und Chris erlebt unglaubliche Abenteuer. In der Schule wächst aber der Druck und zu Hause fühlt er sich nicht angenommen. Kurzerhand verschwindet er mit dem anderen Stern Uraxis in eine andere Welt. Er sieht die Erde und die Menschen nun in einem anderen Licht. Kommt Christopher wieder nach Hause zurück?

Die Schriftstellerin besucht selbst Schulklassen und freut sich über die neugierigen Fragen der Kinder. Für die erste Lesung ihres Jugendbuches besuchte sie eine 5. Klasse der Schule ihres Sohnes, der John-F.-Kennedy-Schule. Die
Kinder waren trotz heißer Temperaturen begeistert bei der Sache.

Ein wenig Autobiografisches ist in den Romanen enthalten, erzählt Maria Hertting. Andererseits muss sie immer darauf achten, dass keine Rückschlüsse auf reale Personen gezogen werden können. Daher eignet sich ein in die Zukunft gerichtetes Thema besonders gut. Nachgefragt, welchem Genre sich die Schriftstellerin zugehörig fühlt, antwortet sie: „Ich bin eine Autorin, die das Fantastische und Utopische in der realen Welt und in jedem Menschen sucht und findet.“

Sie ist ein christlicher Mensch, obwohl sie so nicht aufgewachsen ist. Sie hat im Laufe ihres Lebens viel ausprobiert. Dazu gehört auch der Glaube. Das Wichtigste ist jedoch für Maria Hertting immer der Mensch, der ihr gerade gegenübersitzt. Dies spürt man beim Gespräch auch zu jeder Zeit.

Maria Hertting könnte es sich in ihrer freien Zeit zu Hause gemütlich machen. Wenn sie aber abends lange wach ist, kann sie gut schreiben.

Die Schriftstellerin Maria Hertting wäre keine wirkliche Schriftstellerin, wenn sie nicht schon ein neues Werk in Arbeit hätte. Diesmal ist es kein Fantasy Buch! Das Buch, das so gut wie fertig ist, handelt von einem Sektenaussteiger.

In einem anderen neuen Projekt will sie den Syrienkonflikt aus Kindersicht aufbereiten. Langeweile kommt im Haus von Maria Hertting nie auf: „Ich bin so ein quirliger Typ. Ich arbeite an mehreren Sachen. Ich hab jetzt ein paar Kurzgeschichten und Gedichte geschrieben, die vom Verlag angenommen worden sind.

„Ich wollte immer viel in meinem Leben“, sagt die Autorin. Und viel hat Maria Hertting auch schon erreicht!

www.mariahertting.de

Die Werke:

„F6103“ Fantasie-Roman, 2013 united PC Verlag, Softcover, Format:  13,5 x 21,5 cm, ISBN: 978-
3-7103-0776-8, 676 Seiten, 21,30 Euro.
„Mein Freund vom Stern Iso’Oktarus. Eine phantastische Reise durch Raum und Zeit“ Kinder- und Jugendbuch für die Lesestufe ab 10 Jahre; 2014, Schweitzerhaus Verlag Softcover, 12,4 x 19,2 cm, 248 Seiten, ISBN: 978-3-86332-026-3, 12,50 Euro.

 

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues

Neue Bezirksbroschüre erschienen:

‘Neue Seiten’ des Bezirkes vorgestellt

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler hält die neue Bezirksbroschüre in ihren Händen:

„Der Wegweiser soll Ihnen helfen, den Bezirk (besser) kennenzulernen, Ihnen eine Unterstützung bieten, den richtigen Ansprechpartner für Ihre Lebenssituation zu finden und Ihnen vielleicht neue Anreize bieten, Ecken zu erkunden, in denen Sie noch nicht waren“ wirbt sie für die ‘neuen Seiten’ des Bezirkes und lädt ein: „gerne auch mit mir gemeinsam bei einem der monatlichen Kiezspaziergänge.“

Für die kleinen Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks gibt es zudem über die Broschüre die Möglichkeit, die Bezirksbürgermeisterin zu treffen und mal an dem Schreibtisch zu sitzen, an dem schon so bekannte Menschen wie Ernst Reuter und Willy Brandt gearbeitet haben. Einfach das Bezirksquiz in der Broschüre mitmachen und gewinnen!

Die neu erschienene Bezirksbroschüre für Tempelhof-Schöneberg „Zwischen Großstadt und Idylle“ für 2014/15 ist ab sofort in allen Bürgerämtern und in verschiedenen Einrichtungen des Bezirks kostenlos erhältlich.

Auch in dieser Ausgabe ist wieder einen Stadtplan des Bezirkes mit dabei.

Die Broschüre als PDF gibt es auch im Internet:

www.berlin.de/ba-tempelhofschoeneberg/derbezirk/allgemeines/bezirksbroschuere.html

Edith-Stein-Stadtteilbibliothek in der Briesingstraße

Seit über 10 Jahren erste Anlaufstelle für Leseratten

Seit über 10 Jahren, genau seit Februar 2003 befindet sich die Stadtteilbibliothek Lichtenrade im Bürgerzentrum Christopherus, in der Briesingstraße 6. Die Namensgebung in Edith-Stein-Bibliothek erfolgte am 17. März 2006.

Bibliotheken gibt es schon seit Menschengedenken. Ptolemäus gründete bereits im Jahr 288 vor Christus die Bibliothek von Alexandria. Sie galt als geistiges Wissen der antiken Welt. Anfangs hatten nur Gelehrte,  Wissenschaftler und Philosophen Zugang zu den Bibliotheken. Wissen bedeutete Macht und so blieb dem  einfachen Volk noch lange der Zugang zur Schatzkammer des Wissens versperrt.

Erst im Verlauf des 19.Jahrhunderts entstanden durch den Staat die ersten Nationalbibliotheken in den USA, Großbritannien und Frankreich. In Deutschland hingegen wurde 1825 der „Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig“, aus privaten Mitteln gegründet.

Heute findet man in nahezu jeder Gemeinde öffentliche Büchereien und Bibliotheken, die nicht nur Bücher, sondern auch andere Medien für die Bevölkerung zur Verfügung stellen.

In Lichtenrade wurde die erste Volksbücherei im Jahre 1922, in den Kellerräumen der Käthe-Kollwitz-Grundschule, in der Roonstraße (heute Rehagener Straße) eröffnet. Da sich die finanzielle Situation der Stadt zunehmend verschlechterte, wurden die anfangs noch kostenlos zur Verfügung gestellten Bücher, ab 1924 nur noch gegen eine Leihgebühr ausgeliehen. Auch die Ausleihfristen mussten verringert werden, da immer mehr Menschen Gefallen an der Buchausleihe zeigten.

1955 eröffnete eine zweite Bücherei in der heutigen Annedore-Leber-Grundschule in der Halker Zeile. Hier konnte der Leser erstmals in Tempelhof seine Bücher selbst aus dem Regal auswählen. Aus den längst aus allen Nähten platzenden Räumen in der Roonstraße zog die Bücherei 1963 in die großzügig gestalteten Räume in der Bahnhofstraße 16.

Mit dem Bau des Bildungszentrums Lichtenrade, Carl-Zeiss-Gesamtschule, eröffnete die Stadtbücherei-Mediothek, wo es erstmals möglich war, auch Schallplatten und Kassetten auszuleihen. Mit der Neueröffnung stellte die Bücherei in der Halker Zeile ihre Dienste ein.

1988 wurde am Mittelstufenzentrum allerdings eine Verseuchung durch Asbest festgestellt, die zur sofortigen Schließung und letztendlich zum Abriss des gesamten Gebäudes führte. Im gleichen Jahr wurden Ersatzbauten errichtet, die allerdings sehr beengt waren. 1996 erzwangen Sparmaßnahmen die Schließung der Bibliothek in der Bahnhofstraße. Der gesamte Bücherbestand wurde in die provisorischen Räume am Lichtenrader Damm verlagert.

Das Provisorium nannte sich von nun an Stadtteilbibliothek und war die einzige Medienversorgung in Lichtenrade. Im Jahre 1999 wurde sie an den EDV-Verbund der „Öffentlichen Bibliotheken“ angeschlossen.

2003 konnte die Stadtteilbibliothek Lichtenrade die großzügigen Räume, in der ersten Etage, des ehemaligen Christophorus Kinderkrankenhaus beziehen und wurde 2006 in Edith-Stein-Bibliothek umbenannt.

Wer aber war Edith Stein?

Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau geboren und studierte dort 1911 als einer der ersten Frauen in Deutschland Germanistik und Philosophie.

Erst ab 1908 konnten Frauen in Preußen studieren. Ihr Doktorexamen schloss Edith Stein 1918 in  Freiburg mit Auszeichnung ab.

Jeder Versuch, die Lehrerberechtigung an einer Hochschule, durch Anfertigung einer schriftlichen Arbeit zu erhalten, scheiterte daran, dass sie eine Frau und dazu noch Jüdin war. (Erst 1949 konnte sich die erste Frau in Deutschland, an der „Freien Universität“ in Berlin, in Philosophie habilitieren). Mit der 1922 durch die römischkatholische Kirche durchgeführten Taufe bekam Edith Stein als Katholikin die Möglichkeit, als Lehrerin an den Schulen der Dominikanerinnen von St. Magdalena in Speyer zu unterrichten.

1932 wechselte sie zum katholischen „Institut für wissenschaftliche Pädagogik“ in Münster und hielt Vorträge zu Frauenfragen. Unter den Druck der Nationalsozialisten, die ihr als geborene Jüdin das Lehren verboten, trat sie 1933 in das Kölner Kloster der Karmeliterinnen ein und nahm den Namen „Schwester Teresia Benedicta a Cruce“ („die vom Kreuz gesegnete“) an. 1938 siedelte Edith Stein gemeinsam mit ihrer ebenfalls katholisch getauften Schwester Rosa in das niederländische Kloster in Echt über. Aber auch hier waren sie nicht vor den Nationalsozialisten sicher und wurden 1942 nach Auschwitz deportiert und in der Gaskammer ermordet. Noch beim Verlassen des Klosters sagte Edith Stein, die nie ihren jüdischen Glauben aufgab, zu ihrer Schwester: „Komm wir gehen für unser Volk“.

Als erste katholische Märtyrerin jüdischer Herkunft sprach Papst Johannes Paul II. Edith Stein 1987 selig, und im Oktober 1998 heilig. In Berlin erinnert eine Skulptur auf „der Straße der Erinnerung“, ein öffentlich zugängliches Denkmal im Spree-Bogen in Berlin Moabit, an Edith Stein.

Die Ernst Freiberger Stiftung (Ernst Freiberger übernahm von seinem Vater 1976 die Bäckerei für Tiefkühlpizzen die er zum europaweit größten Hersteller von tiefgekühlten Produkten ausbaute.) ehrt Persönlichkeiten, die sich vorrangig in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts in schwierigen Zeiten vorbildlich verhalten haben.

Marina Heimann

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.