Förderprogramm „Aktive Zentren“ für die Bahnhofstraße

Der 1. Schritt ist getan, aber jetzt geht die Arbeit richtig los

Mit einer Abschlussveranstaltung am 30. April 2015 im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium erfolgte nun der letzte Schritt bei der Erstellung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) für die Aufnahme der  Lichtenrader Bahnhofstraße in das Förderprogramm „Aktive Zentren“ (AZ).

Das Bund-Länder-Förderprogramm hat die „Stabilisierung der Fördergebiete und deren Entwicklung zu lebenswerten Zentren und zukunftsfähigen Wohn- und Lebensorten“ zum Ziel. Zwei weitere Gebiete, die Residenzstraße in Reinickendorf und die Dörpfeldstraße in Adlershof, kamen auch in die nähere Auswahl. In den Jahren von 2008 bis 2014 wurden 39,8 Mio. Fördermittel für die „Aktiven Zentren“ in die Hand genommen.

Der 30. April war die Deadline zur Abgabe des Konzeptes. In einer Broschüre steht auch die Kurzfassung des Konzeptes zur Verfügung (Link siehe auch unten!).

Das AZ-Fördergebiet in Lichtenrade hat man zu den ursprünglichen Ideen räumlich etwas ausweitet. Um es gleich zu sagen: der Prozess wird sich noch über viele Jahre hinziehen und bevor größere sichtbare Schritte erfolgen, wird noch einiges Wasser die Spree runterfließen. Für wichtige zukünftige Entscheidungen müssen noch weitere theoretische Vorarbeiten geleistet werden, die nicht einfach handgestrickt mal auf die Schnelle gehen werden. Ein großer Punkt wird die Erstellung eines Verkehrsentwicklungskonzeptes sein, in dem dann Konkretes -erneut mit intensiver Bürgerbeteiligung- geplant wird. Solange werden zum Beispiel auch keine Parkplätze wegfallen, was die Sorge einzelner Bürger war.

Die Präsentation der Ergebnisse erfolgte durch Sabine Slapa, Geschäftsführerin vom durchführenden Planungsbüro „die raumplaner“. Danach kam es zu einer Podiumsrunde. Mit dabei waren Maria Berning (Foto re.) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Julian Evans (Foto 2.v.re) von der IHK Berlin, Stadträtin Dr. Klotz und Jens-Peter Eismann, der die Leitung der Organisationseinheit Sozialräumliche Planungskoordination innehat.

Für die verantwortliche Stadtentwicklungsstadträtin Dr. Sibyll Klotz, aber auch für alle anderen Beteiligten, war klar, dass jetzt die Arbeit erst richtig losgeht.

Ein langer Beteiligungsprozess der Bürgerinnen und Bürger ist dieser Veranstaltung vorangegangen. Vorangegangen war in verschiedenen Konferenzen die Entwicklung eines Leitbildes.

Inhaltliche Schritte im gesamten Prozess waren die Bestandaufnahme, eine Stärken-Schwächen-Analyse, ein Maßnahmen- und Durchführungskonzept, die Evaluation und immer wieder Beteiligung und Kommunikation. Konkret ging es um einen verbesserungswürdigen Verkehrsraum, die Betrachtung der Geschäftsstraße mit den Defiziten, der uneinheitlichen Baustruktur, ungenutzte städtebauliche Auffälligkeiten (die denkmalgeschützte Mälzerei und das Haus Buhr), die kleinen und größeren Barrieren im öffentlichen Raum (Treppen zu den Geschäften), Defizite bei den Grünanlagen auf der Bahnhofstraße aber auch am Graben, unattraktive öffentliche Räume, die jeder in Lichtenrade kennt, und sogenannte „springende“ Grundstücksgrenzen im Straßenland.

Zu den ersten Schritten wird die Einrichtung eines Vor-Ort-Büros und eines Geschäftsstraßenmanagements gehören. Begegnungsorte sollen konzipiert und geschaffen werden, die dann besonders die Eingangsbereiche der Einkaufsstraße berücksichtigen.

Wegen der Unsicherheiten rund um die Dresdner Bahn wird sicherlich dem Pfarrer-Lütkehaus-Platz bei der Gestaltung nicht die erste Priorität eingeräumt werden. Ein Leitsystem und auch ein Lichtkonzept sind Bestandteile dieser Planung. Eine sogenannte „Gestaltfibel“ soll sich um eine attraktive Fassadengestaltung kümmern.

Für die alte Mälzerei und dem ehemaligen „Haus Buhr“ sollen in Kooperation mit den Eigentümern Nutzungskonzepte erarbeitet werden. Auch sollen die Grünanlagen und Grünverbindungen auf den Prüfstand gestellt werden. Neben Spiel- und Bewegungsflächen ist die Schaffung von kulturellen Freizeitangeboten ein großes Anliegen. Und immer wieder wurde betont, dass es wichtig ist, die privaten Eigentümer und Investoren mit ins Boot zu nehmen, weil die „Aktiven Zentren“ nicht alles alleine stemmen können.

Am Ende der Veranstaltung übergab Stadtentwicklungsstadträtin Dr. Sibyll Klotz an die Vertreterin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, der Referatsleitung Maria Berning, das fertige ISEK-Konzept.

Als kleines Schmankerl wird als Erstes ein Pylon in der Bahnhofstraße aufgestellt, der über aktuelle Entwicklungen informieren wird. Der circa 2,50 Meter hohe fünfseitige Info-Point soll ein erster „Hingucker“ sein. Der Ort ist noch nicht endgültig festgelegt.

Der endgültige Senatsbeschluss, ob Lichtenrade bei den „Aktiven Zentren“ dabei sein wird, wird im 2./3. Quartal von 2015 erwartet. Aber aus den Äußerungen der Senatsverwaltung konnte man ablesen, dass alle Signale auf Grün zu stehen scheinen.

Ein sogenanntes „Gebietsgremium“, an dem sich auch engagierte Bürgerinnen und Bürger ohne Vereinsbindung beteiligen können, wird aktiv in den weiteren Prozess einbezogen. Weiter geht es mit der Ausschreibung für eine Prozesssteuerung und ein Geschäftsstraßenmanagement und die Erarbeitung erster Konzepte und Maßnahmen.

So wird für die Planung und für die Organisation der Planung noch einiges an Geld bewegt werden. Das mag an der einen und anderen Stelle nicht befriedigen, da Geldeinsatz gemeinhin und verständlicherweise lieber für konkrete Maßnahmen gesehen wird. Andererseits ist es auch nicht vorstellbar, wie Dr. Klotz an anderer Stelle schon ausgeführt hat, dass die knapp besetzte Verwaltung diese umfangreichen Tätigkeiten aus eigenen Bordmitteln gewährleisten kann. Sybill Klotz schaut jedenfalls optimistisch in die Lichtenrader Zukunft! 

Thomas Moser
www.lichtenrade-berlin.de
Lichtenrader Internetzeitung - Nachrichten und vieles Neues

Info-Links:
www.berlin.de/ba-tempelhof-schoeneberg/organisationseinheit/planen/lichtenrade-bahnhofstr.html
Aktive Zentren: /www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/aktive_zentren/

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.